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Tod auf der Koppel

Tod auf der Koppel

Titel: Tod auf der Koppel Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Mary Scott - Joyce West
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trainiert, immer in der Hoffnung, ihm könnte einmal der große Durchbruch gelingen. Aber immer war etwas dazwischengekommen. Das eine Pferd bekam vor dem entscheidenden Rennen einen Muskelriß, ein anderes begann zu scheuen, und viele Pferde waren eben nur Mittelklasse gewesen. Der große Erfolg war jedenfalls ausgeblieben. »Ich glaube, jetzt hat er es geschafft«, sagte sich Jim abermals, als er am Ziel seiner Fahrt angekommen war. Er kaufte die Schafe und fuhr dann rasch wieder nach Hause.
    Als er wieder an dem Rennplatz vorbeikam, mußte er erneut an Lords Stute denken. Wie elegant sie gelaufen war! Was Lord wohl für sie bezahlt hatte? Nach ihrem unscheinbaren Aussehen zu schließen, konnte der Preis nicht allzu hoch gewesen sein. Er mußte ihn unbedingt danach fragen, wenn er ihn das nächste Mal traf. Zugleich wollte er ihn bitten, ob er nicht einmal beim Training zusehen dürfe. Lord würde ihm das bestimmt gestatten. Er gehörte nicht zu den Rennstallbesitzern, die sich nicht hinter die Kulissen blicken ließen.
    Der besonders weiche Galopp von Mermaid erinnerte ihn übrigens an etwas. Wo hatte er den schon einmal gesehen? Aber es wollte ihm nicht einfallen. Er hatte schon Hunderte von Pferden galoppieren sehen, vor allem vor seiner Ehe, als er jedes Pferderennen besucht hatte. Seither hatte sein Interesse an diesem Sport etwas nachgelassen. Er besuchte Pferderennen nur noch, wenn Annabel mitkam. Aber er kannte viele Pferde, und diese charakteristische Art zu galoppieren ging ihm nicht aus dem Kopf.
    Zu Hause war alles in bester Ordnung. Annabel erwartete ihn am gedeckten Frühstückstisch. »Hast du die Schafe gekauft?« fragte sie, und er berichtete ihr ausführlich von dem Geschäft. »Ich glaube, ich behalte selbst ein paar von den Schafen und mäste sie. Wir haben genügend Futter. Das gibt einen ganz hübschen Extraverdienst, und den können wir gut brauchen, wenn das Kleine kommt.«
    Jetzt erkundigte sich Annabel: »Bist du am Rennplatz vorbeigekommen? Sara wollte doch so gern, daß du dir einmal dieses Pferd ansiehst.«
    »Ja. Ich habe ihm ein paar Minuten beim Training zugesehen. Mit Lord und Sara habe ich allerdings nicht gesprochen.«
    »Und was hältst du davon? Ist es der übliche Durchschnitt?«
    »Ich kann noch nichts Genaues sagen. Die Stute sieht ganz ordentlich aus und ist offensichtlich von guter Abstammung. Aber jetzt muß ich wegen der Schafe telefonieren.«
    Als sich Annabel etwas später wieder hingelegt hatte, fuhr Jim rasch entschlossen zu Lord hinüber. Er wollte sich das Pferd einmal aus der Nähe ansehen. Im Stall traf er Sara, die ein bißchen Ordnung machte. Ned war am anderen Ende des Stalles mit dem Säubern der Boxen beschäftigt. Lord war nicht da. Sara sagte, er sei ins Haus gegangen, um zu telefonieren. »Er hat es schon heute morgen tun wollen; aber da waren wieder diese Kerle von der Polizei da und haben uns ein Loch in den Bauch gefragt — völlig sinnlos, denn Lord hat nicht die geringste Ahnung. Natürlich hat sich auch Ned gleich wieder eingemischt. Kaum war Lord außer Hörweite, fing er wieder mit der alten Geschichte von dem Verehrer unter meinem Fenster an. Ich habe dem Inspektor kaum in die Augen blicken können... Das einzige, was mich etwas fröhlicher stimmt, ist die Stute. Sie macht sich wirklich vorzüglich. Hast du sie dir heute früh angesehen?«
    »Ja. Ich war wegen einiger Schafe unterwegs, und als ich am Rennplatz vorbeikam, habe ich ihr ein paar Minuten beim Training zugesehen. Sie hat gerade galoppiert.«
    Sara blickte ihn begeistert an. »War sie nicht fabelhaft? Mein Gott, ich bin Lord vor lauter Freude beinah um den Hals gefallen. Auch er war ganz glücklich, obwohl er das nicht so zeigt.«
    »Sie galoppiert wirklich blendend. Ich glaube, diesmal hat es Lord geschafft.«
    »Sie ist ein herrliches Pferd. Lord lebt richtig auf. Er hat richtig gestrahlt heute früh. Er kümmert sich auch selbst um Mermaid, wie er das oft bei neuen Pferden tut.«
    »Ich will sie mir einmal ansehen. So aus der Ferne habe ich nicht viel erkennen können.«
    Sie lehnten sich beide über Mermaids Box. Die Stute nahm nicht die geringste Notiz von ihnen. Sie stand ruhig da, nicht ahnend, welches Interesse sie weckte. Jim musterte sie ganz genau von Kopf bis Fuß, dann meinte er: »Sie sieht eigentlich nach nichts Besonderem aus. Aber das gibt es ja häufiger. Lord soll sich nur hüten, schon jetzt zu große Hoffnungen auf sie zu setzen. Es ist einfach noch zu früh, um zu

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