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Tochter Des Krieges

Tochter Des Krieges

Titel: Tochter Des Krieges Kostenlos Bücher Online Lesen
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Bündnis eingegangen? Oder ist er unser Feind?«
    »Philipp hat sich mit Karl verbündet, und wir werden ohne ihn kämpfen müssen. Schlimmer noch, Philipp hat eine Streitmacht von etwa achttausend Mann in Châtellerault und droht, herüberzukommen und mit ihr als Verstärkung das neue Jahr einzuläuten.«
    Lancaster setzte zu einer entsetzten Erwiderung an, aber Eduard brachte ihn zum Schweigen.
    »Du wirst es nicht glauben, aber all das kann warten. Es gibt etwas anderes, über das wir zuerst sprechen müssen… etwas, das Thomas uns erklären wird, ehe wir über Philipp nachdenken können. Wir müssen uns über stärkere Feinde als ihn Gedanken machen, glaube ich.«
    Lancaster und Raby warfen Thomas und Bolingbroke, der neben ihm stand, einen Blick zu und sahen dann wieder den schwarzen Prinzen an.
    »Was soll das heißen, Eduard?«, fragte Lancaster.
    Der schwarze Prinz antwortete nicht. Stattdessen trat er plötzlich neben Thomas, zog sein Messer und drückte es ihm so fest an den Hals, dass die Klinge seine Haut ritzte.
    »Redet! «, zischte der schwarze Prinz.
    »Mein Prinz! «, sagte Raby und wollte vortreten, überlegte es sich dann jedoch anders. »Warum… «
    »Wie es scheint, ist Thomas mit dem Teufel im Bunde«, sagte der schwarze Prinz, das Gesicht unter seiner Kesselhaube entschlossen und schreckenerregend, »und ich werde dieses Messer nicht eher wegnehmen, bis er mir nicht erzählt hat, was das, was wir auf unserer Heimreise erlebt haben, zu bedeuten hatte! «
    »Eduard«, sagte Lancaster. »Du bist völlig erschöpft. Lass dir zumindest von einem Diener die Rüstung ausziehen, ehe du…«
    »Ich will sofort hören, was Thomas zu sagen hat!«, schrie der schwarze Prinz, und außer Thomas erstarrten alle Männer im Raum.
    »Mein Prinz«, sagte Thomas, den Blick ruhig auf das Gesicht des schwarzen Prinzen gerichtet, »mein Ziel ist lediglich Eure Erlösung und die aller gottesfürchtigen Männer und Frauen der Christenheit. Was uns auf unserer Heimreise begegnet ist, sind unsere wahren Feinde. Nicht Philipp oder Karl. Ich bin keine Gefahr für Euch, mein Prinz, aber ich bitte Euch, hört auf Lord Lancaster – Ihr brecht jeden Moment vor Erschöpfung zusammen, und es wird unseren Feinden nur dienlich sein, wenn Ihr Euch jetzt nicht mit etwas Essen und Wein stärkt. Bolingbroke kann Lord Lancaster und Raby kurz über das Gespräch mit Philipp und das, was wir unterwegs gesehen haben, berichten, während Euer Diener Euch von der Rüstung befreit. Ich bitte Euch, mein Prinz. Ich werde mich keinen Schritt weit entfernen.«
    Der schwarze Prinz starrte ihn an und knurrte etwas, nahm dann jedoch sein Messer von Thomas’ Kehle und rief nach seinem Diener. »Wenn Ihr Euch bewegt, Thomas, bei Gott, dann werde ich die ganze Armee zusammenrufen, um Euch vom Leben in den Tod zu befördern! «
    Während der Diener hereintrat und dem schwarzen Prinzen eilig aus seiner Rüstung half, gesellte sich Bolingbroke zu Lancaster und Raby, bedeutete ihnen, ihm in eine Ecke zu folgen, wo der Diener sie nicht hören konnte, und begann rasch und gestenreich zu sprechen, mit solch ernstem Gesicht, dass die beiden Männer nicht an seinen Worten zweifeln konnten. Einen Moment später blickten beide zu Thomas hinüber, auf ihren Gesichtern spiegelten sich Erstaunen und Furcht.
    Nachdem der Kammerdiener seine Aufgabe verrichtet hatte, schlüpfte der schwarze Prinz in ein pelzbesetztes Gewand und ließ sich ein Glas angewärmten Wein reichen. Dann schickte er den Diener fort, nicht ohne ihm zu befehlen, den Wachen zu sagen, dass sie nicht gestört werden wollten und dass der Mönch, sollte er ohne Begleitung das Gemach verlassen, augenblicklich getötet werden sollte.
    Schließlich ließ sich der Prinz auf einem Stuhl nieder und blickte Thomas an, der immer noch am selben Fleck stand. »Sprecht.«
    In Wahrheit war Thomas erleichtert, dass er nun jemandem von den Ereignissen der vergangenen Monate berichten konnte, obwohl es einige Einzelheiten gab, die er lieber auslassen wollte.
    Er sprach ruhig und mit fester Stimme, die Augen auf den schwarzen Prinzen gerichtet. Er erzählte von der Erscheinung, die er gehabt hatte, als er in Rom angekommen war, und von den anderen Malen, an denen der Erzengel ihn aufgesucht hatte.
    Keiner zweifelte an seinen Worten. Thomas sprach mit der Autorität eines Gläubigen, dem ein Bote Gottes erschienen war, und allen Anwesenden war von Geburt an der Glaube an die Macht und das Wort Gottes mit auf den

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