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Tod auf der Koppel

Tod auf der Koppel

Titel: Tod auf der Koppel Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Mary Scott - Joyce West
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nicht ganz damit einverstanden. Denn Leute, die sich überall herumtreiben und anderen Leuten ihr Eigentum wegnehmen, gehören ins Kittchen. Aber sie hat ein gutes Wort für dich eingelegt, ich möchte dir noch einmal eine Chance geben.«
    Nicht um alles in der Welt hätte Jim zugegeben, daß das auch seinem eigenen Wunsch entsprach. Männer hatten die Gesetze zu respektieren; nur Frauen durften ihren Gefühlen freien Lauf lassen. Und Annabel hing nun einmal an Alf.
    Als Annabels Name fiel, wurde Alf mit einem Schlag zahm. Er ging zu seiner behelfsmäßigen Lagerstatt, an der ein Brett locker war, hob es hoch und zog ein kleines, in Zeitungspapier eingewickeltes Päckchen hervor. Nach einem raschen Blick zur Tür warf er es Jim zu — man konnte ja nie wissen, ob sich die Polizei nicht doch einmischte!
    Jim nahm das Päckchen, öffnete es und steckte die Uhr ein. Sie seufzten beide erleichtert auf. Dann fragte Alf mürrisch: »Und wie hast du das mit der Uhr herausgekriegt? Norman Dixon hatte nicht die geringste Ahnung, daß sie gestohlen war. Wahrscheinlich hast du überall herumgeschnüffelt, genau wie deine Freunde von der Polizei.«
    Ohne sich über diese seltsame Form von Dankbarkeit aufzuregen, berichtete ihm Jim kurz von seiner Unterhaltung mit Dixon und von seinem Besuch bei dem Pfandleiher. »Laß es dir eine Lehre sein«, schloß er gutmütig. Bei diesem wohlgemeinten Rat mußte er selber lächeln. Als hätte irgend etwas dem Gauner eine Lehre sein können!
    »Und was erzählst du jetzt der alten Dame? Wie willst du sie beruhigen, damit sie nicht überall zu zetern anfängt?«
    Das hätte Jim gern selber gewußt. Aber zu Alf meinte er bloß: »Das laß ruhig meine Sorge sein. Sei froh, daß für dich die Sache ausgestanden ist... Im übrigen solltest du dir eine anständige Arbeit suchen.« Er ging zu seinem Auto, holte ein Paket und warf es Guppy zu. »Hier sind ein Paar Schuhe und eine Jacke. Annabel hat sie dir zugedacht. Es sind Sachen von mir. Sie meinte, du brauchtest etwas zum Anziehen. Und bei Gelegenheit sollst du wieder vorbeikommen und nach dem Kind sehen.«
    Alf schnappte sich das Paket. Zum erstenmal sah er richtig beschämt aus. Sich zu bedanken, brachte er nicht fertig. Er brummte nur: »Richte ihr aus, ich komme vorbei, sobald ich Zeit habe.«
    Jim stieg in sein Auto. »Aber nimm zuerst ein Bad«, rief er zum Abschied und lachte vergnügt über Alfs bestürztes Gesicht.
    Als er Annabel die Uhr zeigte, betrachtete sie sie aufmerksam. »Ich habe sie nie leiden können. Sie ist viel zu groß. Und als Mutter sie kaufte, hätten wir viele andere Dinge viel nötiger gebraucht. Aber jetzt bin ich heilfroh, daß sie wieder da ist. Nun können wir in Ruhe den Inspektor anrufen. Ich möchte zu gern hören, was er dazu sagt, daß du schneller warst als er.«
    Wright besprach sich gerade mit Sergeant Millar, als das Telefon läutete.
    Jim sagte wie beiläufig: »Ich habe ein neues Alibi für Sie, Inspektor.«
    »Der junge Wharton? Ich habe schon mit Miss Derwent gesprochen. Im übrigen habe ich ihn nie ernsthaft der Tat verdächtigt.«
    »Nein, ein anderes Alibi. Sie können Alf Guppy von der Liste der Verdächtigen streichen.«
    »Wie kommen Sie darauf? Es sprechen eine ganze Menge Punkte gegen ihn.«
    »Das mag sein. Aber er ist nicht Ihr Mörder, und zufällig kann ich das auch beweisen.« Jim berichtete dem Inspektor von seinem Zusammentreffen mit Norman Dixon und von seiner Unterredung mit Alf, während sich Annabel dicht an ihn lehnte, um alles mitzuhören.
    »Gut«, meinte der Inspektor zum Schluß. »Das erspart uns eine Menge Arbeit. Aber selbstverständlich hätten wir das in Kürze auch herausgefunden.«
    »Keine Frage, davon bin ich überzeugt. Aber so haben Sie doch etwas Zeit gespart.«
    »Das ist richtig«, erwiderte der Inspektor. »Und Zeit ist Geld. Sie haben uns ein ordentliches Stück weitergeholfen. Ich möchte mir bloß noch Dixons Adresse aufschreiben. Schönen Dank. Aber warum erzählt mir der verrückte Kerl das nicht selbst?«
    Jim hatte die Frage erwartet und war darauf vorbereitet. »Aus reiner Sturheit, nehme ich an. Es will ihm einfach nicht in den Kopf, daß man der Polizei auch einmal helfen soll. Aber jetzt ist ja alles in Ordnung. Ich bin froh, daß ich Ihnen ein bißchen helfen konnte.«
    Nachdenklich legte der Inspektor auf. Er berichtete Millar von dem Gespräch und meinte abschließend: »Ich verstehe bloß nicht, warum Guppy so hartnäckig geschwiegen hat.«
    »Er

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