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Tod auf der Fähre (German Edition)

Tod auf der Fähre (German Edition)

Titel: Tod auf der Fähre (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Anne Gold
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egal, was es kostet. Wir haben beide eine anstrengende Woche hinter uns. Und falls ich es mir nicht leisten kann, nehme ich einen Kleinkredit bei dir auf, Frau Apothekerin.»
    «So geht es aber nicht. Du lädst mich zum Essen ein und präsentierst mir anschliessend die Rechnung. So verhält sich kein Kavalier!»
    «Keine Sorge, ich habe die grosse Brieftasche dabei.»
    «Dann lass uns anstossen.»
    «Hm, hervorragend.»
    «Ja, wirklich gut. Und nun meine Standardfrage. Bist du mit deinem Fall weitergekommen?»
    «Willst du wirklich darüber sprechen? Wollen wir uns nicht über was anderes unterhalten?»
    «Ich sehe dir doch an, wie sehr dich der Fall bedrückt. Er frisst kleine Furchen in deine Stirne.»
    «Ich kann wohl nie ein Geheimnis vor dir bewahren.»
    Er seufzte.
    «Es ist nicht nur der Fall, es geht tiefer. Ich habe mich mit Borer verkracht.»
    «Nicht zum ersten Mal und bestimmt auch nicht zum letzten Mal. Das wird sich wieder legen.»
    «Ich weiss nicht. Diesmal sind wir echt aneinander geraten. Er wollte mir den Fall grundlos entziehen. Und ich habe ihm gedroht, damit an die Öffentlichkeit zu gehen.»
    Monika lachte.
    «Gute Nacht, Jaköbeli! Du hast seine Achillesferse getroffen. Ein Fressen für die Presse. Borer fliegt von der Karriereleiter.»
    «Es ist mir rausgerutscht. Aber er hat mich provoziert.»
    «Und einfach so abservieren lässt du dich nicht. Das müsste Borer eigentlich längst wissen. Ein höchst unkluger Schachzug des Staatsanwalts.»
    «Und wie. Auch tun mir die beiden jungen Menschen Leid.»
    Ferrari erzählte seiner Freundin, in welchem Gemütszustand er Kuhn und Isabelle Piatti vorgefunden hatte.
    «Und da ist noch was. Im Hinterkopf hat sich ein Verdacht gebildet. Und der lautet, dass Isabelle Piatti in den Fall verwickelt ist.»
    «Du meinst, sie hat Brehm getötet?»
    «So weit denke ich gar nicht. Sie sagte ganz merkwürdige Dinge, wie war das noch? Sie könne die Klinik erst verlassen, wenn sie ihre Tat gesühnt habe oder so ähnlich.»
    «Und du glaubst, sie meinte damit den Mord?»
    «Ich bin mir eben nicht sicher. Vielleicht weiss sie, wer der Mörder ist. Vielleicht verkraftet sie dieses Geheimnis nicht.»
    «Vielleicht war es ihr Freund, dieser Kuhn.»
    «Kuhn?» Der Kommissär dachte nach. «Das halte ich für ausgeschlossen. Kuhn lebte nur für seinen Herrn, wie ein Hund. Und jetzt, wo sein Herr tot ist, will er auch sterben.»
    «Hat er das gesagt?»
    «Nicht wörtlich, aber sinngemäss. Irgendetwas Irrationales wie ‹Frank nahm mein Leben mit› oder so in der Art.»
    «Die haben doch alle einen Knall. Kuhn ist verrückt oder zumindest seinem Meister hörig, seine Freundin depressiv, Olivia Vischer ist gestört, lässt sie sich doch wie der letzte Putzlappen behandeln, der Anwalt, wie heisst er gleich noch …»
    «Hauswirth, Dr. Hans Hauswirth.»
    «Hauswirth ist krank vor Eifersucht. Die beiden Normalsten scheinen Olivia Vischers Vater und der Galerist Wohlfahrt zu sein.»
    «Na ja, der Galerist hat auch eine Macke. Aber eine liebenswerte. Ah, da kommt die Vorspeise.»
    Während des Essens tauschten sie den letzten Familienklatsch aus. Monikas Schwester wollte sich zum x-ten Mal von ihrem Mann scheiden lassen. Ferraris Mutter litt wieder einmal unter starker Migräne. Die stellte sich immer dann ein, wenn sie sich von der Verwandtschaft vernachlässigt fühlte. Monika hatte sie kurz besucht, um einen sozusagen therapeutischen Kaffee mit ihr zu trinken. Und siehe da, die Migräne löste sich augenblicklich in Luft auf. Nikki fand die gesamte Menschheit blöd, inklusive Monikas Cousine. Und die Nachbarn beschwerten sich über den Rauch des Gartengrills, den Ferrari vor zwei Wochen aufgestellt hatte.
    «Wir werden Rutschmanns zu einer Grillversöhnungsparty einladen müssen», brummte Ferrari kauend.
    «So sieht es aus. Sonst hetzen sie uns die Polizei auf den Hals. Francesco, ich möchte etwas mit dir besprechen.»
    «So formell? Du willst mich doch hoffentlich nicht verlassen?»
    Monika lachte.
    «Iss ruhig weiter. So schlimm ist es nicht. Peter und Susanne möchten zurück nach St. Gallen. Sie haben es mir heute gebeichtet. Das bedeutet, dass ich einen anderen Pächter für die Apotheke suchen muss. Und das möchte ich nicht.»
    «Sondern?»
    «Ich möchte wieder in meinen Beruf einsteigen. Und jetzt bietet sich die beste Gelegenheit dazu.»
    «Hast du dir das genau überlegt? Du hast dann wieder keine Zeit mehr für dich.»
    «Ich weiss. Ich habe so meine

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