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Tod den Unsterblichen

Tod den Unsterblichen

Titel: Tod den Unsterblichen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Frederik Pohl
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war in Ordnung.
    »Leisesprechendes Braunhaar nicht gut riechen«, erklärte der Mann ernst.
    »Nein, natürlich nicht.« Carl grübelte über die Werte von a , dem Altersfaktor in der Endgleichung.
    Tai-i Masatura-san sagte ganz aufgeregt: »Auch Cornut-san nicht gut riechen, St. Cyr sagen. Carl-san! Nicht Braunhaar sprechen!«
    Master Carl warf ihm einen Blick zu. »Natürlich nicht«, sagte er. »Gute Nacht.« Der Tai-i rief flehend hinter ihm her, aber Carl hörte noch immer nichts; er hatte festgestellt, warum Cornuts Abhandlung noch unvollendet war. Die Zahlenwerte waren für jede Größe angegeben bis auf eine. Es war noch früh; er hatte nicht vor zu schlafen, bis er den fehlenden Wert gefunden hatte …
     
    Cornut gähnte, den Arm um Locille, dem roten Mond, der über dem Horizont hing, ins Gesicht. Es war schon sehr spät geworden.
    Sie hatten die Fähre zur Stadt nehmen und auf den Anschluß warten müssen; zwischen Texas und Universität gab es nur mittags eine direkte Verbindung, und Locilles Familie hatte keinen Platz, sie unterzubringen. Auch wenn sie Platz gehabt hätte, wäre Cornut nicht geblieben. Er brauchte Zeit, um sich an die Häuslichkeit zu gewöhnen; es war zuviel auf einmal; schon schlimm genug, daß er seine Routine unterbrechen mußte, um sich an Locilles Anwesenheit in seinem Zimmer zu gewöhnen.
    Aber alles in allem lohnte es sich.
    Die Universität lag jetzt hinter ihnen, die Kabel der Brücke schnürten den roten Mond ein, die Lichter des Verwaltungsgebäudes funkelten zwischen der dunklen Masse der Türme. Merkwürdig, daß im Verwaltungsgebäude noch Licht brannte.
    Schläfrig betrachtete Cornut aus seinen Augenwinkeln den hübschen Kopf seiner schlafenden Frau. Er wußte nicht, ob er sie als Mitglied einer Familie lieber hatte oder weniger lieb. Die Eltern – langweilig. Freundlich, nahm er an, aber er war so an Brillanz gewöhnt. Und ihr Bruder war natürlich ein unseliges Unglück, aber er war so entzückt über den Fetzen gewesen, den Locille ihm mitgebracht hatte, wie ein Kind, wie ein Tier. Cornut war es nicht ganz angenehm, mit ihm verwandt zu sein. Natürlich konnte man sich seine Verwandten nicht aussuchen. Seine eigenen Kinder könnten zum Beispiel eine große Enttäuschung sein …
    Seine eigenen Kinder! Der Gedanke war ihm ganz von selbst gekommen; aber er hatte bisher noch nie ernsthaft daran gedacht. Unwillkürlich erschauerte er und sah Locille nochmals an.
    Sie sagte verschlafen: »Was ist denn los?« Und dann: »Oh. Was wollen sie wohl von uns?«
    Die Luftfähre war im Begriff zu landen, und auf der Plattform warteten geduldig mehrere Männer vor einem Polizeihubschrauber, dessen Rotoren zwar stillstanden, dessen Einsatzlicht aber rot blinkte. In den Scheinwerferstrahlen, die dem Piloten das Lande-X angaben, erkannte Cornut vage einen der Männer, einen Verwaltungsbeamten; alle anderen trugen Uniformen.
    »Das frage ich mich auch«, sagte er, froh darüber, daß er sein Erschauern nicht zu erklären brauchte. »Na, ich werde heute nacht gut schlafen.« Er nahm ihre Hand und half ihr – nicht weil es nötig war, sondern weil es ihm Spaß machte – beim Aussteigen.
    Ein vierschrötiger Mann in Uniform trat vor. »Master Cornut? Sergeant Rhame. Sicher erinnern Sie sich nicht an mich, aber …«
    Cornut sagte: »Doch, ich erinnere mich, Rhame. Sie waren vor sechs oder sieben Jahren in einem meiner Seminare. Master Carl hatte Sie empfohlen; ja, er war der Befürworter Ihrer These bei der mündlichen Prüfung.«
    Es entstand eine Pause. »Ja, das stimmt«, sagte Rhame. »Er wollte, daß ich mich an der Fakultät bewarb, aber ich hatte als Hauptfach Forensische Wahrscheinlichkeit gehabt, und außerdem hatte mich die Polizei schon angenommen, und … Aber das ist schon lange her.«
    Cornut lächelte freundlich. »Nett, Sie wiederzusehen, Rhame. Gute Nacht.« Aber Rhame schüttelte den Kopf.
    Cornut blieb stehen, und eine jähe undeutliche Angst begann in seinem Kopf zu pochen. Keiner hat es gern, plötzlich von einem Polizisten, der vor einem steht, zu erfahren, daß er etwas Offizielles mit einem besprechen wolle; Rhames Gesichtsausdruck verriet Cornut, daß dies der Fall war. Er sagte scharf: »Was ist denn?«
    Rhame fühlte sich nicht wohl in seiner Haut. »Ich habe auf Sie gewartet. Es handelt sich um Master Carl. Verstehen Sie, Sie sind sein bester Freund. Da sind ein paar Fragen …«
    Cornut bemerkte kaum, daß Locille sich auf einmal verängstigt an seinen Arm

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