Tod Eines Engländers
verstehen, was er sagte .
» … also, i h r wißt ja, wie sch m al die Straße hinter der Kreuzung wird … kaum Platz für zwei Fußgä n ger dort … Der B u s m uß wohl abges c hrieben wer d en . «
»Bist du mit dem Kopf gegen die Windschu t zscheibe gedonner t ? «
» Kann sein, ich erinnere m ich nicht m ehr genau …« In Wahrheit hatte er, nachdem er aus dem Wrack befreit worden war, das Bewuß t sein verloren und war m it dem Kopf gegen den Außenspiegel eines Streifenwagens gestoßen .
» Würde dir nicht anders gehen, m i t einer Pistole im Rücken …« Als ihm klar wurde, daß er die beiden Engländer, d ie zu ihm herüberstarrte n , in der Na c ht auf der Polizeiwache gesehen hatte, hielt er inne, drehte sich da n n um und fuhr etwas leiser fort .
» Geht ’ s Ihn e n besser, Jeffreys ? «
» Viel besser. «
» Also dann, auf zum Shepherd’s Pie , falls wir nicht scho n , zu spät sind. «
Unterwe g s z ur Pfarrwo h nung b e schlossen sie, im Ko n sulat anzurufen, um sich zu e r kundigen, ob sie zufällig noch zwei Plätze in einer Maschine nach Lond o n beko m men könnten. Wenn sich d er Fall noch länger hin z og, konnten sie im m er behaupten, sie m üßten über Weihnachten nach Hause fliegen, um ü ber die verä n derte Lage zu berichten .
» Trotzdem « , sagte der Chef, als sie vor der Tür stand e n und warteten, daß der Pfarrer ihnen öffnete, » ich hätte gern m i t dem fetten Kerl g e sprochen, d en wir heu t e m orgen gesehen ha b en. Ich hatte den Eindruck, daß er irgend etwas verschweigt. «
Und der Ha u pt m ann, der in seinem Büro am Fenster stand und auf d ie Ergebnisse der U n tersuchung und des Paraffintests wartete, die nebenan im Krankenhaus San Giovanni d u rchgeführt wurden, auf etwas, auf ir g end etwas wartete, w a s den rei z baren Staatsanwalt um drei Uhr besänftigen könnte, begann allmählich, das gleiche zu denken .
Der Wach tm eister erhob sich, als er hörte, d a ß die Tür aufging .
» Laßt eure Mäntel h i er und ko m m t m i t, in m einer Unterkunft werden wir nicht gestört.« Er ging voran, führte sie bis in die Küche. Er ließ sie an d e m k leinen Küchentisch Platz nehmen, holte eine Flasche Vinsanto aus einem be m alten Wandregal und stellte drei Gläser auf den Tisch. Nachdem er sie gefüllt hatte, setzte e r sich schwerfällig auf seinen harten Stuhl und leerte sein Glas, den ärztlichen Rat vergessen d , in einem langsa m en Zug. Er legte die Hände flach auf die Knie und s p rach leise zum Tisch: » W ir ähm … wir wollen n icht, daß no c h je m and verletzt wird u n d … da ist etwas, w a s ich wissen m öchte …« Er unterbrach sich u n d blickte auf, richtete die großen runden Augen auf d en kleinen Mann. Der Treppenput z er m it dem schwarzen Stoppelhaar und d e m gleichbleibend de m ütig-verw u nderten Gesichtsausdruck starrte zurück. » Sagen Sie, Cipolla, bevor Sie m ir et w as anderes e rzählen … was haben Sie m it der Waffe ge m a ch t ? «
2
»Ich habe sie in den Hof geworfen, Herr Wacht m ei s ter . «
»War u m ? «
» Ich glaube, ich hatte Angst. «
» H a tten Sie vor, sie zu v e rstecken ? «
» Nein … I ch habe sie einfach v or die Terrassentür geworfen. Ich wollte sie lossein. Ich hatte vor, sie Ihnen bei Ihrer A n kunft zu geben, a ber … «
» Aber ich bin nicht gek o m m en . «
» Nein . « Der kleine Tre p penputzer warf einen ängstlichen Blick auf Carabiniere Bacci, wollte ihm nicht zu n ahe treten .
» Ich bin später gekom m e n . «
» Ja, aber m a n hat m ich n ach draußen geschickt … «
» War u m haben Sie denn nicht darum gebete n , wied e r hereinkommen zu dürfe n ? «
Der Trepp e nputzer sah ihn verständnislos a n. Die Vorstellung, er hätte Polizeioffiziere, Professoren, Experten, Fotografen u nterbrechen sollen … wo m an ihn doch nach draußen in d en Hof g e sc h ickt hatte … nicht ein m al die Frage verstand er .
Der Wacht m eister ließ es dabei bewenden und fuhr fort: » Also, was ist dann m it d er Waffe passier t ? «
»Ich habe sie aufgehoben, Herr Wach tm eister . «
» Draußen v or dem Fenster, währ e nd wir an d eren im Zimmer waren ? «
» Ja . «
» Haben Sie sie aufg e hoben, um sie irge n dwo zu verstecken ? «
» Verstecke n ? «
» Ja, u m sie z u verstecken ? «
» Aber … Nein. Ich ha b e sie aufge h oben, weil i ch den Innenhof sauber m achen wollte … Er hat es mir d och gesagt …« W ieder ein nervöser Blick auf Carabiniere
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