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Tod den alten Göttern

Tod den alten Göttern

Titel: Tod den alten Göttern Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: P Tremayne
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bei dir,
     Fidelma von Cashel, der Frage nachzugehen, weshalb Dubh Duin meinen Bruder getötet hat und ob es noch andere an dem Mord Beteiligte
     gibt. Erst wenn die Schreckenstat vollends aufgeklärt ist, können wir seinen Tod betrauern und uns der Vorbereitung meiner
     Thronfolge zuwenden.«
    Nachdenklich sah Fidelma ihn an. »Gewährt man mir freie Hand?«
    »Selbstverständlich.«
    »Gibt es keinerlei Einschränkung in Bezug auf Eadulfs Mitwirken?«
    |90| »Wir betrachten Eadulf als einen der Unseren«, versicherte Brehon Barrán. »Euer beider Namen sind untrennbar miteinander verbunden.
     Cenn Faelad und ich werden uns aus dem Fall völlig heraushalten, lediglich als Zeugen auftreten. In allen Fragen, die mit
     Tara zu tun haben, wird euch Abt Colmán mit Rat und Tat zur Seite stehen.«
    »Sehr gut«, meinte Fidelma. »Alle, die als Zeugen in Frage kommen, hat man doch wohl in Tara festgehalten?« Und als Brehon
     Barrán nickte, fügte sie hinzu: »Wir möchten dann auch das Gemach sehen, in dem der Mord geschah.«
    »Wann immer ihr es wünscht.« Es war das erste Mal während ihrer Zusammenkunft mit Cenn Faelad, dass Abt Colmán etwas sagte.
    »Zuvor möchte ich aber euch allen ein paar Fragen stellen.«
    »Fragen? Jetzt schon?«, wehrte sich der Oberste Richter stirnrunzelnd. »Ich dachte, wir hatten uns auf eine rein persönliche
     Unterhaltung hier verständigt?«
    »Ich habe nichts dagegen einzuwenden«, sagte Cenn Faelad ohne zu zögern. »Je schneller wir mit der Sache anfangen, desto schneller
     ist sie erledigt. Um welche Fragen geht es, Fidelma?«
    »Wo war ein jeder von euch in der Nacht, in der Sechnussach zu Tode kam?«
    Einen Augenblick lang herrschte Schweigen.
    Cenn Faelad antwortete als Erster. »Ich war nicht in Tara, sondern hielt mich am Berg Uisnech auf.«
    Die Auskunft ließ Eadulf aufhorchen – schon wieder Uisnech, der heilige Berg.
    Unter den gegenwärtigen Wetterbedingungen würde man von Tara bis dahin bei gemächlichem Ritt zwei Tage brauchen, sagte sich
     Fidelma, ein guter Reiter wie Cenn Faelad allerdings würde die Strecke mit einem schnellen Pferd in einem Tag bewältigen. |91| Fast schämte sie sich, dass ihr ohne die geringste Handhabe Verdachtsmomente durch den Kopf gingen.
    »Wann hast du zum ersten Mal vom Tod deines Bruders erfahren?«
    »Als ein Bote von Abt Colmán mit der Nachricht in Uisnech eintraf.«
    Sie wandte sich an den Abt.
    »Das heißt, du warst in jener Nacht in Tara?«
    Der Abt bejahte mit einer Geste ihre Frage und führte dann weiter aus: »Ich war hier in meinen Räumlichkeiten. Ein Diener
     weckte mich mit der Mitteilung, etwas Schlimmes sei geschehen.«
    »Um welche Zeit war das?«
    »Noch vor Tagesanbruch. Bis ich mich angekleidet hatte, war es bereits hell. Ich eilte hinüber zu den königlichen Gemächern
     und betrat das Schlafgemach des Hochkönigs. Irél, der Befehlshaber der Garde, kam bereits seinen Pflichten nach. Er war es
     auch, der nach mir in meiner Eigenschaft als Verwalter geschickt hatte.«
    Fidelma blickte zum Obersten Richter.
    »Ich entnehme daraus, dass du nicht in Tara warst, Barrán? Andernfalls hätte man dich zuerst geholt.«
    Er lächelte schwach. »Du gehst in deiner Annahme richtig. Ich war unterwegs nach Emain Macha.«
    »Darf ich erfahren, was dich in die Hauptstadt des Königs von Ulaidh führte?«
    »Es hat nichts mit der Sache zu tun, die uns hier beschäftigt, ist aber auch kein Geheimnis. Im Zusammenhang mit einem Gebietsstreit
     zwischen den Dál Riada und Emain Macha hatte man mich um meinen Rat gebeten. Bis Emain Macha bin ich aber gar nicht gekommen,
     denn schon zuvor holte mich ein Bote ein und forderte mich auf, sofort nach Tara zurückzukehren. |92| Da erfuhr ich dann, dass Sechnussach ermordet worden war.«
    Ihre nächste Frage galt erneut Abt Colmán.
    »In Abwesenheit des gesetzlichen Erben und des Obersten Richters lag die Verantwortung für Tara also in deiner Hand, Abt Colmán?«
    »Ja. Dir ist ja bekannt, dass ich nicht nur der geistliche Berater für den Großen Rat bin, sondern auch das Amt des Verwalters,
     des
rechtaire
für den Hochkönig, bekleide.«
    »Und wie im Einzelnen bist du in Wahrnehmung deiner Verantwortung vorgegangen?«
    »Wir haben den Leibarzt des Hochkönigs kommen lassen, aber das war mehr eine Formsache, jedermann sah, dass Sechnussach tot
     war. Man hatte ihm die Kehle aufgeschlitzt, das Blut muss wie eine Fontäne herausgespritzt sein. Dann habe ich, glaube ich,
     eine

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