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Tod aus dem Meer

Tod aus dem Meer

Titel: Tod aus dem Meer Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Sonja Planitz
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vor ihnen im Inneren verschwunden,
sie war einfach eine bessere Läuferin. Die beiden suchten auf der
Übersichtstafel nach der Psychiatrie. Diese lag im dritten Stock. Die
Fahrstühle schienen nur für Krankentransporte zugelassen zu sein, also gingen
sie schnellen Schrittes an der Anmeldung vorbei Richtung Treppenhaus. Das rufen
der Empfangsdame ignorierten sie einfach. Das Treppenhaus stank nach
Desinfektions- und Putzmitteln. Im dritten Stock standen sie vor einer Glastür,
durch die man allerdings nicht hindurchschauen konnte. Der Schriftzug
„Psychiatrie - Bitte Klingeln“ war auf einen Zettel geschrieben und an die Tür
geklebt wurden. „Uns bleibt ja nichts anderes“, stellte Emily fest und
klingelte. Die Tür öffnete sich ein Stück und eine Krankenschwester schaute
durch den Spalt die beiden fragend an. „Wir wollten auf unsere Freundin warten,
sie besucht gerade jemanden“, erklärte Emily freundlich. Die Tür schloss sich
wieder, man hörte ein paar Ketten klirren und die Tür öffnete sich ganz. Der
Flur, den sie sahen, war grau in grau. Die Decke, der Fußboden, die Wände,
alles war grau. Nur die Zimmertüren, die meisten von außen verriegelt, waren
Knallrot mit großen schwarzen Zahlen darauf. Neben einem kleinen Glaskasten,
hinter dem sich ein kleiner Raum befand, standen ein paar Stühle, auf die die
Krankenschwester wortlos zeigte. Die beiden Mädchen setzten sich und lauschten.
Der Gang machte einen Knick, dahinter konnten sie hören, wie Kira mit mehreren
Männern sprach. Da die Schwester wieder verschwunden war, schlichen sich Dascha
und Emily zu der Ecke und schauten neugierig aber vorsichtig, was vor sich
ging. Kira stand mit einem Arzt im weißen Kittel und zwei großen starken
Männern, offensichtlich Sicherheitspersonal, vor einer von außen mit mehreren
Schlössern gesicherten Tür, auf der eine fette „11“ angebracht war. Nach einer
Weile schüttelte der Arzt ratlos den Kopf, dann zog er einen Schlüssel hervor
und öffnete erst die Schlösser dann die Tür. Kaum war die Tür offen, sprang
Koko heraus. Emily und Dascha schrien erschrocken auf. Koko hatte eine
merkwürdig verkrampfte Körperhaltung, ihre roten Augen waren von dicken blauen
Rändern unterzeichnet. Ihre Lippen und ihr Gesicht waren weiß. Sie grinste
schief, begann zu lachen und schlug sofort nach Kira, die aber nur erschrocken
und fassungslos stehen blieb. So erwischte Koko sie im Gesicht und Kira
taumelte nach hinten. Klirrend fiel einer, ihren pinken Herzohrringe zu Boden,
gefolgt von einem kleinen Schwall Blut. Die beiden Sicherheitsmänner schnappten
sich Koko sofort wieder und versuchten sie mit vereinten Kräften zurück ins
Zimmer zu schieben. Kira stand einfach nur da, fünf tiefe blutende Wunden von
Kokos Fingernägeln im Gesicht. Außerdem floss Blut von ihrem Ohrläppchen ihren
Hals herunter und färbte ihr pinkes Oberteil rot. Fassungslos schaute sie zu
wie die beiden Sicherheitsmänner kämpfen mussten um die brüllende, gurgelnde
und abwechselnd kreischende und lachende Koko wieder in ihr Zimmer zu schieben.
Als sie es geschafft hatten, kam schnell der Arzt aus seiner Ecke, in der er sich
verkrochen hatte, hervor und schloss hastig alle Schlösser wieder zu. „Tut mir
Leid junge Dame, aber ich habe dich gewarnt. Dieses Mädchen ist komplett
durchgedreht“, sagte er kopfschüttelnd, dann ging er gefolgt von den
Sicherheitsleuten und lies sie stehen. Dascha und Emily gingen zu ihr. Ihr
Ohrläppchen war gerissen, ihr Gesicht entstellt. Doch sie stand wie vorher nur
schweigend da und starrte die Tür an hinter der man Koko noch toben hörte. Als
ihr dann plötzlich Tränen aus den Augen schossen, über ihr Gesicht liefen und
mit dem Blut vermischt zu Boden fielen, nahm Emily sie sanft an der Schulter
und führte sie hinaus. Dascha hob noch den Ohrring auf und folgte schweigend.
    Der Rückweg zum Internat lief wortlos
ab.  Das Einzige was sie erreicht hatten waren noch mehr Puzzlestücke, die
nicht wirklich zusammenpassen wollten. Und eine offensichtlich unter Schock
stehende Kira mit einem entstelltem Gesicht und blutgetränkten Klamotten. Sie
brachten Kira in ihr Zimmer, dass sie sich eigentlich mit Koko teilte. Immer
noch schweigend warteten sie, bis Kira wieder aus dem Badezimmer kam. Diese
umarmte die beiden und legte sich dann wortlos in ihr Bett. Sie zog sich die
Decke über den Kopf und drehte sich mit dem Gesicht zur Wand, um nicht auf
ihrer schmerzenden Seite liegen zu müssen. „Ich lege

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