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Tod einer Strohpuppe: Kriminalroman

Tod einer Strohpuppe: Kriminalroman

Titel: Tod einer Strohpuppe: Kriminalroman Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Patrick Lennon
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»Billy hat die Firma an seinen Nichtsnutz von Sohn übergeben. Sie werden noch erleben, dass
     Crispin den Laden innerhalb eines einzigen Jahres vollkommen herunterwirtschaftet. Wie ich hörte, ist sein Bürogehilfe in
     einen Schredder geraten – wenn das kein schlechtes Omen ist, was dann?«
    »Darum sind wir übrigens hier«, unterbrach ihn Fletcher. »Der Bürogehilfe interessierte sich für
The Wake
. Haben Sie eine Ahnung, warum?«
    Thomas schüttelte langsam den Kopf. »Nein. Aber er soll ein recht seltsamer Bursche gewesen sein. Bei Frauen hatte er allerdings
     Geschmack – er liebte es international, nicht wahr?« Jetzt hatte Denton wieder sein selbstbewusstes Lächeln im Gesicht. Er
     stand auf, holte seine Zigarre und betrachtete die Spitze prüfend. »Haben Sie schon mit den anderen geredet? Mit meinen alten
     Vereinsbrüdern?«
    »Mit Peter Charter, ja. Mit Billy Breakman noch nicht. Billy war der Vorsitzende, oder?«
    »Billy hat alles organisiert, ja. Er ist ein großartiger Kerl, dieser Billy – allseits geachtet. Gott weiß, wieso sein Sohn
     so ein Jammerlappen ist. Wahrscheinlich ist das Internat schuld.« Thomas steckte seine Zigarre wieder an und hüllte sich in
     eine Qualmwolke.
    »Wissen Sie irgendetwas über
The Wake
, Judith?«, fragte Sal.
    Judith löste langsam den Blick vom Fenster und wandte sich Sal zu. »Nein«, antwortete sie.
    Thomas stellte sich hinter seine Tochter und blickte auf sie hinunter, die eine Hand auf die Rückenlehne ihres Stuhls gelegt,
     während zwischen seinen Finger der Rauch emporquoll. Mit der anderen Hand schob er Judith das Haar aus dem Gesicht und strich
     es an ihren Schläfen glatt.
    Fletcher fing Sals Blick auf.
    »Als Judith zur Welt kam, gab es
The Wake
schon nicht mehr«, erklärte Thomas. »Judith arbeitet hier für mich.«
    »Was machen Sie denn, Judith?«, fragte Sal.
    »Sie ist . . .«
    »Judith?«
    Judith entzog sich der Berührung ihres Vaters mit einer winzigen Bewegung, die fast automatisch wirkte, wie längst vertraut.
     Thomas trat zum Fenster und blickte nach draußen, während Judith sagte: »Ich unterstütze meinen Vater bei Denton Landmass.
     Ich habe hier ein Büro, im Obergeschoss.« Sie stockte einen Moment. »Von
The Wake
habe ich noch nie gehört. Ich dachte, Sie wären wegen dieses Mannes hier.«
    »Was meinen Sie für einen Mann?«
    »Vor zwei Wochen ging hier ein Mann über die Zufahrt.« Fletcher spürte, wie sein Puls sich beschleunigte. »Und dann am Wochenende,
     Sonntag, war er wieder da, da drüben, auf der anderen Seite des Sees.«
    »Können Sie den Mann beschreiben?«, fragte Sal. Thomas hatte sich umgedreht und starrte seine Tochter an, während seine Zigarrenasche
     auf den Boden fiel.
    »Unter seinem Kinn, da war was, irgendwas an seiner Kehle. Wer ist das?«
    Fletcher wandte sich an Thomas Denton. »Thomas, wir sind nicht die Einzigen, die sich für
The Wake
interessieren. In dieser Gegend hier halten sich derzeit zwei Männer auf, die wir suchen, vermutlich illegale Ausländer.«
    Thomas sprach zum ersten Mal zu seiner Tochter. »Davon hast du mir nichts erzählt.«
    »Es war einfach nur ein Mann.« Sie sah Fletcher an. »Woher kommen die Ausländer?«
    »Aus Russland. Können Sie damit irgendetwas anfangen, Thomas?«
    Thomas Denton blickte erneut aufmerksam auf seine Zigarre. Er schien zur Zigarrenspitze zu sprechen: »Warum sich zwei Russen
     hier aufhalten sollten? Keine Ahnung.«
    »Haben Sie jemals von einem Niva-Traktor gehört?«
    »Nein. Bedaure, dass ich Ihnen nicht behilflich sein kann.« Er hob die Augen und lächelte zum letzten Mal. »Hat Ihnen das
     Essen geschmeckt?«
    Fletcher betrachtete seinen Teller. »Was haben wir eigentlich gegessen, Thomas?«
    »Nun, wo befinden wir uns hier, Inspector Fletcher? Auf der Isle of Eels, der alten Insel der Aale. Sie haben den hiesigen
     Aal gegessen, den besten seiner Art – nachts gefangen. Der Geschmack der Fens, nicht wahr?«
     
    Judith begleitete sie auf den Holzsteg hinaus. Ihr Vater blieb im Zimmer sitzen und beobachtete sie hinter Qualmwolken hervor.
    »Judith, hat der Mann mit der Narbe versucht, mit Ihnen zu reden?«, fragte Sal.
    »Nein. Er stand einfach nur da und schaute.«
    »Hat er Sie beobachtet?«
    »Vermutlich. Mich oder das Haus.«
    Sal reichte ihr ihre Karte. »Falls Sie über irgendetwas reden wollen. Falls Ihnen noch etwas einfällt.«
    Judith nickte.
    »Judith, Ihre Mutter . . .«
    »Ist nicht mehr hier.«
    Der Wind wehte Judith das Haar

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