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Tod den alten Göttern

Tod den alten Göttern

Titel: Tod den alten Göttern Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: P Tremayne
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Luachan und trage in seiner Abwesenheit die Verantwortung für unsere kleine
     Gemeinde.«
    Sie saßen ab, und Fidelma stellte ihre Gefährten vor.
    Bruder Céin begrüßte einen nach dem anderen und fuhr dann fort: »Ihr kommt direkt aus Tara? Dann lasst mich euch ins Gästehaus
     geleiten und euch eine Erfrischung anbieten.«
    Fidelma stimmte seinem Vorschlag zu. Sie blieb neben ihm, während die anderen folgten. Der junge Mönch mit dem |257| Schwert hatte zuvor versichert, er würde sich um die Pferde kümmern, sie abreiben, tränken und mit Futter versorgen.
    »Luachan ist also tatsächlich nicht hier?«, fragte Fidelma. »Und wieso fürchtet ihr um euer Leben?«
    Bruder Céin zuckte mit den Schultern.
    »Dass der Bischof nicht hier ist, stimmt«, bestätigte er. »Und das Warum und Weswegen bedarf längerer Erklärung. Kommt erst
     einmal herein und erfrischt euch.«
    Man hieß die Reisenden sich setzen, bewirtete sie mit Getränken und sparte auch nicht an Speisen, denn es war schon Nachmittag.
     Erst nach dem Essen kam Fidelma wieder auf das Thema zurück.
    »Erzähl, Bruder Céin, was ist vorgefallen, das euch so in Furcht und Schrecken versetzt hat?«
    »Vor drei Tagen wurde Bischof Luachan zu einem Bauern gerufen, dessen Frau angeblich im Sterben lag«, begann der Mönch mit
     bekümmerter Miene. »Der Bischof kannte das Paar seit langem. Ihr Hof liegt nicht weit von hier, und so unternahm er den Gang
     der Barmherzigkeit. Der Mann, der mit dem Anliegen des Bauern vorstellig geworden war, hatte sich als Reisender ausgegeben.
     Die Nacht brach herein, und Bischof Luachan war noch nicht zurück. Am nächsten Morgen schickten wir einen unserer Brüder los,
     er sollte erkunden, wo der Bischof geblieben war. Du kannst dir sein Erstaunen vorstellen, als er die Frau des Bauern bei
     bester Gesundheit antraf und sie darüberhinaus beteuerte, niemanden mit einer derartigen Botschaft losgeschickt zu haben.
     Man hat alles abgesucht, aber der Bischof blieb verschwunden.«
    »Ein Missverständnis ist ausgeschlossen? Könnte jemand anders den Bischof gerufen haben?«
    »Nein. Seit der Ermordung unseres jungen Bruders Diomasach vergangene Woche ist Bischof Luachan auf der Hut gewesen. |258| Er selbst hat uns nahegelegt, jedem Fremden, besonders Kriegern, mit Argwohn zu begegnen. Auf seinen Rat hin haben wir uns
     mit Waffen versorgt und sie seither stets zur Hand.«
    »Wer war Bruder Diomasach?«
    »Der Schreiber des Bischofs, er hatte eine wunderschöne Handschrift und sprach mehrere Sprachen.«
    »Wie kam er um?«
    »Er war eines Tages ganz plötzlich auf den Feldern hier verschwunden, und man fand ihn dann im Daoil, im Fluss da hinten.
     Er sah aus, als hätte man ihn zusammengeschlagen, wenn nicht sogar gefoltert. Gott gebe ihm Frieden.«
    »Hegte Bischof Luachan einen Verdacht, warum man Bruder Diomasach umgebracht hat? Vor wem hatte er Angst, dass er euch ausdrücklich
     anhielt, wachsam zu sein?«
    »Es hat etliche Überfälle auf Mitglieder der Bruderschaft gegeben.«
    » Dibergach ?«
, fragte Eadulf und benutzte das Wort, das er neu gelernt hatte.
    »Räuberbanden? Vielleicht. Aber man spricht davon, dass im Westen eine mächtige Bewegung im Gange ist, die darauf aus ist,
     den Alten Glauben wiederzubeleben. Auch ist durchgesickert, dass diese
dibergach
sich ein Vergnügen daraus machen, über christliche Kirchen und Gemeinden herzufallen.«
    »Du würdest also meinen, Bruder Diomasach wurde überfallen, nur weil er Anhänger des Neuen Glaubens war und man ihn allein
     auf dem Acker antraf?«, fragte Fidelma nach kurzem Überlegen.
    Bruder Céin beschäftigte noch etwas anderes, es war ihm anzusehen.
    »Da gibt es noch etwas?«, drängte ihn Fidelma.
    Statt einer Antwort kam eine Gegenfrage. »Weshalb willst du den Bischof sehen?«
    |259| »Daraus brauche ich kein Geheimnis zu machen. Bischof Luachan besuchte den Hochkönig und brachte ihm ein Geschenk mit. Er
     tat das eine Nacht, bevor der Hochkönig ermordet wurde. Von dem Geschenk fehlt jede Spur, auch will es niemand gesehen haben.
     Das machte mich neugierig. Worum mochte es sich bei der Gabe gehandelt haben? War sie von Belang im Zusammenhang mit dem Mord
     am Hochkönig? Das Ziel unserer Reise hier ist das Land der Cinél Cairpre, deren ehemaliger Stammesfürst den Mord begangen
     haben soll. Und da Delbna Mór auf dem Weg dahin liegt, dachte ich, die Gelegenheit zu nutzen und mit Bischof Luachan über
     das geheimnisvolle Geschenk zu

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