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Tod den alten Göttern

Tod den alten Göttern

Titel: Tod den alten Göttern Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: P Tremayne
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Tod und Schlachtengetümmel sollte man natürlich nicht setzen, das ist verwerflich. Wann werden Lady
     Fidelma und du sich der Sache hier annehmen?«
    »Sicherlich nicht vor morgen. Ich gehe davon aus, dass wir hier nur ein paar Tage zubringen werden. Heute Abend sehen wir
     den Thronnachfolger Cenn Faelad. Danach wissen wir mehr.«
    Báine trat ein und verkündete, dass das Badewasser für Eadulf warm gemacht sei. Mit einem innerlichen Stöhnen erhob er sich.
     Wenn es etwas gab, woran er sich bei den Leuten von Éireann nie hatte gewöhnen können, war es die Sitte, jeden Tag vor dem
     abendlichen Hauptmahl ein Bad zu nehmen. Dem Mädchen gegenüber aber ließ er sich nichts von seinem Widerwillen anmerken, im
     Gegenteil, er erklärte erfreut: »Weise mir den Weg.«

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    KAPITEL 5
    Wer Cenn Faelad sah, wusste sofort, dass er den Bruder von Sechnussach, dem verstorbenen Hochkönig, vor sich hatte. Er war
     ein, zwei Jahre jünger, aber man hätte sie für Zwillinge halten können. Er war von der gleichen Statur, über sechs Fuß groß,
     mit rabenschwarzem Haar und Augen, grau wie ruhelose Winterwasser. Ein gut aussehender Mann; jedem Mädchen, dem er ein Lächeln
     schenkte, würde er den Kopf verdrehen. Abgesehen von dem gefälligen Äußeren verfügte er über einen scharfen Verstand, wie
     Fidelma gehört hatte, sprach mehrere Sprachen, war in den Künsten bewandert und kannte sich im Rechtswesen aus.
    |88| Als Abt Colmán später am Abend Fidelma und Eadulf zum künftigen Hochkönig geleitete, erhob der sich und kam ihnen ein paar
     Schritte entgegen, um sie mit ausgestreckten Händen zu begrüßen. Seine Gesichtszüge waren beherrscht, doch schien die Stirn
     gramzerfurcht. Außer ihm befand sich im Raum noch eine weitere Person, und das war der Oberste Richter der fünf Königreiche,
     Brehon Barrán. Fidelma und Eadulf kannten ihn seit Jahren. Auch er begrüßte sie ohne jedes Zeremoniell. Trotz seines Alters
     und ergrauten Haares war er immer noch eine stattliche Erscheinung und strahlte eine ruhige Würde aus. Von der Dienerschaft
     war keiner mehr im Haus, man hatte sie für den Abend aller Pflichten entbunden. Cenn Faelad bat die Gäste, Platz zu nehmen,
     und schenkte die Getränke mit eigener Hand ein.
    »Ich hielt es für angebracht, dass wir uns zunächst unter uns verständigen«, erklärte der junge Thronanwärter. »Im Raum nebenan
     hat Abt Colmán ein Mahl anrichten lassen, doch sollten wir zunächst ein paar Worte über den Anlass, der euch hergeführt hat,
     verlieren. Wir sollten das ganz zwanglos und ohne standesgemäße Rücksichtnahmen tun.«
    Fidelma neigte den Kopf und bekundete so ihr Einverständnis, während sich Eadulf mit ernstem Gesicht jeder Meinungsäußerung
     enthielt.
    Cenn Faelad setzte sich, und als alle einen ersten Schluck genommen hatten, wandte er sich seinem Obersten Richter zu.
    »Ich würde dich bitten, die Situation darzulegen, Barrán.«
    Der alte Mann räusperte sich, ehe er nüchtern darlegte: »Die Sachlage ist eindeutig und, wie ich vermute, von dem Boten, den
     wir nach Cashel gesandt haben, übermittelt worden. Der Hochkönig Sechnussach war allein in seinem Gemach und wurde, in seinem
     Bett liegend, ermordet. Die Tat wurde begangen |89| von dem Stammesfürsten der Cinél Cairpre, einem entfernten Verwandten und Abkömmling des Niall von den Neun Geiseln, das heißt
     einem Mitglied der Uí Néill, Sechnussachs eigener Familie. Kannst du mir folgen?«
    Die Frage war mehr an Eadulf als an Fidelma gerichtet.
    Er bestätigte mit einem Kopfnicken.
    »Ich gehöre gleichfalls ebender Sippe an«, erläuterte Barrán. »Daraus erklärt sich, und um mögliche Komplikationen zu vermeiden,
     dass der Große Rat zu der Auffassung gelangt ist, dass es unangebracht wäre, wenn ich die Untersuchung in die Hand nähme,
     und das gilt für jeden anderen Uí Néill. Gerechtigkeit muss nicht nur geübt werden, man muss auch nachvollziehen können, dass
     es an dem ist …«
    » Fiat justitia, ruat caelum
«, murmelte Eadulf. »Gerechtig keit muss sein und sollte der Himmel darüber einstürzen«.
    Cenn Faelad lächelte zustimmend. »Abt Colmán brachte Fidelma ins Gespräch und erinnerte den Großen Rat an die Verdienste,
     die sie sich in der Vergangenheit um Tara erworben hatte«, nahm er das Wort. »Er schlug vor, man solle sie, eine Eóghanacht,
     herbitten als eine Person, die nichts mit möglichen strittigen Fragen der Uí Néill zu tun hat. Und damit liegt es

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