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Tod den alten Göttern

Tod den alten Göttern

Titel: Tod den alten Göttern Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: P Tremayne
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Durchsuchung der anliegenden Räume veranlasst, um sicherzugehen, dass der Mörder im Alleingang gehandelt hat. Schließlich
     habe ich die Identität des Täters festgestellt, der unmittelbar nach seiner schändlichen Tat Selbstmord begangen hatte.«
    »Du hast seine Identität feststellen können? Du kanntest ihn?«
    »Irél hatte mir gesagt, um wen es sich handelte. Er hatte ihn erkannt. Dubh Duin war Mitglied des Großen Rates und in Tara
     bekannt. Auch ich hatte ihn mehrfach im Rat gesehen.«
    »Und dann?«
    »Ich befahl Irél, Boten zu entsenden, um Cenn Faelad und Brehon Barrán zu benachrichtigen.«
    »Niemand hat bisher die Frau des Hochkönigs und seine Töchter erwähnt«, warf Eadulf unerwartet ein. »Waren sie nicht hier?«
    »Sie waren nicht zugegen, und ich hielt es für wichtiger, zunächst |93| den Thronerben und den Obersten Richter ins Bild zu setzen«, verteidigte sich der Abt.
    »Gut. Was geschah weiter?«
    »Ich habe dann einen Schreiber rufen lassen, um eine Erklärung zu notieren, die, wie ich fand, in der Bibliothek zur Einsicht
     ausgelegt werden sollte. Ich verlangte Aussagen von den Wächtern …«
    »Richtig. Über die Wächter würde ich gern Näheres wissen. Waren die Gemächer des Hochkönigs in jener Nacht nicht bewacht?«,
     fragte Fidelma.
    »Der Täter hat die beiden Wächter umgangen. Lugna und Cuan. Sie waren zu dem Zeitpunkt in der Küche, wo sie ein verdächtiges
     Geräusch vernommen hatten. Schreie aus des Königs Zimmer schreckten sie auf. Sie rannten die Treppe hinauf und kamen gerade
     dazu, als der Mörder sich den Dolch in den eigenen Leib rammte.«
    »Aufgeschreckt von Schreien? Von Schreien des Hochkönigs?«, fragte Fidelma.
    Abt Colmán verstand ihre Zweifel nicht. »Wer sonst hätte unter den Umständen schreien sollen?«
    »Konnten die Wachtposten erklären, wie der Mörder es geschafft hat, in den inneren Burghof einzudringen, darüber hinaus ins
     Haus des Hochkönigs und in der Dunkelheit bis in sein Schlafgemach zu gelangen? War das Gebäude von innen nicht abgeschlossen?«
    Abt Colmán fühlte sich unbehaglich. »Mitten in Tara, im innersten Palastbereich, hat man es nie für nötig gehalten, die Türen
     zu verriegeln, weil stets zwei Wachtposten davorstehen.«
    »Und die Tür zu des Hochkönigs Schlafgemach, war die nicht wenigstens verschlossen?«
    Abt Colmán langte in seinen Lederbeutel, beförderte einen |94| bronzenen Schlüssel zutage und hielt ihn ihr hin. »Wir fürchten, der Mörder hatte einen Schlüssel zur Tür.«
    Sie nahm ihn und hielt ihn hoch. Es war ein sauber gefertigter Schlüssel mit einem Muster.
    »Wo hat man ihn gefunden?«
    »Im Lederbeutel des Täters.«
    Cenn Faelad wirkte peinlich berührt. »Bevor du weitere Fragen stellst, Fidelma«, sagte er leise, »der Schlüssel gehört wahrscheinlich
     mir. Ich erkenne ihn an den Markierungen.«
    Sie sah ihn erstaunt an. »Du hast einen Schlüssel zum Schlafgemach des Hochkönigs? Wann hast du gemerkt, dass er dir fehlt?«
    »Als Thronfolger habe ich zu allen königlichen Räumlichkeiten einen zweiten Schlüssel. Was aber deine zweite Frage angeht
     – überhaupt nicht, will sagen, er fehlt nicht«, erklärte er mit hilfloser Handbewegung.
    »Das verstehe ich nicht.«
    Cenn Faelad holte einen anderen Schlüssel hervor und reichte ihn ihr. Sie nahm ihn und betrachtete ihn eingehend. Dann hielt
     sie beide Schlüssel dicht aneinander, verglich sie sorgfältig, und ein Licht ging ihr auf.
    »Sie sind in der gleichen Form gegossen und beim Abfeilen mit den gleichen Markierungen versehen worden. Das ist ungewöhnlich,
     aber einfach zu erklären. Jemand muss den Schlüssel des Eindringlings von deinem kopiert haben.«
    Cenn Faelad nickte zustimmend. »Anders kann es nicht sein. Ein Schmied hat dafür Sorge getragen, dass beide Schlüssel die
     gleichen Markierungen aufweisen. Im Allgemeinen werden die Schlüssel zu wichtigen Gebäuden mit unterschiedlichen Markierungen
     versehen, sodass immer sofort zu erkennen ist, wem sie gehören. In diesem Fall aber hat der Schmied sie so gemacht, dass beide
     Schlüssel wie meiner aussehen.«
    |95| »Wie lange hast du deinen Schlüssel schon, Cenn Faelad?«
    »Seit meiner Wahl zum
tánaiste
– seit fünf Jahren also, niemand anders hat ihn seitdem gehabt. Aber schau mal hier, der Kratzer da …«
    »Du meinst die Kerbe im Material?«
    »Zu der ist es erst vor drei Wochen gekommen. Und trotzdem ist sie auch an dem anderen Schlüssel.«
    Fidelma presste

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