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Tod auf Cabrera - Mallorca-Krimi

Tod auf Cabrera - Mallorca-Krimi

Titel: Tod auf Cabrera - Mallorca-Krimi Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: emons Verlag
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entschuldigende
Geste. »Nur so viel, dass es den Zulieferern der Menschenhändler heute Nacht
noch an den Kragen geht. Die Aktion wird von der Marine und dem militärischen
Abwehrdienst koordiniert. Cabrera ist heute Nacht komplett zu räumen, damit
sich die einzelnen Dienste nicht in die Quere kommen.«
    »Was ist mit den Touristenbooten?«
    »Die Touristen wurden komplett ausquartiert und von Leuten der
Marine ersetzt. Cabrera ist hermetisch abgeriegelt.«
    Polternd betrat ein verstörter junger Polizist den Raum. Er wurde
von einem kleinen Schwein verfolgt. »Señor Comisario, die Herrschaften ließen
sich nicht abwimmeln.«
    »So viel zum Thema ›hermetisch abriegeln‹«, meinte Crasaghi lachend.
    Die Großherzogin und Gräfin Rosa betraten den Raum.
    »Was ist hier los, Comisario?«, schimpfte die alte Dame. »Warum wird
hier so ein Zirkus veranstaltet, nur weil ich meinen Sohn besuchen möchte?«
    Rosa begrüßte Berger mit einem flüchtigen Kuss. »Tut mir leid«,
raunte sie ihm zu, »aber Tantchen war wieder mal nicht zu bändigen.«
    García Vidal erhob sich und bot der Großherzogin seinen Stuhl an.
Sie setzte sich mit einem Nicken. »Ich danke Ihnen, mein Sohn.«
    »Königliche Hoheit«, sagte der Comisario freundlich. »Kann ich Ihnen
mit irgendetwas behilflich sein?«
    »Natürlich können Sie das. Ich hätte gerne den Herrn dahinten eine
Stunde lang für mich.« Sie zeigte auf Berger. »Ich nehme an, dass Sie heute
Abend alle wieder aufs Festland fahren. Wenn es so weit ist, hätte ich ihn gern
als meinen Passagier.«
    Bergers Gesichtsausdruck verfinsterte sich. »Königliche Hoheit, Sie
nerven.«
    »Korrekt«, konterte sie, »aber sehen Sie eine andere Möglichkeit,
mit Ihnen mal ein ernstes Wort zu reden?«
    Berger wollte etwas erwidern, wurde aber von García Vidal ausgebremst.
»Dann sei es so. Da ich Sie, Miguel, spätestens morgen wieder brauche, lösen
wir die Runde jetzt auf. Ein Schnellboot der Guardia Civil wird uns alle nach
Cala Figuera bringen, und Sie, Residente, nehmen bitte auf der königlichen
Jacht Platz.«
    »Nichts da«, weigerte sich Berger. »Die Gräfin kommt mit mir mit.«
    »Ich hätte Sie aber gern allein, Señor.«
    »Und ich möchte ein für alle Mal bemerken, dass es die Gräfin und
mich nur noch im Doppelpack gibt.« Es quiekte unter seinem Stuhl.
    »Sorry, Filou. Also Doppelpack mit Schwein.«
    ***
    Die Nacht war, wie angekündigt, tropisch und wolkenlos. Aus dem Depot,
das sie mit Fatma zusammen angelegt hatte, hatte sich Mira alles genommen, was
sie für ihre Mission benötigte. Die See lag spiegelglatt vor ihr, doch wenn
alles nach Plan lief, würde sich das bald ändern. Sicher hinter der künstlichen
Pinie vor dem Höhlenausgang verborgen, konnte sie alles beobachten, was sich in
der Meerenge zwischen Cabrera und dem Felsen der Estell de s’Esclata Sang tat.
Kurz nach Mitternacht tauchte die Silhouette einer spanischen Fregatte im
Mondlicht vor der Felsenküste auf. Gleich würde ein Marinezodiac anlanden, das
später Flüchtlinge und Agenten vom U-Boot ins Felsenversteck bringen sollte.
Zeit für Mira, sich von nun an im Wasser zu verstecken. Dass die Israelis eine
Agentin auf Cabrera hatten, das wussten die Spanier, nur nicht, was ihre genaue
Aufgabe war. Sie zog sich unter die Felsnische zurück, unter der sie sich schon
mit Fatma zusammen im Schlauchboot versteckt hatte.
    Sie hatte große Probleme, nicht einzuschlafen. In ihrem Neoprenanzug
war es angenehm warm, und die voll aufgeblasene Tarierweste hielt sie mühelos
an der Wasseroberfläche, sodass sie ganz entspannt auf das Kommende warten
konnte. Gegen drei Uhr dreißig tauchte das U-Boot mit leisem Zischen circa
vierzig Meter von ihr entfernt auf. Die Besatzung hatte es eilig, die vordere
Turmluke wurde sofort geöffnet, um die menschliche Fracht an Deck zu holen.
    Mira tauchte zum Bug des U-Bootes und wartete. Geplant war, dass
zwei als Flüchtlinge getarnte Agenten die Kontrollleuchten der Torpedoklappen
während der Überfahrt so manipulierten, dass sie durch einen Funkimpuls
umgepolt werden konnten. Normalerweise leuchteten sie rot auf, wenn sie
geöffnet waren. Dazu gab es ein akustisches Signal. Durch ein eingebautes
Funkrelais würde diese Funktion genau ins Gegenteil umgekehrt. Als Zeichen,
dass alles verabredungsgemäß installiert worden war, sollte ein kleines Leuchtstäbchen,
an ein Gewicht gebunden, vom Schlauchboot ins Wasser geworfen werden.
    Dem Mossad war bekannt, dass die Schmuggler die

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