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Tochter Des Krieges

Tochter Des Krieges

Titel: Tochter Des Krieges Kostenlos Bücher Online Lesen
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Augenlider, und sie drückte ihre Tochter an sich.
    »Die Magie der Ungläubigen«, sagte Hooper, und er und Wat Tyler lachten leise.

Kapitel Neunzehn
     
    Vesper am Donnerstag
    vor dem dritten Sonntag in der Fastenzeit
    Im ersten Jahr der Regentschaft Richard II.
    (früher Abend, 10. März 1379)
     
    – III –
     
     
     
    »Da seid Ihr ja, Tom«, sagte Lancaster und winkte ihn zu sich. »Setzt Euch. Wie geht es Margaret?«
    Thomas verneigte sich und nahm auf einem Stuhl Platz, der vor dem Feuer in der Eingangshalle des Gästehauses stand. Raby saß zu Lancasters Rechten und der Ordensgeneral ihnen gegenüber. Thomas nahm auf halbem Wege zwischen Lancaster und Raby auf der einen Seite und Thorseby auf der anderen Platz. Er warf dem Ordensgeneral einen vorsichtigen Blick zu – das Gesicht des Mannes wirkte starr und verärgert – und beantwortete dann Lancasters Frage.
    »Margaret ist schwach, mein Fürst, aber Bruder Harold und der Arzt Garland Hooper sind der Meinung, dass es ihr mit viel Ruhe und Pflege in ein paar Wochen wieder gut gehen wird.«
    »Und ihr… hm… Euer Kind?«
    »Erstaunlicherweise scheint es auch ihm gut zu gehen. Bruder Harold ist in höchstem Maße verwundert. Er sagt, er hätte noch nie erlebt, dass ein Siebenmonatskind länger als ein paar Stunden am Leben geblieben sei.«
    Lancaster und Raby nickten mit einem Lächeln, und Thomas glaubte, Erleichterung im Gesicht seines Onkels zu sehen.
    Was empfindet Raby tatsächlich für Margaret?, fragte er sich. Ich glaube, wenn sie letzte Nacht gestorben wäre, hätte er am heftigsten um sie getrauert.
    »Lady Johanna ist jetzt bei ihnen«, sagte Thomas. Er lächelte Lancaster und Raby zu. »Ich weiß nicht, was wir ohne sie getan hätten. Sie hat einen kühlen Kopf bewahrt, als alle anderen die Nerven verloren haben.«
    Lancaster und Raby erwiderten sein Lächeln und nahmen das Lob entgegen.
    »Es freut mich zu hören, dass es der Frau und dem Kind gut geht«, sagte Thorseby. »Aber die Sünde hat das Fleisch schon immer stark gemacht. Nur die Unschuldigen sehen dem Tod leichtsinnig und fröhlich entgegen.«
    »Ich bedaure Euch dafür«, sagte Lancaster und seine Hände schlossen sich fester um die Armlehnen seines Stuhls, »dass Ihr Margaret und ihrem Kind ihr Leben so sehr missgönnt. Tom, Euer Onkel und ich haben Euch einiges zu sagen, aber erst müssen wir uns mit Vater Thorsebys Anschuldigungen auseinandersetzen. «
    Thorseby sprang von seinem Stuhl auf und blickte Lancaster und Thomas starr vor Wut an.
    »Bruder Thomas hat jeden Anschein von geistlichem Pflichtbewusstsein und Benehmen abgelegt! Er hat jedes einzelne seiner Gelübde gebrochen! Er ist…«
    »Ein äußerst ungezogener Junge gewesen«, sagte Lancaster und blickte Thorseby an. »In Gottes Namen, Mann, kommt zur Sache.«
    »Ich bitte in aller Bescheidenheit darum, mein Fürst«, sagte Thorseby mit zusammengebissenen Zähnen, »dass Ihr Bruder Thomas meiner Obhut überlasst, damit ich ihn nach dem Gesetz der Kirche und der Dominikaner richten kann.«
    »Wie Ihr festgestellt habt«, sagte Lancaster, »hat Thomas offenbar alle Kennzeichen eines dominikanischen Mönchs abgelegt und sämtliche seiner Gelübde gebrochen. Das Gebot der Armut? Ja – seht nur die feine Tunika und die Stiefel, die er trägt. Gehorsam? Ganz gewiss, denn er hat während der gesamten letzten Monate den Gesetzen der Kirche zuwidergehandelt. Keuschheit?« Lancaster lachte. »Oh, ganz sicher, denke ich. Was ich damit sagen will, Vater Thorseby, ist, dass Thomas im Grunde schon längst aus dem Orden ausgetreten ist – er hat keine Tonsur mehr, kleidet sich nicht wie ein Geistlicher und handelt auch nicht mehr wie einer –, und damit fällt er nicht mehr unter Eure Zuständigkeit. Habe ich recht, Thomas? Entsagt Ihr offiziell Euren Gelübden und Eurer Verbindung zum Orden der Dominikaner?«
    Thomas seufzte und rieb sich mit den Fingern die Stirn, um die Antwort noch einen Moment lang hinauszuzögern. Er fühlte sich körperlich ausgelaugt, denn er hatte in der letzten Nacht nicht geschlafen, und seelisch erschöpft, nachdem er hatte mit ansehen müssen, wie Margaret und ihr Kind um ihr Leben gekämpft hatten. Zu jedem anderen Zeitpunkt hätte er um etwas Bedenkzeit gebeten… aber nun war er so müde…
    Margaret hatte recht. Er war nicht mehr länger ein Mann der Kirche. Er musste tun, was der heilige Michael ihm aufgetragen hatte. Er musste die Kirche, die von Satans Geschöpfen unterwandert war, hinter

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