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Tod an der Förde

Tod an der Förde

Titel: Tod an der Förde Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: H Nygaard
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Abstimmung unserer
Aktivitäten.«
    Oberkommissar Küster
und seine Kollegin nickten und verließen den Raum.
    Vollmers nahm
Kontakt zur Pressestelle auf.
    »Gut, dass du dich
meldest«, sagte Sven Kayssen, der zuständige Beamte, am anderen Ende der
Leitung. »Der Mord ist der Aufhänger in den regionalen Rundfunknachrichten.
Irgendwie ist es durchgesickert, dass ein argentinischer Offizier erstochen
wurde. Gottlob war es für die Zeitungen schon zu spät. Lediglich für eine
kleine Notiz im Lokalteil der regionalen Presse hat es noch gereicht. Die
großen Blätter mit dem täglichen Blutbad auf der Titelseite laufen mir die Bude
ein. Und selbst die Nachrichtenredaktion des Schleswig-Holstein-Magazins vom NDR ist schon vorstellig geworden.«
    Vollmers berichtete
von dem Wenigen, was sie bisher zusammengetragen hatten, und bat gleichzeitig
um Unterstützung bei Hinweisen zur Tatwaffe.
    »Ingo Küster kommt
gerade zur Tür herein«, kam es durchs Telefon. »Ich werde alles in gewohnter
Weise veranlassen.«
    Die Zwischenzeit
hatte Frank Horstmann genutzt, um das Konsulat zu benachrichtigen und die Daten
des Opfers durchzugeben. Er notierte sich den Namen seines Gesprächspartners
und bat um Rückruf, falls der argentinischen Vertretung noch weitere
sachdienliche Hinweise einfallen sollten, da José Hernandez dem Mitarbeiter des
Konsulats namentlich nicht bekannt war.
    Danach fuhren
Vollmers und Horstmann mit einem Dienst-Golf zur Werft. Über die Stadtautobahn,
den Theodor-Heuss-Ring, umkurvten sie großzügig das Stadtzentrum, das westlich
des »Kieler Hafens« liegt, der nichts anderes als der Wurmfortsatz der Kieler
Förde ist. Hinter der Eisenbahnüberführung bogen sie in den Ostring ein, um
sich dann auf nur Eingeweihten vertrauten Wegen zur Werftstraße
durchzuschlängeln. Diese trennt das riesige Areal der Werft vom alten
Arbeiterviertel Gaarden. Die Werft selbst nimmt große Teile des Ostufers der
Innenförde ein.
    Am Eingang zu HDW wurden sie vom Sicherheitsdienst
angehalten. Auch ihre Dienstausweise ließen die Männer in den Uniformen
unbeeindruckt. So mussten sie eine geschlagene halbe Stunde warten, bis sie von
einem Herrn Böttcher abgeholt und zu einem der über das gesamte Areal
verstreuten Verwaltungsgebäude geleitet wurden.
    »Ich bin von der
Security«, erklärte der Mann mit seiner silbernen Brille, der eher wie ein
braver Buchhalter aussah. In seinem schlichten Büro ließ er sich noch einmal
die Dienstausweise der beiden Beamten zeigen und studierte sie ausführlich.
Danach erklärte ihm Vollmers, weshalb die Kripo hier war.
    »Hernandez, sagten
Sie?« Böttcher zog die Tastatur seines Rechners zu sich heran. Er ließ vier
Finger über die Buchstabenreihen huschen und sah dann über den Schreibtisch
seine Besucher an. »Davon haben wir mehrere.«
    »José Felipe
Hernandez. Aus Argentinien«, sagte Vollmers.
    Erneut gab Böttcher
etwas ein. »Aha! Hier haben wir ihn. Der hat einen Besucherausweis für einen
Großteil unseres Geländes. Der Ausweis wurde vor knapp drei Monaten
ausgestellt. Interessant«, murmelte der Mann.
    »Was ist so
bemerkenswert daran?«
    »Commodore Hernandez
ist sogar berechtigt, gewisse Sicherheitsbereiche zu betreten. Ich glaube, Sie
sollten mit Dr. Vollquardsen sprechen.«
    »Wer ist das?«,
fragte Vollmers.
    Herr Böttcher sah
ihn an, als könne er so viel Unwissenheit nicht verstehen. »Das ist der
Bereichsleiter für den Sonderschiffbau.«
    »Was verstehen Sie
unter Sonderschiffen?«
    »Das sind
Marineschiffe. Bei uns in Kiel sind das überwiegend U-Boote.«
    Dann griff Böttcher
zum Hörer, überlegte einen Moment, um sich schließlich doch noch einmal dem
Computer zuzuwenden.
    »Hatte ich doch
Recht«, murmelte er. »Die Durchwahl stimmt.«
    Es dauerte eine
Weile, bis er einen Gesprächspartner an der Leitung hatte. »Ich habe hier
Besuch für Dr. Vollquardsen«, sprach er in den Hörer.
    Nachdem er eine
Weile gelauscht hatte, deckte er die Muschel ab und sah die beiden Beamten an.
»Ich höre, der hat diese Woche keine Zeit. Er ist mit Terminen eingedeckt.«
    »Der wird schon Zeit
für uns finden«, ereiferte sich Horstmann. »Sagen Sie, sonst bitten wir ihn in
die Polizeidienststelle.«
    Böttcher wiederholte
seinem unsichtbaren Gesprächspartner Horstmanns Drohung. Dann wandte er sich
wieder an die beiden Polizisten. »Reicht eine halbe Stunde?«
    »Das hängt nicht von
uns ab«, erwiderte Vollmers.
    »Können Sie die
Herren bei mir abholen lassen?«, fragte

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