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Tod Eines Engländers

Tod Eines Engländers

Titel: Tod Eines Engländers Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Magdalen Nabb
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m it einer Tasse Kaffee u nd einer Brioche den Vor m ittag überstehen. Sie essen ja sehr viel später zu Abend als wir – in m anchen Nachbarwo h nungen ist noch bis weit nach zehn Uhr d a s G ek lapper von Messern und Gabeln zu h ören –, vielleicht sind s i e deswegen m orgens nicht so h u ngrig … u n d ich m uß sagen, m anche Leute arbeiten abends n och s e hr spät … Felicity und ich ess e n gewöhnlich so gegen sie b en, ich hoffe, es paßt Ihn e n . «
    » O ja, natürlich . « Der Chefinspekt o r lehnte sich, nach Bacon and Eggs , Toast und Oran g en m a r m ela d e und drei Tassen Tee aus einer schweren silbernen Kanne, gesättigt und zufrie d en zurück. Die Mah a gonianrichte war m it Stechpal m e n zweigen und Weihnachtskarten aus England gesch m ückt, jener Sorte m it Rotkehlchen und Winterlandschaften u n d schlichten, schw a rzweißen Linolschnitten, auf denen die Geburt Jesu dargestellt wird .
    » Tja, ich hab wohl gerade noch ein bißchen Zeit für eine Pfeife, bevor ich ins Konsulat gehe, dann m uß ich euch Jungs allein lassen.« Haar und Bart d es Pfarrers waren weiß, das Gesicht rötlich. Er trug einen handgestrickten grauen Pullover üb e r seinem h o hen Kragen und z og gr übelnd an seiner Pfeif e , als könne sie ihm irgend etwas b e antworten .
    Felicit y , die beiden Polizisten nicht beachtend, hatte sich in das Kr e uzworträtsel einer Zeitung v e rtieft. Gelegentlich sah m an eine St r ähne ihres d ü nnen grauen Haars .
    » S e lts a m er Bursche …« Die G e danken des Pf a rrers, d e r ein Streichholz an g ezündet hatte, wan d erten wie selbstverstä n dlich zu A. Langle y -S m y the zurück. » Ist ein- oder zwei m al in der Kirche gewes e n, nachdem er hierher gezogen war, vor etwa fünf Jahren, aber dann h at er sich nicht m ehr blicken lassen … war kein besonders geselliger T y p, im Gr u nde … «
    »Ist denn gesellschaftlich hier viel los – ich m e in e , in der englischen Koloni e ? «
    » O doch, kann m an sagen. Wir stellen hier einiges auf die Beine. Felicity ist f u rchtbar gut dann …« – kein Lebenszeichen von Felicity hinter ihrer Zeitung – » sonntags nach dem letzten Gottesdienst natürlich ein Glas Wein, und ein m a l i m Monat veranstalten wir ein geselliges Beisam m ensein – jeder steuert etwas bei, belegte Brötchen, Sandwiches, Plätzchen und so weiter. Weihnachten und Ostern find e t ein richtiges Di n ner statt, und jeder bringt etwas für d i e Festtafel m i t. Durchaus ein gesellschaftliches Leben … Der Haken ist nur, daß es im m er die s elben sind, die etwas be i tragen, und d ie anderen k om m en einfach nur … Und Mr. La n gle y - S m y the … tja, war Junggeselle … da k a nn m an wohl nicht erwarte n , daß er Ku c hen bäckt … aber die paar m al, wo er gekommen ist, hat er sich irgendwie abseits gehalten . «
    » Hatte er Freunde, die Sie kenne n ? «
    » Nicht daß ich wüßte – was m einst du, Felicity? Nein, ich glaube nicht. Habe ihn öfter auf d e r Straße gesehen, aber soweit ich mich erinnere, nie m i t je m a nde m , der mir bekannt war. Er hat … äh, er sch i en … «
    » Sc h ien was … ? «
    » Äh … etwas unge p flegt … ein bißchen verwahrlost, wissen Sie. War ja Jung g eselle, daher … «
    »Irgendwelcher Klatsch? «
    » K l atsc h ? «
    » Na … « Der Chefinspektor w a r etwas verlegen .
    » Irgendeine Eigenart, privat m e ine ich, die bewirkt haben könnte, daß er so … z u r ü ckhaltend schie n ? «
    » Er war nicht ho m osexuell, wenn Sie das m einen – jedenfalls neh m e ich das nicht an, was m einst du, Felicity? Felicity ist i n solchen Dingen viel b esser als ich, aber ich glaube eigentlich nicht. Florenz ist j a ein Dorf, wissen Sie, jeder kennt jeden, und so etwas wür d e sich her u m sprechen … gibt hier natürlich jede Menge da v on … «
    » S ie denken also, er war einfach ein zurückhaltender Mensch, keine dunklen Geheimnisse ? «
    » Also, wenn er ein Gehei m nis hatte, dann m uß er sich schon sehr angestre n gt haben, es zu verberge n , Zurückhaltung allein hätte da nicht gereicht, nicht in Florenz. Fragen Sie doch m al in der Englischen Bibliothek nach. Englische Bücher kosten hier ein V e r m ögen, w e nn er also Bücher las, dann ist er bestim m t dorthin gegangen – auch Zeitungen s i nd entsetzlich teuer hier. Die ar m e Felicity m uß m i t einer pro Woche vorlieb neh m en, sie l ö st so gern Kreuzworträtsel, wissen Sie, aber j e den Tag ei n e Zeitung,

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