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Tochter Des Krieges

Tochter Des Krieges

Titel: Tochter Des Krieges Kostenlos Bücher Online Lesen
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Plattenpanzer und Kettenhemden angelegt, die ihren Oberleib und ihre Gliedmaßen bedeckten. Beide trugen über der Rüstung Tuniken, auf denen ihre jeweiligen Wappenzeichen prangten, und reich mit Edelsteinen verzierte Kesselhauben mit Visier auf dem Kopf. Die Soldaten, und ebenso die fünfzig, die zwanzig Schritte hinter der kleinen Gruppe ritten, verfügten über metallene Brustplatten, Kettenhemden und runde Eisenhelme. Mit Ausnahme von Thomas’ Wallach waren alle Pferde ähnlich gepanzert, mit Rossköpfen über den Häuptern und Fürbugen, die ihre Brust bedeckten. Außer Bolingbrokes Ross, das sein eigenes Wappen besaß, trugen die Pferde außerdem Satteldecken, die mit dem Wappenzeichen des schwarzen Prinzen bestickt waren.
    Thomas beneidete die Männer nicht im Geringsten: So schnell und so weit – obwohl sie den größten Teil des Weges zwischen Chauvigny und dem Treffpunkt schon am vorangegangenen Tag zurückgelegt hatten – in voller Rüstung, bei schneidendem Wind und unter schwierigsten Bedingungen zu reiten, war nicht einfach. Thomas war endlich einmal froh über sein zwar schlichtes, dafür aber dickes und bequemes Gewand; nur seine Füße in den offenen Sandalen froren erbärmlich.
    Sie erreichten den Steinbruch etwa eine Stunde vor Mittag.
    Der schwarze Prinz ließ sie anhalten, und eine ganze Weile blieben er und Bolingbroke noch auf ihren Pferden sitzen, um die Landschaft sorgfältig nach einem Hinterhalt abzusuchen.
    Schließlich bedeutete der schwarze Prinz seinen Männern, ihm zu folgen.
    »Thomas! «, rief er. »Kommt, reitet hinter mir! «
    Thomas trieb seinen Wallach an, bis er ein oder zwei Schritte hinter dem schwarzen Prinzen war. Bolingbroke nahm seine Gegenwart mit einem leichten Nicken seines behelmten Kopfes zur Kenntnis, doch der schwarze Prinz beachtete ihn nicht weiter.
    Der Eingang des Steinbruchs kam bereits in Sicht, als sie noch etwa eine Viertelmeile von ihm entfernt waren. Der Pfad führte tief in eine Grube hinein und verschwand in einer Dunkelheit, die undurchdringlich schien. Doch dann sah die heranreitende Gruppe Fackeln darin flackern.
    Sie blieben nicht allzu weit vom Eingang entfernt stehen. »Das gefällt mir nicht«, sagte Bolingbroke. »Es könnte eine Falle sein.«
    »Wartet«, sagte der schwarze Prinz.
    Trotz des geschlossenen Visiers von Bolingbrokes Helm vermeinte Thomas Besorgnis in seinen Augen zu erkennen und wollte etwas sagen, doch da bewegte sich etwas am Eingang des Tunnels, und sie blickten hinüber.
    Ein Mann in Kettenhemd, Ledertunika und rundem Eisenhelm ohne Visier trat vor und winkte ihnen zu.
    »Tyler!«, sagte Bolingbroke.
    Der schwarze Prinz nickte. »Ja. Lancaster hat ihn vor einiger Zeit vorausgeschickt, um für größere Sicherheit zu sorgen. Wenn Tyler der Meinung ist, der Tunnel sei sicher, dann ist er es auch.«
    »Herr«, fragte Thomas und ließ sein Pferd ein paar Schritte vorwärtsgehen. »Ist Tyler wirklich vollkommen vertrauenswürdig?«
    Der schwarze Prinz wandte sein behelmtes Gesicht Thomas zu. »Habt Ihr etwas über Tyler zu berichten, das ich wissen sollte? Dann sprecht, Mann!«
    Thomas zögerte. Was sollte er sagen – dass Tyler vermutlich mit den Dämonen im Bunde, womöglich selbst ein Dämon war?
    »Tyler vertritt merkwürdige Ansichten«, sagte er und wünschte sich, er hätte den Mund gehalten.
    Bolingbroke lachte. »Tyler ist Tyler, und er hat schon immer ein loses Mundwerk gehabt. Trotzdem«, Bolingbrokes Stimme wurde hart, »würde ich ihm mein Leben anvertrauen.«
    »Ich ebenfalls«, sagte der schwarze Prinz mit Nachdruck und gab seinem Pferd die Sporen, während Bolingbroke ihm zu seiner Rechten folgte.
    Mit einem Stirnrunzeln ritt Thomas hinter ihnen her, die Soldaten schlossen kurz hinter ihm auf.
    »Der Weg ist frei, Ihr Herren!«, rief Wat, als sie näher geritten kamen. »Und der unergründliche König von Navarra ist bereits vor Ort.«
    Der schwarze Prinz hob seine in einem Kettenhandschuh steckende Hand, verlangsamte jedoch nicht seinen Ritt. »Ich danke Euch! «, rief er und ritt an Tyler vorbei; die Hufe seines Pferdes wirbelten Erdbrocken und Steine auf.
    Thomas versuchte den Ausdruck auf Wats Gesicht zu deuten, doch im Vorbeireiten sah er nur flüchtig dessen helle Augen und den Anflug eines Lächelns.
    Der Schacht war breit und von Fackeln erleuchtet, die Neigung wurde jedoch immer steiler, und die Gruppe musste ihre Pferde zügeln, damit sie nicht ins Rutschen kamen.
    Die Luft war feucht, wesentlich

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