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Tod Eines Engländers

Tod Eines Engländers

Titel: Tod Eines Engländers Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Magdalen Nabb
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das können wir uns u n m öglich leisten. Tja dann, ich m uß jetzt rüber ins Ko n sulat, wegen eines Aufgebo t s. Wir sehen uns heute a b end gegen s i eben, we n n Sie nicht sc h on vorh e r zurück si n d – um neun fi n det heute abend ein Liedergottesdienst statt, aber Sie werden wohl e t was m üde sein … V i el Glück jedenfalls! … Seltsa m er Bursche, wirklich … «
    Der Bürgers t eig war so s c h m al, daß sie hintereinander gehen m ußten, die Via Maggio hinunter zur nahegelegenen Brücke, und im m er wieder m ur m elte der Chef » Mein Gott « , wenn er vor einem b reiten barocken Si m s o der einem a usladenden Fenstergitter auf die s t ark befahrene Straße a usweichen m ußte, du r ch das laute Hupen aber wieder auf den Bürgersteig zurückgedr ä ngt wurde .
    » Weihnacht s bäu m e ! « rief Jeffr e ys überrasc h t. Am Brückenkopf, unter den Blicken der Statue des Her b stes, standen die Bäu m e gegen die Uferbrüstung g elehnt. Die höchsten B ä u m e schienen sich ü ber d ie Brüstung zu beugen, um auf den schnell dahinfließenden grün-bra u nen Strom hinunterzublicken. Klein e re Bäu m e standen nebe n einander in Ständern, und ein Paar in dicken Pelz m änteln sah sich gerade u m . Der Verkäufer, der mit ei ner Tasse Kaffee in der Hand auf d er anderen Straßenseite in einer Bar stand, beobachtete sie durch d e n Verke h r u n d rief ein pa a r m al: » Ich kom m e gleich! Suchen Sie sich schon m al was aus! «
    Es war nicht zu kalt, aber wieder fe u cht und neblig, und von Santa T rinità aus k o nnte m an in beiden Richtungen nur eine Brücke erkennen, e h e der gelbliche Nebel den Fluß und die grauen u nd ockerfar b enen Hä u ser, die den Fl u ß säu m ten und weit a u f ihn hinausragten, verschluckte. Die m e isten Autos, die a u f dem Lungarno entlangfuhren, hatten Licht und Scheibenwischer einges c haltet .
    » Da sind wir « , sagte Jeff r eys, als er ein Messingschild m it der Inschrift » English Li b rar y « sah. Ein Pförtner s c hickte sie in die erste Etage. Sie liefen sch m ale Korri d ore e ntlang, auf dicken Tep p ichen, vorb e i an Sc h warzweißfotos der Queen und fr ü herer Direktoren d er Bibliothek. Das ganze Haus w a r düster u n d roch etwas m uffig. Der L esesaal lag z um Arno hin, und die La m pen m i t ihrem dünnen, gelben Licht verstärkten die olivfar b ene Trübsel i gkeit des Vor m ittags. Tiefe Sessel standen da, ernste Mar m orbüsten und Regale m i t alten B ü chern, und d er m uffige Geruch war hier noch stärker. Ein sehr alter Mann saß, in die Times vom Vortag vertieft, in einem der Sessel am Fenster. Er blickte m i t einem Stirnrunzeln auf, als die italienische Ass i stentin die beiden Polizisten zu einem Pult am anderen Ende des Saa l s führte. Der Bibliot h ekar war zu ihrem Erstaunen sehr j un g. Er saß hinter einem Stapel ne u er Bücher u nd erhob s i ch, reichte ihnen eine sch m ale, weiche Hand. Er hatte lange, dün n e schwarze H a are und trug einen violetten Sa m tanzug, an dem sä m tliche Knöpfe fehlten .
    » Chefinspektor Low e stoft, Inspektor Jeffr e ys. Wir ziehen Erkundigun g en über ei n en Mr. La n gle y - S m y the ein, von dem wir anneh m en, daß er hier als Leser registriert war. «
    Der junge Mann schl e nkerte nerv ö s seine fei n gliedrigen Hände. » Äh … Neh m en Sie doch Platz … ja, Langle y - S m y the … er ist tatsächlich hier registriert, ja … er war neulich erst da . «
    »War registriert. Er ist tot. «
    » Tot? … Oh … «
    » Er wurde e r m ordet. «
    » Aber das ist doch lachh a ft, ich m eine … «
    » Ja ? «
    » Verzeihen Sie, ich meine natürlich, wenn Sie sagen, daß er er m ordet wurde, ich hatte einfach noch ni c hts davon gehört … W i ssen Sie, in Florenz … «
    » Kennt jeder jeden. Das habe ich auch schon ge h ört. Ab e r nicht in diesem Fall. Wissen Sie etwas über ihn ? «
    » Tja, nichts Genaues, ne i n, ich m eine, ich glaube … «
    » Hat im m er die Zeitung geklaut ! « Der alte Mann hatte sich von hinten h erangeschlichen und ge l auscht. » Hab den Kerl doch beoba c htet, m it der Tim e s in der Manteltasche ist er weggegang e n! «
    Der Chefinspektor sah s i ch nach dem rotgesichtigen Alten um und wandte sich dann wieder dem Bibliothekar zu .
    » Ist er oft hiergewesen, u m Zeitung zu lese n ? «
    » Jeden Tag ist er gekom m e n « , rief der alte Mann dazwischen. » Hat in dem Sessel gegenüber von m ir gesessen. Jeden Vor m itta g. «
    Der Chef drehte

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