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Tod Eines Engländers

Tod Eines Engländers

Titel: Tod Eines Engländers Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Magdalen Nabb
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ausführen wird, dabei aber so vor g ehen wird, daß er nie m and unnötig v erärgert, w e der seine V o rgesetzten noch diese Männer von Scotland Yard. Vor allem wird er ver m eiden wollen, sich vor ihn e n zu bla m ieren, denn das würde nicht nur seinen Vorgesetz t en, sondern auch ihm selbst unan g enehm sein. Verstande n ? «
    » Jawohl . «
    » Also, denken Sie dara n . Sie haben eine Neigu n g, sich zu echauffieren. Ver m eiden Sie d a s! Wenn Sie hinauslaufen und in d e n nächsten ze h n Minuten Ihren Mörder gefunden haben, dab e i aber so v orgehen, d a ß Sie einen Skand a l verursachen und die Engländer vergrätzen, würde der Haupt m ann Ihnen das ü belneh m en. Er geht behutsam vor, und Sie täten besser dara n , ihm ganz ruhig zu folgen und sich irgendwelche Flausen aus dem Kopf zu schlagen. «
    » Jawohl . «
    »Ich will S i e nur vor sich selbst schützen, Ihnen bloß sagen, daß Sie sich nicht allzuweit aus dem Fenster hängen sollen. Der Haupt m ann wartet, bis er weiß, w oh er der Wind weht, und S i e werden so lange warte n , bis Sie w i ssen, w a s er vorhat. Von diesen Di n gen verstehen Sie nichts, C arabiniere Bacci . «
    » Jawohl . «
    » Sie sind eben ein Florentiner. Jeder Sizilianer über fünf versteht diese Dinge aus Erfahrung. Der Haupt m ann wird so gut arbeiten, wie er kann, er ist ein ehrlicher, ein guter Mann. Sie sollten sich aber be m ühen, ihn nicht zu ärgern .
    Was diese Sache mit der Engländerin angeht, so glaube ich nicht, daß Sie sich allzu große Sorgen m achen sollten. Er wird d a s sc h on verkraft e n, da außer Ihnen beid e n nie m and anwesend war und die S a che m i tbekom m en hat – und so wie ich ihn kenne, wird er sich das z u nutze m achen und die beiden Männer von S c otland Yard bitten, die Frau zu befragen, als eine höfliche Geste der Zusam m ena r beit . «
    Carabiniere Baccis nervöses G e sicht entspannte sich ein wenig .
    » Und jetzt raus m it Ihnen. Ich kö nnte ja etwas ruhen, solange das Fieber weg i st, we n n Sie schon nicht schlafen gehen woll e n . «
    » Jawohl. B e nötigen Sie noch etwas ? «
    » N e in … äh m , Carabini e re Bacc i ? «
    » Ja, b i tte ? « Er wollte gerade die Tür öffnen .
    Die Aug e n des Wa c ht m eisters waren g e s c hlossen, zu m indest sah es so a u s .
    » Wenn Sie sich heute n acht aus ir g endeinem Grund vor lauter Leichen nicht retten können, werden Sie m ir dann Bescheid sa g e n ? «
    » Jawohl . « Leise m achte er die Tür zu .
    Der Wacht m eister sah auf das Foto und stieß ein e n langen, m üden Seufzer aus. Mor g en sitze ich in dem Zug, dachte er, Leichen oder keine Leichen. Dann sc h lief er ein .
    Es war ein fiebriger Schlaf, unruh i g, zer m ürbend, voller Träu m e, in denen er ständig versuchte, nach Hause z u kom m en, aber jedes m al wegen irgend etwas u m kehren m ußte: Er hatte keine Fahrkar t e, hatte das Revier unverschlossen und u n b e aufsichtigt zurückgelass e n, hatte die Geschenke für die Kind e r, die Wasserflaschen, se i ne Kleider vergessen – ein m al erreichte er den Bahnsteig, auf dem der Zug schon wartete, und stellte fest, daß er einen P y ja m a anhatte. Und wenn er dann jedes m al wieder u m keh r te, m ußte er gegen ei n e derart glü h ende Hitze a nkä m pfen, daß er sich m att und elend fühlte. Gegen zwei Uhr m orgens wachte er zitternd und schweißgebadet auf und rollte sich aus dem Bett, u m sich zu waschen und einen frischen P y ja m a anzuziehen. Er würde m orgen n icht reisen können – vielleicht am Freitag .
    In dieser Nacht gab es keine Leichen. Florenz schlief seinen anständigen, bürgerlichen Schlaf, hinter fest verschlosse n en braunen Fensterläde n , unter der nassen und nebligen D e cke, eingebettet in das Arnotal, während d i e z y pr e ssenb e standenen Hügel Nach t wache hielten. Die Do m glocken im weißen Mar m orturm schlugen die Stunden, leise beantwortet von den verstim m ten kleinen Kirchenglo c ken in jedem Viertel. Aber kein wütendes Telefonklingeln riß, Carabiniere Bacci, der erschöpft auf dem Feldbett lag, aus se i nem tiefen Schlaf. Ung e stört lagen seine weißen Handsc h uhe in dem hell r oten Lichtkegel .

ZWEITER TEIL
    1
    » Also das ist wirklich furchtbar nett von Ihnen. D a m i t haben wir gar nicht gerechnet, was, Jeffr e ys ? «
    » N e in, Sir . «
    Der Pfarrer strahlte sie an. » Felicity und ich freuen u n s im m er auf unser englis c hes Frü h stü c k – ist mir ein Rätsel, wie die Italiener nur

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