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Tod auf Cabrera - Mallorca-Krimi

Tod auf Cabrera - Mallorca-Krimi

Titel: Tod auf Cabrera - Mallorca-Krimi Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: emons Verlag
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Bilder.
    Bei Julián Álvarez schoss sein Zeigefinger zum ersten Mal nach vorn.
»Den hier würde ich als mittleres Management besetzen. Der hat in Colonia Sant
Jordi alles für uns geregelt.« Er merkte gar nicht, wie er plötzlich aus dem
Rollenspiel ausbrach und konkret wurde. Auch bei Angel Bauzá tippte er auf den
Bildschirm. »Das war der Fischer, der uns zum Schnorcheln brachte. Er hat uns
außerdem mit Essen versorgt, als wir in der Höhle eingesperrt waren.«
    Den zweiten Durchlauf der Bilder sah sich der Mann ebenfalls klaglos
an, ohne aber weitere Personen identifizieren zu können.
    »Was ich sagen kann, ist, dass die Menschen, mit denen wir zu tun
hatten, ständig mit sehr viel Respekt von den beiden dueñas sprachen, den ›Eigentümerinnen‹ all derer, die an der Aktion beteiligt sind.
Das müssen wohl die absoluten Bosse hier auf Mallorca sein.«
    »Woher wissen Sie das mit den dueñas? Haben
die Helfer denn Arabisch oder Französisch miteinander gesprochen?«
    »Teilweise, aber nur die Frauen und die Leute auf dem U-Boot.«
    »Und der Rest?«
    »Sprach Mallorquinisch.«
    »Und das haben Sie verstanden?«
    » Sí , Señora. Ich war schon als kleiner
Junge Fan von Barça. Der FC  Barcelona war
für mich das Himmelreich. Zu meinem achten Geburtstag hat mich mein Vater zu
einem Architektenkongress nach Barcelona mitgenommen, und bei der Gelegenheit
sind wir auch zu einem Spiel ins Stadion Camp Nou gegangen. Mich haben die
vielen freundlichen Menschen damals sehr fasziniert, und von da an wollte ich
unbedingt Catalán lernen. Und ich habe es gelernt.«
    »Haben Sie inzwischen die spanische Staatsbürgerschaft?«
    » Sí , Señora. Ärzte werden hier gebraucht.«
Er sah sie fragend an. »Señora, Sie sagten, dass ich meine Eltern wiedersehen
dürfe, wenn ich nach Mallorca komme. Ich denke, ich habe mich an unsere Abmachung
gehalten.«
    » Sí , Señor. Das haben Sie. Aber eine
Begegnung auf dem Flughafen halte ich für nicht so gut.«
    »Das würde mir aber schon reichen, Señora, bitte!«
    »Nein, ich halte es für das Beste, wenn Sie gleich in das nächste
Flugzeug nach Barcelona steigen. Die Beamten werden Sie über das Rollfeld
dorthin begleiten.«
    »Werde ich abgeschoben? Warum?«
    » No , Señor, das ginge ja gar nicht. Sie
sind Spanier.«
    »Warum darf ich meine Eltern dann nicht im Gefängnis besuchen?«
    »Weil Sie im Flugzeug neben Ihnen sitzen werden.«
    Sein Gesicht leuchtete vor Freude. »Wirklich?«
    » Sí , Señor. Vergessen Sie aber bitte
nicht, sich mit Ihren Eltern bis spätestens Montag bei der Ausländerbehörde zu
melden. Wir haben Sie verwaltungstechnisch dorthin abgegeben.«
    ***
    Es war für den Comisario klar, dass man eine Lagebesprechung mit Berger
nur dort abhalten konnte, wo es genießbaren Cortado gab. Auf Cabrera war das
nur bei Cati der Fall. Doch solange man nicht sicher war, wer eigentlich zu den
Guten und wer zu den Bösen gehörte, musste man vorsichtig sein. Darum trafen
Mira und er sich mit dem Residente und Crasaghi in der kleinen Station der
Guardia Civil. Einer der jungen Beamten bekam den eminent wichtigen Job, sie
per Autoshuttle mit Catis Cortados zu versorgen – bei den Straßen auf
Cabrera eine echte Herausforderung. Kurz bevor der junge Mann die erste Runde
servierte, gesellten sich noch die Kolleginnen Arantxa Burguera und Marga Santo
zu ihnen. Die beiden waren mit der Spurensicherung der beiden Höhlenkomplexe
befasst gewesen.
    »Na, seid ihr endlich durch?«
    Beide nickten bedient. »Noch so einen Scheißjob, und ich kündige«,
raunzte Marga Santo, als sie sich setzte. »Habt ihr eine Ahnung, was es heißt,
so eine Riesenhöhle gentechnisch zu untersuchen?«
    »Und wenn man dann endlich durch ist, hat man plötzlich einen
Neandertaler als Hauptverdächtigen«, ergänzte Berger trocken.
    García Vidal blieb sachlich. »Gibt es denn schon irgendwelche
Erkenntnisse?«
    »Als wir den Müll, den wir in der Höhle vorfanden, durchsucht
hatten, dachte ich, die Reste einer Teenagerparty beseitigt zu haben.« Arantxa
Burguera winkte ab. »Genauso sieht es aus, wenn mein siebzehnjähriger Sohn
Geburtstag gefeiert hat.«
    »Unordnung ist nicht unbedingt nur eine Vorliebe der Jugend«, wandte
Crasaghi ein. »Wenn unsere Ministranten ihr monatliches Treffen im Messdienerheim
beendet haben, ist oft das blanke Chaos angesagt.«
    »Gab’s sonst noch was, außer Müll?«
    »Nur das Übliche.« Marga griff sich den Cortado des Residente, ohne
seine Protestgeste zu

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