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Tod eines Holländers

Tod eines Holländers

Titel: Tod eines Holländers Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Magdalen Nabb
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zwei Menschen. Die beiden, hinter denen sie her waren, hatten sechs Morde verübt, und es war bekannt, daß sie gelegentlich Maschinenpistolen benutzten. Noch ehe die Tür aufging, hatte der e r ste Agent zwei Schüsse abgegeben. Der andere feuerte um den Bruchteil einer Sekunde später. Als sie Gino sahen, hatte er schon ein kleines rotes Loch auf der Stirn, das aussah wie ein drittes Auge zwischen den beiden blauen m i t dem verwunderten Blick.
    »Idiot, ver d amm t er ! « schrie einer der Agenten Gino zu, der hintenüberfiel und m it dem blonden Kopf gegen den Türrah m en krachte. » Du verdammter Idiot ! «
    Der andere schoß noch im m er, wie verrückt und sinnlos, an d i e Wand.
    Der letzte Anruf des Wacht m e isters kam u m zehn Minuten nach zwei vom Bahnhof. Die Frau war plötzlich m i t rotfleckigem Gesicht, aber sehr entschlossen an der Rezeption der Pension erschienen. Bevor sie ein Taxi bestellte, wußte er schon, daß sie versuchen würde, abzureisen und ihm ein letztes Schnippchen zu schlagen. Nachdem sich der Angeste l lte erfolglos be m üht hatte, ihr einen Pl a tz in der Na c h m ittagsma s chine zu besorgen, hatte sie um ein Taxi gebeten, das sie zum Bahnhof bringen sollte. Auch wenn sie einen Liegewagenplatz für Mittwoch gebucht hatte, die Fahrkarte, d i e sie dem Leutnant gezeigt hatte, war drei Monate gültig.
    »Ich bi n ' s, Guarnaccia. Wir sind auf dem Bahnhof. Sie fährt ab . «
    »Wann denn ? «
    » Praktisch jeden Mo m e nt. Spielt d as überhaupt noch eine Rolle ? «
    » Vielleic h t. Wir haben herausgefunden, daß sie am vergangenen Sonntag auf dem Flughafen Pisa anka m . Nach dem Tod des Holländers bestand keine Rückflug m öglichkeit m ehr, sie kann also frühestens Montag früh wieder abgereist sein, das heißt, sie m uß nach London zurückgeflogen sein, um den Zug noch zu erwischen, m i t dem sie dann ka m . Das heißt auch, daß sie irgendwo die Nacht von Sonntag auf Montag verbracht haben m uß. Wir sind gerade dabei, jedes i n Frage ko mm ende Quartier zu überprüfen, doch das ist jetzt in erster Linie Glückssache, rechtzeitig d as entsprechende Quartier ausfindig zu m achen. D er Zug des Richters ko m mt um dreize h n nach zwei an. Wann fährt ihr Zug ab ? «
    »In etwa zwanzig Minuten . «
    » Aha. Das sieht ja z iemlich au s sichtslos aus. Ich m a c he trotzdem weiter. Es besteht ja immer h in die Chance, daß ihr Zug Verspätung hat . «
    »Er ist schon verspätet, verflucht ! «
    Das war genau das Prob l e m . Er war ihr zum Ba h nhof gefolgt. Dort hatte sie versucht, ihre Liegewagenreservierung u m zubuchen.
    » Keine Buchung m ehr für diesen Zug! Tut m ir leid, der Co m puter nimmt nichts m ehr an. D i e Liegewagen nach Calais sind schon seit zwei Tagen restlos ausgebucht, also…«
    Hätte die Frau protestiert oder eine Szene ge m a cht, dann hätte der Schalterbeamte wah r scheinlich angefangen, den nächsten zu bedienen, doch sie blieb einfach s t ehen und s t arrte ihn w i e gelähmt an. So weit hatte sie es geschafft, daß sie sichtlich außerstande war, sich u m zustellen oder gar u m zukehren. Der Schalterbeamte m erkte das und fühlte sich verpflichtet, noch etwas zu sagen.
    » Soll ich m a l nachschauen, wie es m orgen m it dem Nachtzug aussieh t ? «
    Sie sah ihn unsicher an. Er betrachtete ihr Schweigen a l s Zustimmun g , tippte die Daten ein u n d wartete, b i s die Maschine eine bedruckte Karte ausgespuckt hatte. Dann sagte er: » Ebenfalls ausgebucht, Signora. Tut m ir leid ! «
    Sie blieb no c h immer wie angewurzelt stehen, starrte ihn an, a l s wollte sie ihn m it ihrem Blick z wingen, ihr einen Platz in irgendeinem Zug zu besorgen. Er kratzte sich am Kopf, während er die Karte studierte.
    » Können Sie nicht noch ein paar Tage bleiben ? « versuchte er sie aufzu m untern. » Gefällt Ihnen Florenz denn nich t ? Bleiben Sie noch ein bißchen, und ich werde sehen, für wann ich Ihnen einen Liegewagenplatz geben kann… die Wochenenden sind schw i erig, aber m onta g s ist es m eist ruhiger… Wie bitte ? «
    Als er ihren Akzent erkannte, versuchte er sogar, auf englisch zu fragen: » Gefällt es Ihnen in Florenz? Eine schöne Stadt! Noch ein paar Tage länger, h m ? «
    Der Wachtmeister sta n d neben dem Schalter, nur ein paar Schritte von ihr entfernt. Er sah, wie sich Schweißperlen auf ihrer Stirn bildeten und das Gesicht herunterrannen. Die Schlange hinter ihr hatte begonnen, sich für den Fall zu in t eressieren. Ein Mann in weißem Anzug

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