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Tod am Chiemsee (German Edition)

Tod am Chiemsee (German Edition)

Titel: Tod am Chiemsee (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Ina May
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Fischer hängten Lampions auf. Althea
hatte Benedikt Lanz kurz gesehen, der zum Zeichen, dass alles in Ordnung ging,
den Daumen reckte; die Chiemseewerft hatte schließlich zugesagt, die
Gondelfahrten zu übernehmen.
    Es war später Nachmittag, und allmählich sah man immer mehr lachende
Gesichter, Füße in Sandalen, lange Ketten auf bunten Kleidern. Die
Inselbewohner zeigten sich, und auch die Touristen nahmen die Gelegenheit wahr,
sich das Kloster und seine Nonnen genauer anzuschauen. Einer, der sich
ebenfalls neugierig umsah, war der Journalist Arthur Barhaupt. Er hatte
bestimmt keine Einladung bekommen.
    Althea hielt Ausschau nach Lukas Lanz. War er hier? Vielleicht
konnte sie ihm nahe genug kommen, um an ihm zu riechen, dann hätte sie
vermutlich ihren Grabschänder. Aber das Sommernachtsfest war nicht der beste
Zeitpunkt, um dieses Rätsel zu lösen.
    Althea brauchte sich nicht erst der Stimme zuzuwenden, das Gift
troff ihr nur so von den Zähnen.
    »Genauso hast du früher ausgesehen, wenn du mal wieder Hand an einen
Männerhintern gelegt hattest.« Friederike Villbrock musste sie wahrhaft
gründlich hassen. Nur aus welchem Grund?
    »Heute überlasse ich dir die Wahl«, sagte Althea und hätte gern
hinzugefügt: »… die du früher nicht hattest.« Aber sie ließ es bleiben.
Ihr lag nichts an dem dummen Geplänkel, da hätte sie auch gleich die Fotos
behalten können. »Hab einen schönen Tag«, wünschte sie ihr.
    Aber die ehemalige Richterin verstellte ihr den Weg. »Ob er ihn findet,
seinen Beweis? Er sucht ja ganz verzweifelt danach. Wann erwartest du deinen
Neffen denn zurück?«
    Es war die süffisante Art, die Althea schließlich doch noch dazu
brachte. »Friederike, sei versichert, der nächste Tauchgang im Chiemsee wird
nachhaltiger. Nimm dich in Acht vor einer Mörderin.«
    »Genau das bist du auch!«, blaffte Friederike Villbrock.
    »Und du bist saugemein!«, schrie Maximilian seine Oma an. Weder
Friederike noch Althea hatten ihn bemerkt.
    »Halt den Mund.« Friederikes Gesicht färbte sich rosa.
    Althea griff nach Maximilians Hand. »Mein Lieblingsgast. Und ich
dachte schon, du hast vielleicht gar keine Lust auf Süßes. Wie wär’s mit
kandierten Blüten? Sauer sein können andere.« Und damit ließen sie die
ehemalige Richterin stehen.
    Maximilian wandte den Kopf. »Warum macht sie das, hast du ihr etwas
getan – damals?« Althea konnte nicht sehen, ob er eine Grimasse schnitt, sie
selbst hätte es liebend gern getan. Stattdessen beantwortete sie Maximilians
Frage.
    »Ich habe ernsthaft darüber nachgedacht und ich weiß es nicht, denn
der Junge, in den sie verliebt war, mit dem war ich nie zusammen. Das kann es
also nicht sein.«
    Die süßen Blüten lagen auf einem Blech.
    »Wachsen die nicht in deinem Garten?« Maximilian schaute skeptisch.
    »Tun sie und sie schmecken beinahe himmlisch.« Althea griff nach
einer Blüte, und Maximilian streckte seinerseits todesmutig eine Hand danach
aus. »Einer der Jungen von damals ist tot, aber der andere … mit dem hat sie
was. Und mit dem Typen stimmt was nicht«, sagte Maximilian.
    Althea teilte seine Meinung. »Das glaube ich auch. Ich müsste
übrigens dringend an ihm riechen.«
    Lukas Lanz, interessant. Musste sich Friederike unbedingt beweisen,
dass sie ihn haben konnte?
    »Riechen, hm«, machte Maximilian. »Mein Rätsel, aber … klar«, er
schnippte mit den Fingern. »Der Grabschänder. War er das?«
    »Ich glaube, dass er es war, nur weiß ich noch nicht, wie alles
zusammenhängt. Und woher weißt du, dass deine Oma und Lukas Lanz …?«
    »Das hätte sie gern, dass ich den Mund halte, aber ich mag nicht –
ich hab sie nämlich gesehen. Es war echt gruslig.« Maximilian grinste.
»Wahnsinn, sie trug ganz komisches Unterzeug. Na ja, sie trug es bloß noch zum
Teil, die Hälfte war freigelegt und …« Er prustete los.
    Althea biss ein Blatt von ihrer Blüte ab. Sie hatte gerade eine
Friederike Villbrock in Ekstase vor Augen, grauenvoll.
    Maximilian nahm sich noch eine von den Blüten. »Die sind ganz prima,
und jede schmeckt anders. – Könnte der Grabschänder auch der Mörder sein? Ich
hab gelauscht; da gibt es diesen Trick mit dem Glas, das man umgekehrt an die
Tür hält. Lukas erzählte eine komische Geschichte, und er hörte sich richtig
zufrieden an. Böse zufrieden.« Maximilian gab wieder, was er gehört hatte.
    »Sein Bruder Moritz war der Bessere von beiden, und das zu wissen
tut weh«, sagte Althea.
    »Meine Oma war

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