Tod & Trüffel
Mikroskopen und unzähligen Kartons bis in die letzte Ecke zugestellt war. Doch der Blick aus dem Fenster zeigte Rimella. Der junge Luca stand vor seiner Bäckerei und rauchte einen dieser brennenden Stängel und pfiff den Frauen hinterher. Die Espressomaschine in Marcos kleiner Trattoria gurgelte auf Hochtouren, und in Signorina Elisabethas Friseursalon tanzten die Scheren.
Und plötzlich begriff Niccolò, dass er all diese Details träumte. Und dass dieser Traum mit Isabellas verschmolz.
Dass er die Menschen Rimellas auftauchen ließ, die Isabella ja gar nicht kannte.
Dann nahm er sie mit.
Zu seinem Lieblingsplatz.
Er führte sie hinaus aus dem Dorf zu dem alten, weit ausladenden Maronenbaum, der nun schon wieder viele frische Blätter trug. Dort legte er sich zum Schlafen hin und bellte sie freundlich an, damit sie sich neben ihm niederließ. Isabella hatte sich Canini erträumt, und er sich Giacomo, die sich zu ihnen gesellten, als wäre nicht der ganze weite Platz vor dem Baum frei, sondern nur ein kleines Körbchen, in das sie alle hinein mussten, so dass Häupter auf Bäuche gelegt und Körper aneinandergeschmiegt wurden. Es wurde wohlig warm, als würde vor ihnen ein kleines Feuer brennen.
Nur langsam schloss Niccolò die Augen, denn aus diesem Traum wollte er nicht erwachen.
In diesem einen wollte er tatsächlich leben.
ENDE
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1. Auflage April 2009
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ISBN 978-3-548-28075-2
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