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Tod den alten Göttern

Tod den alten Göttern

Titel: Tod den alten Göttern Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: P Tremayne
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am Fluss, und meine Familie wohnt dort. Da ich aber oft spät in der Nacht
     Dienst habe, bleibe ich meist in Tara und erspare mir |136| den Weg durch die Dunkelheit. Für solche Fälle steht mir eine Schlafkammer hier zur Verfügung.«
    »Und was hat dich in jener Nacht zum Gemach des Hochkönigs getrieben?«
    »Unruhe im Haus.«
    »Kannst du etwas genauer werden?«
    »Im ersten Moment dachte ich, ein Schrei hätte mich aus dem Schlaf geschreckt. Aber ich nahm das mehr im Halbschlaf wahr.
     Als ich dann richtig aufwachte, hörte ich mehrere Schreckensschreie. Ich griff mein Schwert, warf mir einen Umhang über und
     hastete nach oben. Vor dem Gemach des Königs standen Bruder Rogallach und etliche Bedienstete.«
    »Erzähl, was dann geschah.«
    »Ich bahnte mir einen Weg durch die Dienerschaft, die sich an der Tür drängte, um etwas zu sehen. Einer der Wächter hatte
     eine Laterne. Ich sah, dass der Hochkönig auf dem Rücken lag. Überall war Blut. Lugna versuchte die Menge draußen zu halten,
     während Cuan bei einem Mann hockte, der am Bett zusammengesackt war. Lugna rief mir zu: ›Sechnussach ist ermordet, und der
     Mann dort hat’s getan.‹. Dabei sah ich selbst, dass Sechnussach tot war. Nicht, dass es aus dem Schnitt an der Kehle stark
     geblutet hätte. Ich habe genug Schlachten erlebt und Verwundete gesehen, aus denen nach ähnlichen Hieben das Blut wie eine
     Fontäne spritzte …« Verlegen hielt er inne. »Ich bitte um Entschuldigung, Lady. Ich fragte Lugna, ob er den Mörder getötet
     hätte. Er erwiderte, und fast tat es ihm leid, dass der Mann selbst Hand an sich gelegt hatte und schon alles vorbei war,
     als er und Cuan in den Raum stürzten. Dann erst sah ich herab und erkannte Dubh Duin. Ich ließ Abt Colmán, den Oberkämmerer,
     holen.«
    Fidelma beugte sich vor. »Befand sich der Hochkönig allein im Gemach?«, fragte sie.
    |137| Irél zog die Stirn kraus. »Allein? Na, da war noch der Leichnam von Dubh Duin.«
    Sie lächelte bitter. »Was ich wissen wollte, war, ob sonst noch jemand im Raum gewesen war. Es geht mir darum, wer geschrien
     hat, denn daraufhin sind ja Lugna und Cuan erst losgerannt. Sie behaupten, sie hätten einen Schrei gehört. Die Frage ist:
     Wer hat den von sich gegeben?«
    »Ich bin Krieger, Lady. Als ich Sechnussachs Wunden sah, habe ich mir die gleiche Frage gestellt und ordnete eine Durchsuchung
     der angrenzenden Räume an. Man hätte dort vielleicht jemanden finden können, der Zeuge des Mordes gewesen war. Aber in allen
     drei Räumen blieb die Suche ergebnislos. Bis auf das eigentliche Schlafgemach mit Sechnussach und seinem Mörder.«
    »In den angrenzenden Räumen hielt sich also niemand versteckt? Und die Tür, die von der Badestube nach draußen führt, war
     die von innen fest verriegelt?«
    »Ich bin mir meiner Aussage absolut sicher. Dubh Duin war allein und hatte keine Mittäter. Lugna hat mir erzählt, als er und
     sein Kamerad das Schlafgemach betraten, hätte sich Dubh Duin gerade erstochen und wäre am Zusammensinken gewesen. Es war niemand
     anders dort. Ich musste daraus die Schlussfolgerung ziehen, dass der Hochkönig selbst geschrien hatte.«
    »Dann müssen wir es vorläufig dabei belassen«, meinte Fidelma unzufrieden. »Widmen wir uns anderen Fragen. Du dienst schon
     seit längerem in der Fianna, nehme ich an?«
    »Seit meiner Volljährigkeit. Mit siebzehn durfte ich eintreten.«
    »Du musst dich als fähiger Krieger erwiesen haben, wenn du es innerhalb so kurzer Zeit zum Befehlshaber einer Brigade der
     Fianna gebracht hast. Noch dazu in der Leibgarde, die zum Schutz von Tara auserkoren ist.«
    |138| »Sechnussach hat mich auf diesen Posten gehoben.«
    »Dann muss er großes Vertrauen in dich gesetzt haben.«
    »Es wäre an ihm, sich dazu zu äußern, Lady. Jedenfalls habe ich ihm treu gedient, wenn es das ist, was du meinst.«
    »Nicht eigentlich. Was ich meine ist, dass Sechnussach dich mit Aufgaben betraut hat, die deine Ergebenheit und Verlässlichkeit
     erforderten.«
    Ihm war anzumerken, dass er nicht verstand, worauf sie hinauswollte. »Als sein Befehlshaber und engster Kampfgefährte gehörte
     es zu meinen Pflichten, alle Aufgaben, mit denen er mich betraute, auszuführen.«
    »Jetzt aber ist Sechnussach tot. Der Große Rat hat mich beauftragt, den Mord an ihm zu untersuchen, und mich bevollmächtigt,
     alle, die in der Sache hilfreich sein könnten, zu befragen.«
    Er nickte bedächtig. »Das ist bekannt, Lady. Und als ich

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