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Tod Auf Der Warteliste

Tod Auf Der Warteliste

Titel: Tod Auf Der Warteliste Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Veit Heinichen
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sie Probleme?«
    »Wir tun, was wir können. Heute kommen die Auswertungen der Fingerabdrücke hinzu, und demnächst gräbt ein ganzes Team den Garten um und sucht nach dem Teil.« Sgubin legte einen Zettel auf den Tisch. »Das ist Lestizzas Lebenslauf. 1952 in Triest geboren, unverheiratet und kinderlos. Er studierte in Rom und Wien, arbeitete in Padua, Bologna, Mailand, auf Malta und in Zürich. In ›La Salvia‹ ist er seit vier Jahren.«
    »Sehr gut, Sgubin. Weiter so.« Laurenti lächelte. »Hast du überhaupt eine Vorstellung, wie glücklich ich bin, daß heute endlich mal wieder die Sonne herausgekommen ist? Das Licht ist endlich zurückgekehrt. Bald ist Ostern. Ganz schwermütig bin ich geworden in den letzten Wochen.«
    Sgubin machte ein Gesicht wie ein gebadeter Kater, während Laurenti das Blatt zurück auf den Tisch segeln ließ und lächelnd die Arme hinterm Kopf verschränkte.
    »Die Auswertungen der Telefongesellschaften kommen frühestens morgen«, fuhr Sgubin fort. »Die von der Bank auch. Andere Angehörige außer dieser Morena gibt es nicht.«
    »Sag ihnen, sie sollen sich gefälligst beeilen. Stell sein Haus auf den Kopf«, sagte Laurenti und nahm die Füße vom Tisch. Wieder überfiel ihn ein langes Gähnen. »Es tut mir leid, Sgubin. Ich kann dir nicht helfen. Wie hieß noch die Chefin der Klinik?«
    »Adalgisa Morena. Sie ist etwas älter als du, wirkt aber deutlich jünger. Ziemlich attraktiv.«
    »Das ist keine Kunst. Du weißt doch, was die da oben vorwiegend machen. Fettabsaugen und Facelifting. Du solltest Marietta einmal davon erzählen. So grimmig, wie sie die letzte Zeit ist, täte ihr es ganz gut, wenn man ihre Mundwinkel ein bißchen nach oben zöge.«
    Laurenti erschrak, als die Tür zu seinem Vorzimmer mit einem heftigen Knall ins Schloß fiel.
    »War nicht so gemeint«, brüllte er und wandte sich wieder an Sgubin. »Also, mach weiter und laß mich wissen, wenn du Hilfe brauchst. Halt mich auf dem laufenden.«
    Er griff lustlos nach den Papieren, die mit der Hauspost gekommen waren. Sgubin blieb nichts anderes übrig, als sich davonzumachen. Doch Laurenti fiel es schwer, sich zu konzentrieren.
    »Haben wir schon Nachricht aus Bukarest, Marietta?« rief er so laut, daß sie es auch durch die geschlossene Tür hören mußte.
    Sein Telefon läutete.
    »Nein«, lautete die kurze Antwort seiner Assistentin, dann legte sie auf.
    Verdammt! Er konnte doch nicht Marietta auch noch einen Hund kaufen, damit sie sich beruhigte.
     
    Es war spät geworden letzte Nacht. Nach der Ausstellungseröffnung bei LipanjePuntin waren sie schwer versackt. Mit den ausgestellten Werken konnte er nicht viel anfangen. Aufnahmen aus dem Rotlichtbezirk Amsterdams, die dann mit dem Computer bearbeitet worden waren. Frauen mit querstehender Vagina oder drei Brüsten zum Beispiel, andere, die sich seltsame Dinge einführten, um den Voyeuren zu gefallen. Einer dieser Damen ragte sogar eine U-förmige Wachskerze aus dem Hintern – oder war es eine Neonröhre? An vielen Ausstellungsstücken klebten rote Punkte. Es gab also Menschen, die Spaß an Kerzen hatten, die nicht auf dem Tisch standen.
    »Du hast dich lange mit der Klinik-Chefin unterhalten«, sagte Laurenti auf der Heimfahrt. »Es hat mich überrascht, daß sie da war.«
    »Die kommt doch jedesmal. Sie ist eine Sammlerin«, sagte Laura. »Fahr bitte ein bißchen langsamer, wir haben viel getrunken.«
    »Immerhin hat heute früh jemand ihren Cousin, der zugleich ihr Kollege ist, überfallen und entmannt. Deswegen...«
    »Davon war ihr nichts anzumerken. Sie schien ziemlich unbeschwert und redete viel. Vor allem mit Galvano, der ständig um sie herumschwänzelte. Ich fahre demnächst einmal hoch, sie zu besuchen.«
    »Zu dieser Person?«
    »Ich will mir die Klinik ansehen. Was hältst du davon, wenn ich mir die Augen und die Brüste richten lasse?«
    »Was?« Laurenti verriß vor Schreck das Lenkrad, doch um diese Zeit war nur wenig Verkehr auf der Viale Miramare.
    »Paß auf, Proteo!«
    »Ist schon gut. Du hast mich erschreckt.«
    »Aber das ist doch nichts Schlimmes. Gut die Hälfte der attraktiven Frauen über vierzig macht das. Da gibt es heute elegante Methoden. Keine großen Schnitte mehr. Die Implantate werden durch die Achselhöhle oder den Bauchnabel an den richtigen Platz geschoben.«
    »Klingt sehr überzeugend. Aber ich halte nicht viel von der Morena. Eine hochnäsige Zicke, die denkt doch nur ans Geld.«
    »Abgebrüht ist sie schon, aber die

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