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Tod auf Cabrera - Mallorca-Krimi

Tod auf Cabrera - Mallorca-Krimi

Titel: Tod auf Cabrera - Mallorca-Krimi Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: emons Verlag
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fahren.«
    »Fein, Tantchen, hast du eine Tasche dabei? Dann müssen die Herren
es nicht groß einpacken.«
    Die Großherzogin sah Rosa indigniert an. »Kind, mach bitte kein
Theater. Wir kaufen schließlich keine Pumps. Sag den Herren, was du haben
möchtest, und Schluss.«
    »Aber Königliche Hoheit«, warf schüchtern einer der Manager ein, der
hervorragend Deutsch sprach. »Wir bauen Llauts der Luxusklasse. So ein Boot hat
eine Seele. Sie haben wohl noch nie einen ganzen Tag auf See verbracht?«
    »Papperlapapp«, fuhr ihm Tante Auguste über den Mund. »Sie sollten
mal eine Stunde auf High Heels laufen, dann wüssten Sie, wovon ich rede.«
    Rot bis über die Ohren führte der Mann seine Kundschaft in die
»heiligen Hallen« der Konstrukteure. Sie wurden vor einen riesigen Bildschirm
gesetzt und während einer kurzen Ansprache des Chefs mit Champagner und Gebäck
bedient. Mira kam sich dabei wie eine Kaiserin vor. Dann ging es zur Sache. Der
Chefkonstrukteur erkundigte sich nach den gewünschten technischen
Ausstattungsmerkmalen. Rosa hatte keine Ahnung davon. Sie zog verlegen ein Bild
aus der Tasche.
    »So habe ich mir das Boot vorgestellt, Señor. Um die dreizehn Meter
lang, mit zwei Kabinen und einem großen Wohnraum. Bad, Küche und
Navigationsraum bitte extra.«
    »Das wird dann aber von den Maßen her etwas knapp.« Der Mann tippte
wie wild auf der Tastatur seines Notebooks herum. »Ich könnte Ihnen was mit
einer Länge von 13,82 Metern anbieten.«
    »Ist recht.«
    »Welche Farbe?«
    »Bug blau, Deckaufbau weiß und Deckbelag bitte Holz.«
    »Flying Bridge?«
    »Nein, danke, Señor, das ist nur etwas für Touristen. Wir fahren
auch im Winter raus. Ich hätte aber gern einen Mast, sodass man das Boot zur
Not auch segeln kann.«
    »Darf ich mir erlauben zu bemerken, dass Ihr Wunsch doch sehr
individuell ist?«
    »Wenn Sie den Herrn kennen würden, für den das Boot ist, wären Sie
froh, dass die Kiste nicht fliegen muss«, bemerkte die Großherzogin trocken.
    »An was für Leistungsmerkmale hatten Sie gedacht, Condesa?«
    »An das, was man für die Zulassung so braucht.« Die Gräfin wurde
immer kleinlauter. Sie hatte ihr Budget auf zweihundertdreißigtausend Euro
beschränkt und wusste nicht, was und ob die Versicherung für das alte Boot
zahlen würde.
    »Ach was«, mischte sich Tante Auguste ein. »Zeigen Sie mal, was Ihre
Rechenmaschine so hergibt.«
    Dem Manager leuchteten die Augen. »Sehr gern. Rechnen wir mit allen
Schikanen? Auch mit Klimaanlage?«
    Die Großherzogin schaute ihre Nichte an. »Darf ich euch auf eurem
Boot auch mal besuchen?«
    »Aber Tantchen, du kannst immer kommen, das weißt du.«
    »Dann natürlich mit Klimaanlage.«
    Gräfin Rosa hob die Hand. »Entschuldigen Sie bitte, ich habe mit der
Großherzogin etwas zu bereden.« Sie beugte sich zu ihrer Tante vor und
flüsterte: »Ich habe ein Limit, Tantchen, und will mich nicht finanziell
verrenken, weil du unbedingt noch einen Trüffel auf der Sahne haben willst.«
    »Es ist aber nun mal so, dass der, der die Kapelle bezahlt, auch die
Musik bestimmt.«
    »Wieso du?«
    »Hör mal, Kindchen, du wirst einer alten Frau wohl nicht verwehren,
ihrem Söhnchen etwas zur Hochzeit zu schenken, oder?«
    »Was für eine Hochzeit?«
    »Du wirst ihn doch wohl heiraten, nachdem du den armen Jungen im
Swimmingpool geradezu vergewaltigt hast?«
    Nun war es Gräfin Rosa, die über beide Ohren rot wurde. »Ähm, das
hast du mitbekommen?«
    »Noch bin ich weder blind noch taub.«
    »Ich … äh«, stammelte Rosa. »Ich dachte, ihr habt schon geschlafen.«
    »Und ich dachte, ich hätte einen neuen Sohn. Dabei ist er schon
gebraucht. Was ist, darf ich nun bezahlen?«
    Rosa nickte betreten.
    »Meine Herren, es kann weitergehen. Wir hätten das Boot gern mit
allen Schikanen. Sie brauchen es auch nicht einzupacken, wir nehmen es gleich
mit.«
    »Aber Königliche Hoheit«, sagte der Manager lächelnd. »So geht das
nicht. Wir müssen das Boot erst bauen.«
    »Hier stehen überall welche. Es wird sicher eines für uns dabei
sein.«
    Der Konstrukteur klickte auf seinem Notebook herum. »Wir haben erst
gestern eins vom Stapel laufen lassen, das exakt Ihren Wünschen entspricht, nur
der Mast fehlt.«
    »Na also, meine Herren, dann schrauben Sie den noch schnell fest,
und ab geht’s nach Cala Figuera.«
    »Aber dieses Boot hat jemand bestellt. Außerdem muss ein Mast in den
Kiel integriert werden. Den kann man nicht einfach festschrauben.«
    Die Falten auf der

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