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Tod am Chiemsee (German Edition)

Tod am Chiemsee (German Edition)

Titel: Tod am Chiemsee (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Ina May
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versenken. Ihm blieb außer einem Enkel, der nicht nach seinem Herzen war,
gar nichts mehr.
    »Und dann erhebt sich aus den Tiefen des Sees mein Alptraum.«
Friederike atmete in Stößen. Alptraum. Sie hörte noch, wie Benedikt Lanz sagte,
dass es bald vorbei sei – für sie und für … den Zeugen.
    »Mörder«, hauchte Friederike Villbrock.

47
    Beinwell (Symphytum officinale)
    Standort: Sonnig bis halbschattig, mag am liebsten Lehmböden, häufig an Ufern, in Gräben
oder feuchten Wegrändern zu finden.
    Wirkungsweise: Die Pflanze enthält Allantoin und wird äußerlich bei Prellungen, Verstauchungen
und Knochenbrüchen angewendet.
    Maximilian fiel irgendwann auf, dass seine Oma nirgendwo
zu sehen war. Es interessierte ihn eigentlich nicht sonderlich, was mit ihr
war, schließlich behandelte sie ihn die meiste Zeit, als wäre er ein dicker
Eiterpickel.
    Schwester Althea behandelte sie noch viel schlimmer, aber er
glaubte, dass sie einfach neidisch auf sie war.
    Wie konnte man bloß auf eine Nonne neidisch sein, das machte doch
gar keinen Sinn. Da war Sex doch gar nicht möglich – glaubte Maximilian.
    Er traute ihr zu, dass sie sich mit Lukas Lanz, dem Grabschänder, in
ein Boot oder eine Gondel oder wie das hieß gesetzt hatte. Um zu schnüffeln und
Dinge herauszufinden. Und so ganz nebenbei stand sie total auf den Mann. Das
war doch krank.
    Was sollte er jetzt machen? Er war nicht verantwortlich für seine
Oma. Okay, er konnte ja mal dezent herumschauen und vielleicht zum See gehen.
Es war beinahe schon dunkel, nur sah man die Dunkelheit hinter den vielen
Lichtern nicht so deutlich.

48
    Scharbockskraut (Ranunculus ficaria)
    Standort: Schattig bis halbschattig, häufig in feuchten Laubwäldern und Gebüschen, auf
feuchten Wiesen.
    Geschmack und
Verwendung: Die Blätter enthalten reichlich Vitamin C und
können vor und während der Blüte als Salat gegessen werden. Nach der Blüte
enthalten sie aber giftiges Protoanemonin.
    Wirkungsweise: Früher waren die Blätter ein wichtiges Frühlingsgemüse, das gegen die Vitamin-C-Mangelkrankheit
Skorbut (»Scharbock«) wirkte. Daher soll auch der Name kommen.
    Die Dame war kein Leichtgewicht,
aber er konnte sie nicht einfach in den See werfen. Es musste so aussehen, als
hätte Schwester Althea ihre alte Schulfeindin vergiftet. Und es würde genau so aussehen.
    Er wusste, dass Schwester Althea für den Klostergarten
verantwortlich war. Kein Geheimnis, das hatte sogar Barhaupt in seinem Artikel
erwähnt. Und dann kam ihm auch noch der Zufall zu Hilfe. Benedikt hatte kurz
zuvor auf dem Rasen des Klosters die Auseinandersetzung mitgehört, und als
Schwester Althea mit dem Jungen Richtung Küchengebäude marschierte, hatte er
sich gedacht, man könnte da womöglich ein paar Dinge erfahren.
    Aufgeregtheit war immer gut dafür. Und er hatte richtiggelegen.
Beinahe hätte er laut gelacht, als Maximilian erzählte, wie seine Oma es mit
Lukas Lanz getrieben hatte. Anders ausgedrückt, sein Enkel hatte die dicke Dame
genagelt. Egal, wie man es nannte, die Sache blieb dieselbe.
    Und dann kam etwas, was er nicht erwartet hatte, ihm aber
ausgesprochen gelegen kam. Die Richterin bezeichnete die Nonne als Mörderin,
und Bene hatte so eine Ahnung, das war nicht einfach nur so dahingesagt
gewesen. Alles passte. Dass Lukas dann unter Beschuss geriet, versetzte ihn
zwar nicht gerade in Hochstimmung, aber Gram war etwas anderes.
    Wenn er Zeit hatte, würde Benedikt Lanz darüber nachdenken, was es
mit dem Grabschänder auf sich hatte. Grabschänder und Mörder. Irgendetwas
passte da nicht zusammen, aber zuerst wollte er die Richterin irgendwo abladen
und danach Tobias Tümmler einen Besuch abstatten.
    In einer Sommernacht konnten eben ganz eigenartige Dinge passieren.
Eine Klosterschwester vergiftet eine ehemalige Mitschülerin, und ein geistig
massiv angeschlagener männlicher Bewohner von Frauenchiemsee träumt schlecht
und geht ins Wasser.
    Heute war noch dazu Vollmond.
    Bene machte sein Boot am Steg fest und hievte Friederike Villbrock
heraus, eine Meisterleistung, weil er dazu noch auf ihre Kleidung aufpassen
musste, damit die Polizei nicht auf krumme Gedanken kam. Ihr Herz würde
aufhören zu schlagen, und hinterher sollte man nur mehr eine winzige Spur von
dem Gift finden, gerade einmal so viel, um einen Verdacht zum Leben zu
erwecken. Er hatte die Menge gut bemessen, und sie hatte das Glas Bowle brav
getrunken.
    Beinahe geschafft, sagte er sich. Sie taumelte, konnte aber das
letzte

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