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Tod den alten Göttern

Tod den alten Göttern

Titel: Tod den alten Göttern Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: P Tremayne
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Ansprüche. Hätte man dem Gerede einer schwebenden Scheidung
     freien Lauf gelassen, wäre es für sie und ihre Kinder nur zum Nachteil gewesen.«
    »Obwohl der Wunsch nach einer Scheidung von ihr ausging?«, warf Fidelma hin. »Einer Scheidung von Sechnussach, um Dubh Duin
     heiraten zu können?«
    Er machte große Augen. »Sie gedachte Dubh Duin zu ehelichen? Hat dir das Gormflaith erzählt?«
    »Hat Gormflaith etwa nicht die Wahrheit gesprochen?«
    »Über ihre wahren Absichten kann ich mir kein Urteil erlauben. Ich kann dir nur sagen, was ich weiß.«
    »Was du sagst, sagst du als Rechtsanwalt, Barrán«, gemahnte sie ihn zynisch.
    »Dessen bin ich mir bewusst.«
    »Du hast nicht gewusst, dass sie Dubh Duin zu heiraten gedachte?«
    »Wenn sie eine solche Absicht geäußert haben sollte, ist sie mir entfallen.«
    »Warst du es nicht, der ihr Dubh Duin vorgestellt hat?«
    »Möglich, dass ich das getan habe«, meinte er nach kurzem Zögern. »Aber an den Königshof strömen viele, die ich mit anderen
     bekannt zu machen habe. Dubh Duin hat im Großen Rat seinen Stamm vertreten. Alle, die dort zu tun haben, |214| kannten ihn. Kann durchaus sein, dass ich ihn aus Anlass einer der Versammlungen Gormflaith vorgestellt habe.«
    »Tatsache ist, dass Gormflaith aussagt, sie hätte vorgehabt, den Mann, der Sechnussach umgebracht hat, zu heiraten. Bestätigst
     du, dass alles für die Scheidung eingeleitet war?«
    Er presste die Lippen zusammen, ehe er antwortete. »Nein. Gormflaith hat von der … der Möglichkeit einer solchen gesprochen.
     Das ist alles.«
    »Mir gegenüber hieß es, dass sich Sechnussach und Gormflaith auf eine Scheidung verständigt hätten, dass du bereits am Wortlaut
     der Urkunde arbeitetest, die dann am Tage ihrer Rückkehr aus Cluain Ioraird besiegelt werden sollte. Darf ich die Urkunde
     sehen?«
    Brehon Barrán schüttelte den Kopf. »So eine Urkunde existiert nicht, Fidelma. Sagt Gormflaith, es gäbe so etwas? Sie muss
     durcheinander sein. Ich verstehe das nicht.«
    Fidelma machte ihrem Ärger Luft. »Während Gormflaith von einer bevorstehenden Scheidung spricht, behauptest du, das wäre nur
     so eine Idee gewesen? Sechnussach und Gormflaith hätten keine diesbezügliche Übereinkunft getroffen und du hättest auch keine
     Scheidungsurkunde vorbereitet?«
    »Ja, das ist, was ich behaupte, Fidelma«, sagte er lustlos. »Wäre es möglich, dass Gormflaith infolge der Ereignisse etwas
     wirr im Kopf ist?«
    »Weshalb sollte sie offenbaren, Dubh Duin sei ihr Liebhaber, und dann die Geschichte über die Scheidung erfinden?«
    »Selbstschutz?«, erwog er achselzuckend.
    »Sie hätte doch gar nichts eingestehen müssen. Sie hätte es leugnen können. Einen Sinn ergibt das nicht.«
    »Es sei denn, sie war darauf aus, jeglichen Verdacht von sich abzuwenden. Aber selbst, wenn sie nicht unmittelbar etwas mit
     dem Verbrechen zu tun hat, sind wir doch der Lösung des |215| Vorfalls etwas näher, denn es erklärt Dubh Duins Tatmotiv. Er war eifersüchtig …«
    Fidelma schüttelte vehement den Kopf. »Sie hat mit Nachdruck erklärt, dass es zur Scheidung kommen sollte und dass Dubh Duin
     davon wusste. Sie behauptet weiterhin, er hätte keinerlei Grund gehabt, sich Sechnussachs zu entledigen. Sie wäre innerhalb
     weniger Tage frei und ungebunden gewesen und hätte ihn heiraten können.«
    »Da hast du es! Versteh doch, um sich selbst zu entlasten gaukelt sie dir die Geschichte mit der Scheidung vor. Niemand wird
     ernsthaft behaupten, es wäre nicht Dubh Duin gewesen, der Sechnussach ermordet hat. Ihr aber geht es darum, dass der Mord
     nicht in Verbindung mit seiner Beziehung zu ihr gebracht wird.«
    Fidelma ließ sich nicht beeindrucken. »Was du sagst, bringt uns nicht weiter. Gormflaith behauptet außerdem auch, Dubh Duin
     sei nicht der Mörder gewesen.«
    »Und alle Augenzeugen sind demnach Lügner?« Barrán spitzte zynisch den Mund. »Wenn es so weit geht und sie dazu vorgibt, ich
     hätte von einer Scheidung gewusst, dann stellt sie mich ebenfalls als Lügner hin.«
    »Wie auch immer, sie gibt Dinge zu, die sie eigentlich in Misskredit bringen und die sie leicht hätte leugnen können.«
    »Vielleicht will sie Dubh Duin schützen.«
    »Das könnte sie tun, aber warum? Wieso sollte sie den toten Liebhaber schützen und bekennen, dass er ihr Liebhaber war? Wieso
     sagt sie nicht einfach, er sei in sie vernarrt gewesen und sie hätte nichts von seinen Absichten gewusst? Sie stellt sich
     doch

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