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Tod eines Holländers

Tod eines Holländers

Titel: Tod eines Holländers Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Magdalen Nabb
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gegangen ? «
    »Ziemlich früh… ich würde sagen, kurz nach acht . «
    Um halb neun wurde auf der Piazza Pitti ein Auto gestohlen.
    » S ie haben vorhin gesagt, daß sie m i t dem Z u g gekomm e n sind.«
    Überprüfe die alltäglichsten Kleinigkeiten, hatte der Wachtm e ister immer ges a gt.
    »Richtig… Na ja, vielleicht haben s i e ein Auto ge m ietet… auf den Gedanken bin ich gar nicht geko mm en… Was haben Sie je t zt vor ? «
    »Ich werde in der Zentrale anrufen.«
    Was würde der Wachtmeister sonst noch tun? »Das Gästebuch ansehen.«
    » Herr Leut n an t ? Ich bin ' s. Gibt ' s was Neues ? «
    » Nichts. Jemand wird am Bahnhof se i n, wenn der A m brosiano- Expreß ankommt, und den Er m ittlu n gsrichter abholen. Wo sind Sie denn ? «
    »Wieder in der Pensione Giottino, wo sie wohnt. Sie ist auf ihrem Zimmer, angeblich um ein bißchen zu schlafen . «
    Doch sie schlief nicht. Zur E m pörung des Hotelbesitzers war der Wachtmeister eine Etage höher gestiegen und hatte schamlos durch das Schlüsselloch geguckt. Steif saß sie auf dem Bettrand, starrte vor sich hin und zerknüllte ein kleines Taschentuch in ihren klauenartigen Händen.
    »Ich kann nicht viel tun, solange der Staatsanwalt nicht … «
    Der Leutnant klang gereizt. Wäre er in die Sache lieber nicht hineingezogen worden?
    Der Wachtmeister ließ nicht locker. »Sie haben doch gesagt, S i e hätten ihre Fahrkarte gesehen. Wie haben Sie denn das geschaff t ? «
    »Ich glaube, ich habe zu ihr gesagt, daß die Beerdigung am Donnerstag sei, woraufhin sie antwortete, daß sie eine Reservierung für die Rückreise am M ittwoch habe. Sie holte d ie Karte heraus, um nachzusehen, und ich habe die Chance genutzt … «
    » D i e Chance, die sie Ihnen freiwillig gebot e n hat, Herr Leutnant « , b eendete er den Satz so höflich es ging. Warum konnte nicht ein erfahrener Mann diesen Fall bearbeiten? »Ich weiß nicht, wie oft es eine Flugverbindung nach England gibt, aber wenn sie am Montag eine Masch i ne nah m , war es dann nicht m öglich, daß sie rechtzeitig wieder zu Hause war, um den Zug n ach Florenz zu erwischen und am Dienstag hier anzukommen ? «
    »Ich weiß nicht … «
    Der Wachtmeister wartete geduldig.
    »Ich werde m i t dem Staatsanwalt reden. Wenn er einverstanden ist, könnten wir das überprüfen. Das würde natürlich Zeit verschlingen…«
    » Die wir nicht haben. Trotzdem … «
    »Ich tue, was ich kann. Wenn Sie in der Z wischenzeit nach Hause wol l en, könnte ich ja versuchen, daß er jemanden losschickt…«
    Aber der Wachtmeister mußte bis zum Schluß ausharren, selbst wenn sie gewinnen sollte. Das war keine bewußte Entscheidung m ehr. Er konnte einfach nicht anders, als diese Frau, die ihn m i t Abscheu erfüllte, hartnäckig zu verfolgen, bis irgendeine äußere Macht sie auseinanderriß.
    » Nei n « , sagte er, » ich bleibe hier und warte.«

10
    Gino telefonierte ein letz t es Mal.
    » Di Nuccio? Hier Gino… in der Pensione Giul i a, war gerade unterwegs… Hör m al, kannst du m al schauen, ob zwei Na m en in dem Buch stehen ? «
    Er brauchte nicht zu sagen, welches Buch. Er las die Na m en aus dem blauen Melderegister vor.
    »Tatsächlic h ? Werden in Rom vermutet, daran hab ich m ich auch erinnert… Ja, sie sind hier… beziehungsweise waren hier… Noch nicht, hab nur in der Zentrale angerufen, sie sind ja sowieso schon abgehauen, aber es sind zwei Männer hier, bestimmt sind das die Agenten, die sie beschatten… Nein, ich werd ihnen nur sagen, daß s i e in einem 5 00er weggefahren sind… Doch, so m uß es gewesen sein, denn das war etwa die Zeit, als sie ihn gestohlen haben, also, gib m ir jetzt die Nu mm er… in Ordnung… ja, hab ich. Ich werde sofort Bescheid sagen, dann können sie gleich die Verfolgung aufneh m en. Ich warte hier auf das Ko mm ando von der Zentrale und erkläre alles. Also, b i s dann!«
    Gino riß den Zettel vom Notiz b lock, auf dem er di e Autonu mm er notiert hatte.
    »Zeigen Sie m ir das Zimmer, schnell ! «
    Von weitem waren Polizeisirenen zu hören.
    »Ich kann nichts dafür!« rief der Besitzer, mittl e rweile völlig verängstigt. »Ich habe Sie gleich angerufen. Ich b i n versichert!«
    Die beiden liefen auf dem sc h m utzi g en Teppich den Korridor entlang, der zu Zimmer 10 führte. Die Sirenen ka m en immer näher. Die beiden DIGOS-Agenten, die zwei Stunden lang voller Anspannung in dem Zimmer gewa r tet hatten, h örten das w i lde Heulen der Sirenen und Laufschritte von

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