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Tod auf der Fähre (German Edition)

Tod auf der Fähre (German Edition)

Titel: Tod auf der Fähre (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Anne Gold
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von Frank Brehm so mitgenommen, dass er gar nicht in der Lage gewesen ist, sich bei euch zu melden.»
    «Das wird es sein. Oder er hat ihn ermordet und ist deshalb in Deckung gegangen.»
    «Ist das dein Ernst?»
    «Nein, das war nur ein Scherz. Ich sehe in jedem den Mörder. Das muss wohl so sein. Ich habe sogar Kuhns Freundin als Täterin in Betracht gezogen. Vielleicht habe ich es gar mit einem Komplott gegen Frank Brehm zu tun! Ach was, ich weiss es einfach nicht.»
    «Wie geht es eigentlich Baer?»
    «Er ist krank geschrieben. Bloss, ich traue dem Kerl nicht. Mit seiner Krankheit ist etwas faul. Er will sich nicht die Finger verbrennen, weil er auf Borers Abschussliste steht.»
    «Du meinst, er feiert krank, damit ihm keine Fehler unterlaufen können.»
    «Vermutlich. Ich fürchte, ich werde den Fall alleine lösen müssen.»
    «Da bist du aber traurig, nicht wahr?»
    Ferrari schmunzelte.
    «Und wie.»
    Der Kommissär gähnte.
    «Ich bin müde. Gehen wir schlafen?»
    «Ich lese noch ein wenig und komme dann auch. Schlaf gut, mein Schatz.»

14. Kapitel
    Am nächsten Morgen fuhr der Kommissär mit dem Dreier nur ein paar Stationen, an der Breite stieg er schlecht gelaunt in den Bus um. Busfahren! Wie er das hasste. Die Route führte an scheinbar endlosen, stereotypen Wohnblöcken vorbei. Erst beim Anblick des Fussballstadions hellte sich Ferraris Miene auf. Er war schon immer ein echter FC-Basel-Fan gewesen, in guten wie in schlechten Zeiten. Und die schlechten hatten lange gedauert, sehr lange. Zweiundzwangig Jahre war sein Verein ohne Titelgewinn geblieben. Man stelle sich das einmal vor. Doch die mageren Jahre gehörten zum Glück der Vergangenheit an. «Die Nummer 1 der Schweiz sind wir!», summte der Kommissär leise vor sich hin. Na ja, so ungefähr halt.
    Der Bus holperte die Brüglingerstrasse hinauf. Die Fahrgäste wurden heftig durchgerüttelt. Ferraris Miene hatte sich wieder verfinstert. Die alte Kiste ratterte durch den Dreispitz, tuckerte mit Tempo vierzig der Dornacherstrasse entlang und erreichte endlich den Ring. Nach einer halben Stunde hatte Ferrari die Tortur überstanden.
    Kuhn wohnte in einem erst vor Kurzem renovierten Dreifamilienhaus. Ferraris Klingeln blieb ohne Reaktion. Nach zwei weiteren erfolglosen Versuchen beschloss er, Brehms Assistenten ins Kriminalkommissariat zu bestellen. Unerwartet öffnete sich im ersten Stock ein Fenster.
    «Was wollen Sie?», lallte ein junger Mann.
    «Sind Sie Herr Kuhn?»
    «Das … das bin ich.»
    «Ich möchte Sie sprechen.»
    «Weshalb?»
    «Machen Sie bitte auf. Ich sage es Ihnen drinnen. Es muss ja nicht unbedingt die ganze Nachbarschaft hören.»
    Nach einigen Minuten wurde der Kommissär eingelassen.
    «Puh, hier drinnen mieft es aber gewaltig. Haben Sie was dagegen, wenn ich ein bisschen frische Luft reinlasse?»
    «Machen Sie, was Sie wollen.»
    Ferrari öffnete das Fenster im Wohnzimmer.
    «Wer sind Sie?»
    «Können Sie sich das nicht vorstellen?»
    «Sind Sie von der Polizei?»
    «Kommissär Ferrari, Francesco Ferrari. Ich ermittle im Fall Brehm.»
    Der junge, ungepflegte Mann, er hatte sich bestimmt seit dem Tod seines Chefs nicht mehr gewaschen und rasiert, starrte an die Wand.
    «Sie kommen spät.»
    Ferrari schaute sich neugierig im Zimmer um. An den Wänden hingen Brehms. Die Kunstwerke verfolgten ihn. Es waren erstklassige Bilder, wie es dem Kommissär schien. Er zählte zehn grössere und einige kleinere Bilder, die eng über- und nebeneinander hingen. Grauenhaft. Niemals würde er diese wertvollen Werke so unpersönlich behandeln. Die Wohnung an sich war schlicht eingerichtet. Ein Junggesellenappartement, das zum Schlafen diente.
    «Haben Sie seit dem Tod von Frank Brehm schon einmal das Haus verlassen?»
    «Ja … habe mir einige Sandwiches gekauft.»
    Der junge Mann war ohne Zweifel am Ende.
    «Ich mache uns jetzt zuerst einmal einen Kaffee», schlug der Kommissär vor.
    In der Küche stand eine teure Espressomaschine, was Ferrari eher überraschte.
    «Milch und Zucker?», rief er fragend ins Wohnzimmer.
    «Schwarz, mit viel Zucker», kam die Antwort zurück.
    Mit einigen Handgriffen fand sich Ferrari in der Küche zurecht.
    «Im Kühlschrank ist keine Milch. Wo könnte sie noch sein?»
    «Unter dem Küchentisch. In einem Korb müsste noch eine ganze Flasche stehen», was der Tatsache entsprach.
    Ferrari stellte den Kaffee auf den Klubtisch im Wohnzimmer.
    «Trinken Sie mal einen ordentlichen Schluck, mein Junge. Dann fühlen Sie

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