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Tod den Unsterblichen

Tod den Unsterblichen

Titel: Tod den Unsterblichen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Frederik Pohl
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in fünfzig Jahren. Es ist alles das gleiche.
    »Das stimmt«, pflichtete Cornut ihm höflich bei. Er war nicht besonders interessiert, das Thema war gründlich behandelt worden, die ganze Nacht hindurch. Er bemerkte zerstreut, daß eine große Menschenmenge vor der Universitätsklinik stand. Auf dem ganzen Campus schien Unruhe zu herrschen.
    Sie kamen in den Schatten des Verwaltungsgebäudes und machten einen Bogen darum, in Richtung Mathe-Turm.
    Sie werden sterben, das wissen Sie, »schrie« Jillson. Eines Tages wird die Welt erwachen – ohne Cornut. Ein Stethoskop an seine arme Brust halten – kein Herz schlägt mehr. Die Töne eines schlagenden Herzens, die Sie an jedem Tag Ihres Lebens gehört haben, werden nie mehr gehört werden. Cornut war peinlich berührt. Das stimmte zwar alles; er hatte nichts dagegen, es gesagt zu bekommen, aber es war wirklich sehr unreif von Jillson, daß er mit so offensichtlicher Freude darüber sprach. Seine Gedanken wurden von einem verschmitzten Schmunzeln begleitet, so wie bei einem Halbwüchsigen, der ein unanständiges Bild betrachtet.
    Das Gehirn verwandelt sich in Gelee, jubelte Jillson. Der Körper verwandelt sich in Schleim. Mit glänzenden Augen leckte er sich die Lippen.
    Cornut sah umher, denn er brannte darauf, das Thema zu wechseln. »Oh, sehen Sie nur«, sagte er. »Ist das nicht Sergeant Rhame?«
    Jillson hämmerte weiter: Der Niednagel Ihres Daumens, der jetzt wehtut, wird verwesen und verfaulen und vermodern. Nicht einmal an den Schmerz wird je wieder ein Lebender denken. Haben Sie irgend etwas aufgeschoben, das Sie Ihrem Betthäschen sagen wollten? Sie haben es schon zu lange aufgeschoben, Cornut.
    »Es ist Sergeant Rhame. Sergeant!«
    Verdammt, donnerte es in Cornuts Verstand; aber Jillson lächelte und lächelte. »Hallo, Sergeant«, sagte er mit seiner Stimme, innerlich tobend.
     
    Cornut hätte Jillson weitergeholfen, wenn er gewußt hätte, wie, aber seine Benommenheit nahm ihm jegliche Initiative. Schade, dachte er in der Hoffnung, daß Jillson den Gedanken empfangen würde. Ich weiß, daß St. Cyr Ihnen befohlen hat, bei mir zu bleiben, bis ich tot bin, aber keine Sorge. Ich werde mich umbringen. Das verspreche ich.
    Sergeant Rhame unterhielt sich mürrisch mit Jillson über die Menschenmenge vor der Universitätsklinik. Cornut wünschte sich, daß Rhame gehen möge. Er begriff, daß Rhame eine Gefahr für die Unsterblichen bedeutete; sie durften nicht in zu viele gewaltsame Todesfälle innerhalb desselben Personenkreises verwickelt werden. Rhame hatte Master Carls Tod durch Jillsons Hand untersucht; jetzt konnten sie es sich nicht einmal erlauben, daß er Master Cornuts Selbstmord untersuchte, nachdem er ihn auf seinem Weg in den Tod mit Jillson sah. Jillson mußte ihn also jetzt verlassen. Schade. Es war so richtig, dachte Cornut, daß er sterben sollte, um die Sicherheit der Unsterblichen zu erhalten, da sie die Zukunft der Menschheit waren. Er wußte das; sie hatten es ihm selbst gesagt.
    Ein Wort lenkte seine Aufmerksamkeit auf sich: »… seit die Krankheit ausbrach, belagern sie jedes Krankenhaus«, sagte Sergeant Rhame zu Jillson und zeigte auf die Menschenmenge vor der Universitätsklinik.
    »Krankheit?« fragte Cornut zerstreut. Er starrte den Polizisten an. Es war so, als hätte er gesagt: Ich muß mir Knoblauch beschaffen, die Vampire gehen heute nacht um. Krankheit war ein Relikt dunkler Zeiten. Man hatte Kopfweh oder einen verdorbenen Magen, aber dann ging man einfach zur Klinik und das Diagnostikon tat das übrige.
    Rhame brummte: »Wo sind Sie denn gewesen, Master Cornut? Fast tausend Todesfälle allein in diesem Bezirk. Die Menschenmengen wollen sich impfen lassen. Gegen das, was Virus Gamma genannt wird. In Wirklichkeit sind es die Pocken, glauben sie.«
    »Die Pocken?« Noch fantastischer! Cornut kannte das Wort nur als archäologisches Relikt.
    »Unfälle in der ganzen Stadt«, sagte Rhame, und Cornut fiel plötzlich der Zusammenstoß ein, den er gesehen hatte. »Fieber und Ausschlag – ach, ich kenne die anderen Symptome nicht. Aber es ist tödlich. Die Ärzte haben offenbar kein Heilmittel dagegen.«
    »Ich dies Kell liechen«, sagte eine Stimme hinter Rhame. »Ihm diesmal Gesicht kaputt. Viel Kelle Pocken kliegen.« Es war einer der Ureinwohner, der gelassen zusah, wie Rhames Polizisten Barrikaden vor ihrem Lager errichteten. »Mein Flau aug«, fügte er traurig hinzu.
    Rhame sagte: »Verstehen Sie ein Wort davon? Es ist Englisch,

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