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Tochter des Drachen

Tochter des Drachen

Titel: Tochter des Drachen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Ilsa J.Bick
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Konstanten wenigstens blieben bestehen: Katana war eine gefühlsselige Närrin, und Fusilli sein Wurm in Katanas kleinem Apfel. Und nun, da Katana so hoch angesehen war, konnte er möglicherweise ein Attentat auf sie arrangieren, auf dem Weg nach Dieron vielleicht, oder schon vorher...
    Aber ihr Tod änderte nichts am Hauptproblem des Kombinats: dem Pfau. Was auch immer er von nun an unternahm, zwei Ziele mussten verbunden werden: Katanas Vernichtung und Vincent Kuritas Ende. Natürlich musste Theodore verschwinden. Das ließ sich nicht vermeiden. Und Emi Kurita ... Er durfte auf keinen Fall die findige kleine Wahrerin der Hausehre vergessen. Wo deren Loyalität lag, war kein Geheimnis. Um sie musste er sich ebenfalls kümmern. »Denn es gibt noch einen«, sagte er, und seine Gedanken kehrten zu dem Ausdruck in den Augen des Kriegsherrn von New Samarkand, Matsu-hari Toranaga, an jenem Tag im schwarzen Zimmer fast ein Jahr zuvor zurück. »Es gibt noch eine andere Möglichkeit.«
    Im nächsten Augenblick aber verdüsterte sich seine Laune wieder. Seine Blicke glitten hinüber zum Schreibtisch und zu den beiden Holovid-Datendisketten, die er an diesem Nachmittag erhalten hatte. Eine hatte er bereits abgehört. Sie enthielt einen Feldbericht. Er fuhr ihre U mr isse mit der Fingerspitze nach. Sie war schon vor über drei Monaten aufgenommen worden, hatte ihn aber jetzt erst über einen Kurier von Asta erreicht. Eine interessante Information: ein ISA-Agent, der immer noch an einem Auftrag arbeitete, den Bhatia zu Beginn der Jagd auf den Kopfgeldjäger erteilt hatte, hatte Hinweise auf einen Schwarzmarkthändler gesammelt, dessen Aussagen zufolge es Gerüchte über eine grüne Rüstung gab, die jemand auf Asta bestellt hatte. Und trotzdem ... Bhatias Augen wurden schmal. Und trotzdem hielt sich der Kopfgeldjäger den letzten Meldungen zufolge auf Ancha auf. Das war Katanas neuer Hauptstützpunkt, seit Proserpina zurück in den Militärdistrikt Benjamin eingegliedert worden war. Er sollte sich zu ihrem Favoriten gemausert haben. »Und jetzt sind es zwei«, murmelte er. Sein Blick fiel auf die zweite Diskette. Die hob er nun auf und schob sie in den Projektor. Es klickte, es surrte, und dann ertönte eine elektronisch verzerrte Stimme, die er bestens kannte.
    »Guten Abend, Direktor. Haben Sie geglaubt, ich hätte Sie vergessen? Ganz und gar nicht. Ich schlage Ihnen ein Geschäft vor. Falls Sie ein braver Junge sind, werde ich all diese bösen kleinen Pläne vergessen, die Sie gegen mich geschmiedet haben. Falls aber nicht, nun ... Sie werden nie erraten, was ich gefunden habe: ein paar hochinteressante Aufzeichnungen sehr wichtiger Botschaften und - na, wer hätte das gedacht - da ist auch eine, die Sie von Fusilli erhalten haben, vor eeewigen Zeiten, in der er Ihnen mitteilt, wie großartig alles auf Al Na'ir läuft. Da frage ich mich doch glatt, was wohl geschehen würde, sollte der Koordinator herausfinden, wie viel Sie im Voraus über Sakamoto gewusst haben? Sollte ich mich also entschließen, diese Aufzeichnungen, sagen wir einmal, Katana zuzuspielen, oder schlimmer noch, dem Koordinator ...«
    Bhatia schaltete ab. Er hatte genug gehört. Die Drohung war deutlich. Aber ... »Du hast einen Fehler begangen, mein Freund.« Als sich langsam ein zufriedenes Lächeln auf seinen Zügen ausbreitete, empfand er etwas, das er seit Monaten nicht mehr gefühlt hatte: Freude. »Du glaubst wohl, ich könnte bei diesem Spiel nicht mithalten? Aber da irrst du dich. Entweder du bist auf Asta und hierher unterwegs oder zu einer anderen Welt unter Katanas Kontrolle -oder du bist auf Ancha, denn nur so lässt sich das erklären. An diese Informationen über Fusilli kannst du ausschließlich in seiner Nähe gekommen sein. Also möchte ich wetten, Kappa, dass du in diesem Augenblick auf Ancha an Katanas Seite stehst und auf Zeit spielst. O ja, du bist verschlagen. Aber das bin ich auch. Und ich kann warten, so lange es nötig ist.«
    Er betrachtete die Diskette beinahe liebevoll. Möglicherweise war das nur die Ruhe vor dem Sturm.
    Carter City, Ancha
    Militärdistrikt Dieron, Draconis-Kombinat 15. Februar 3136
    Die Wohnung wirkte kahl. Kahl und miefig. Es roch nach Schimmel und schalem Zigarettenrauch. Die Heizungsrohre schepperten und zischten, und die schmutzig braune Farbe schälte sich von den Wänden. Das Haus sah auch von außen hässlich aus. Das einzige Fenster ging auf eine Gasse mit roten Ziegelsteinmauern hinaus, in der riesige

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