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Tochter der Träume / Roman

Tochter der Träume / Roman

Titel: Tochter der Träume / Roman Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Kathryn Smith
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vorbereitet sein. Nur für alle Fälle.«
    Ich hob meinen tränenverschleierten Blick. »Du wirst nicht sterben. Wie oft soll ich dir das noch sagen?«
    Er lächelte ein wenig. »So oft du willst, denn das bedeutet, dass ich noch lebendig genug bin, es zu hören. Versprichst du mir, dass du mich später anrufst?«
    Ich nickte und fand einfach keine Worte mehr. Er stand in der Tür, küsste mich und ging. Ich sah ihm nach, wie er den Korridor entlangging, dann schloss ich die Tür. Er hatte die Schultern nach hinten gedrückt, sein Gang war aufrecht, nur sein Kopf war ein wenig geneigt, aber das wollte ich nicht überbewerten. Wir schlugen uns ganz gut, fand ich, besser, als die meisten es wohl unter diesen Umständen hinbekämen.
    Natürlich klammerte ich mich an einen winzigen Hoffnungsschimmer, nämlich dass ich einfach aufwachen würde und alles nur ein schlechter Traum gewesen war.
    Zu meinem Unglück war es wirklich ein schlechter Traum. Möglicherweise ein tödlicher dazu.
     
    Antwoine saß bereits an einem Tisch, als ich im Café eintraf. Er sah sehr schick aus in einem schwarzen Lederblazer, schwarzer Anzughose und einem rubinroten Rollkragenpulli. Und er roch gut.
    »Kommst du von einer Verabredung?« Die Frage klang etwas zweifelnder, als ich beabsichtigt hatte.
    Er zog auf meine Unhöflichkeit hin die ergrauten Brauen hoch und schob mir einen großen Styroporbecher hin. Ich nahm ihn in die Hand und schnupperte. Mmh, lecker – ein Chai Latte.
    »Nein, keine Verabredung«, sagte er in einem leisen, kultivierten Ton, den ich nicht von ihm kannte. Irgendwie klang er anders. Wirkte anders. Er sah wie ein vermögender älterer Herr aus – souverän und selbstbewusst, nicht wie der seltsame, kleine Mann, für den ich ihn gehalten hatte.
    Ich runzelte die Stirn. »Wieso klingst du heute so anders?«
    Ein geheimnisvolles Lächeln umspielte seine Lippen. »So klinge ich eben.«
    »Und dein Aussehen?«
    »So sehe ich aus.«
    So ein Schwindler. Ich wusste nicht, ob ich ihn schlagen oder lachen sollte. »Aber warum?«
    »Ich dachte, es wäre einfacher für dich, wenn ich mich zunächst ein bisschen … unscheinbarer gebe.«
    Ich sah ihn an, neigte den Kopf und musterte ihn von allen Seiten. »Und?«
    Sein Lächeln wurde intensiver und vertraulicher. »Ich wollte mein wahres Ich nicht preisgeben, bis ich mir sicher sein konnte, dass du mir vertraust.«
    Ich kniff die Augen zusammen und beugte mich vor. »Du dachtest wohl, ich würde meinen Daddy kaum auf einen schwächlichen, alten Mann hetzen.«
    Jetzt fingen seine Augen an zu strahlen, und es schien ihm kein bisschen leidzutun, dass er mich ausgetrickst hatte. Er sah wie ein spitzbübischer Morgan Freeman aus. »So ungefähr. Morpheus hätte die Gelegenheit wohl mit Freude am Schopf gepackt, um mir noch einmal eins auszuwischen. Ich für meinen Teil bin nicht gerade wild darauf.«
    Ich lachte. Es war auf eine Art sehr erleichternd zu erkennen, dass mehr in ihm steckte, als seine Fassade hatte vermuten lassen. Das ließ mich hoffen.
    »Also, was gibt es?«, fragte er, nachdem er einen Schluck getrunken hatte. »Warum hast du mich gerufen?«
    »Weißt du vielleicht, wo die Schwächen eines Dämons liegen?«, wagte ich zu fragen. »Hat er überhaupt welche?«
    Antwoine sah mich an. »Einige Träume hallen nach. Die meisten verblassen aber, sogar die schlechten.«
    »Karatos hasst es, vergessen zu werden. Er will von Bedeutung sein.«
    Er nickte. »Eben. Damit hast du dir die Antwort selbst gegeben und kennst seine Schwäche. Nutze sie, und du kannst ihn in die Knie zwingen.«
    Ich dachte an Jackey Jenkins und daran, wie sie durch ihre Träume hässlich geworden war. Ich hatte in ihrem Kopf gesessen, und ihre Hoffnungen und Ängste hatten mich umringt wie ein Schwarm Meisen, der sich auf eine Handvoll Samen stürzte. Ich hatte sie alle gegen sie verwenden können.
    Ich wusste nicht, ob mir das bei Karatos ebenso gelingen würde. Es waren nicht nur seine Gedanken, mit denen ich es in der Traumwelt zu tun hatte, er war dort ein reales Wesen.
    Antwoine musste die Angst in meinem Gesicht gesehen haben, denn er beugte sich vor und tätschelte meine Hand. »Was macht ein Traumwesen normalerweise, Dawn?«
    Ich versank beinahe in den schokoladenfarbenen Tiefen seiner weisen Augen. »Es beschützt Träumende.«
    Er lächelte. »Stimmt. Du schützt sie vor bösen Dingen wie diesem Dämon. Du bist stärker als er, das musst du dir immer vor Augen halten.«
    Die ruhige

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