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Tod den alten Göttern

Tod den alten Göttern

Titel: Tod den alten Göttern Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: P Tremayne
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Sechnussach sehr nahe?«
    »So nahe, wie ein Diener dem Herrn, dem er dient, stehen kann.«
    »Demnach müsste er von heimlichen Bindungen wissen, von Stelldicheins um Mitternacht?«
    »Ohne ihn hätte Sechnussach nichts ausrichten können. Es steht mir zwar fern, dir einen Rat zu geben, aber wäre eine andere
     Frage nicht wichtiger, nämlich die, weshalb der Missetäter ohne jede Gegenwehr Selbstmord beging?«
    Es war eine Frage, die sich Fidelma längst aufgedrängt hatte, und nicht erst, seit sie mit Gormflaith gesprochen hatte.
    »Das werden wir erst wissen, wenn wir herausgefunden haben, weswegen er Sechnussach getötet hat. Sei unbesorgt, es ist ein
     Problem, das mich schon die ganze Zeit beschäftigt. Warum bringt ein Stammesfürst, der der einen Aussage zufolge im Begriff
     ist, seine Liebste zu heiraten, Sechnussach um, unternimmt keinen Fluchtversuch und begeht Selbstmord? |219| Es ist doch jedermann bekannt, dass von allen Formen des Mordes Selbstmord als das schlimmste Verbrechen gilt. Zunächst bleibt
     die Sache unverständlich, es sei denn, Gormflaith hat es mit der Wahrheit nicht so genau genommen. Vielleicht hast du recht,
     und sie versucht sich zu schützen. Ich fürchte, es könnte zu einer Konfrontation zwischen euch beiden kommen, Barrán; in der
     Frage des Scheidungsdokuments steht dein Wort gegen das ihre.
    »Ich hoffe, das lässt sich vermeiden, Fidelma. Das ehrliche Wort eines Brehon ist eine heilige Sache.« Er schaute sie mit
     einem Ausdruck des Bedauerns an. »Ich ahnte, dass deine Aufgabe nicht leicht werden würde. Wenn die Vorgänge hier weniger
     kompliziert gewesen wären, hätte der Große Rat sich nicht an Cashel gewandt mit der Bitte, dich herzuschicken.«
    Sie blickte zu ihm auf und sah ihm fest in die Augen.
    »Wenn ich diese Untersuchung weiterführen soll, muss ich sichergehen, dass mir nichts an Fakten vorenthalten wird, Barrán.
     Mag sein, du möchtest öffentliches Gerede vermeiden und den Ruf des Hochkönigs und seiner Gattin schützen, du hättest mir
     trotz alledem sagen müssen, wie es um die Beziehungen zwischen Sechnussach und Gormflaith stand.«
    »Du hast es selbst rasch genug herausgefunden », verteidigte er sich. »Und näher an die Lösung des Problems hat es dich auch
     nicht gebracht.«
    »Das ist nicht der Punkt. Wenn ich etwas aufklären soll, darf man mir nichts verschweigen. Das Gesetz verlangt es so und nicht
     anders.«
    Er senkte den Kopf. »Du hast natürlich recht«, bekannte er und ließ die Hand, die er gerade hochgehoben hatte, in einer Geste
     der Hilflosigkeit fallen. »In der höheren Politik muss manchmal das Recht auf Information der Kunst der Diplomatie weichen.«
    |220| »Du wirst ja nicht mehr lange mit Entscheidungskonflikten zu ringen haben«, meinte sie.
    Er sah sie verblüfft an.
    »Cenn Faelad hat doch davon gesprochen, dass er dich zu seinem Nachfolger ernennt, und wenn es dazu kommt, wirst du dein Amt
     als Oberster Richter aufgeben müssen.«
    »Cenn Faelad ist ein gütiger Mann«, sagte er lächelnd. »Es wird mir eine Ehre sein, meinem Vetter in der neuen Rolle zu dienen.«
    »Du empfindest es nicht als merkwürdig, dass er, der so jung ist, dich als den Älteren zu seinem offiziellen Nachfolger ernannt
     hat?«
    »Ich habe noch etliche Jahre vor mir, in denen ich ihm mit Rat und Tat zur Seite stehen kann, Fidelma.« Fast klang er ein
     wenig verletzt. »Ich hoffe, dem Hochkönig und dem Großen Rat noch viele Jahre von Nutzen zu sein. Ein junger König handelt
     klug und weise, wenn er einen Älteren zu seinem Ratgeber macht.«
    »Ich bin eine einfache
dálaigh
, deren Aufgabe es ist, der Wahrheit auf die Spur zu kommen, und die ist oft bitter. Dennoch müssen wir es mit der Wahrheit
     halten, sonst ist alle Hoffnung auf ein gutes Regieren verloren.«
    Er nahm die versteckte Kritik ungerührt hin. »Du hast mein Wort, Fidelma. Soweit es in meiner Macht stand, dir die Wahrheit
     zu sagen, habe ich es getan.«
    »Und du kannst mir nichts weiter über Dubh Duin berichten, den du, wie ich von Gormflaith weiß, ihr selbst vorgestellt hast?«
    »Ich betone noch einmal, ich kann mich nicht daran erinnern. Ich habe viele Leute miteinander bekannt zu machen. Ich weiß
     nur so viel, dass Dubh Duin als ein fähiger Mann angesehen wurde, als ein starker Stammesfürst und ein vehementer |221| Verteidiger der Rechte seines Volkes im Großen Rat. Ich neige zu der Auffassung, dass er in allem, was er tat, konservativ
     war. Ich würde

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