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Tod Eines Senators

Titel: Tod Eines Senators Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Lindsey Davis
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würde ich dich schicken.«
    Er war trotzdem dazu bereit und versicherte mir, Claudia Rufina sei ein liebes Mädchen, das Verständnis haben würde.
    Das bezweifelte ich. Aber Justinus war verlässlich, und wenn er blöd genug war, seine Frau allein zu lassen, würde ich nichts dagegen sagen.
     
    Helena war es nicht gelungen, in Saffias Wohnung eingelassen zu werden. Das Kind war immer noch nicht geboren, obwohl Saffia schon sehr lange in den Wehen lag. Es schien nicht der Moment zu sein, einfach hineinzumarschieren und zu fragen, wer der Vater war.
    »Saffia muss erschöpft sein.« Helena klang gedämpft. Sie meinte, dass die sich abmühende Mutter nun ernsthaft in Gefahr war.
     
    Honorius vertrat uns bei der Vorverhandlung. Da ich ihm nicht traute, ging ich mit. Der Prätor stimmte zu, dass der Fall verhandelt werden musste. Calpurnia hatte Paccius zu ihrem Verteidiger und Sprecher ernannt.
    »Ach, übrigens, Prätor«, murmelte Paccius, als wir meinten, die Sache hinter uns zu haben, »die Kläger behaupten, Calpurnia habe ihren Schmuck verkauft und sei zu einer Astrologin gegangen. Da es dabei um Zauberpraktiken geht, könnte der Prozess wohl vor dem Strafgericht verhandelt werden?«
    Der Prätor machte ein finsteres Gesicht. Er war sich bewusst, dass er dieses Ersuchen unsererseits schon im Namen von Negrinus gehört und scharf abgelehnt hatte. Dieses Mal verteidigte er nicht das Recht eines Senators auf einen Prozess vor gleichrangigen Edlen. Calpurnia war bloß die Tochter, Ehefrau und Mutter von Senatoren.
    Mir war klar, warum Paccius Africanus unseren Trick angewendet hatte. Der Senat hatte sich in der Vergangenheit immer wieder gegen Frauen entschieden, die des Giftmordes mit mystischen Obertönen angeklagt waren. Diese Zauberinnen wurden sofort nach Hause verfrachtet, um sich in einem heißen Bad die Pulsadern aufzuschneiden. Während es total in unserem Interesse lag, dass unsere Angeklagte vor den Senat gestellt wurde, dessen Mitglieder empört sein würden, dass einer aus ihrem illustren Kreis zu Hause von seiner Frau ermordet worden war, wollte Paccius genau das vermeiden.
    »Ja, das stimmt. Magie gehört vor das Strafgericht«, verkündete der Prätor.
    Der oberste Magistrat von Rom mag ein Vollidiot sein, aber wenn dieser Magistrat eine Entscheidung verkündet, gibt es keinen Einspruch. Wir mussten uns damit abfinden.
     
    Aelianus kam durchgefroren und wütend von der Via Appia zurück. Es hatte ihn Stunden gekostet, das Mausoleum der Metelli in der ausgedehnten Nekropole zu finden. Als er sein Ziel schließlich erreichte, war die Tür verschlossen. In ein Grabmal einzubrechen ist ein schweres Vergehen. Und als sich Aelianus, ein miserabler Einbrecher, endlich Zugang verschafft hatte, war es bereits dämmrig gewesen, er hatte Schiss gehabt, Aufmerksamkeit erregt zu haben, und er hatte sich in die Hand geschnitten. Zudem war alles vergeblich gewesen, denn bisher waren keine anständigen Inschriften angebracht worden.
    »Wieso, was hast du denn gesehen?«
    »Nichts. Es war stockdunkel.«
    »Fürchtest du dich vor Geistern?«
    »Nein, vor Räubern. Und Zaubersprüchen. Die Gegend ist berüchtigt für Hexen und Perverse. Ich hatte keine Lust, da als leichte Beute rumzuhängen. Hab mich nur rasch umgeschaut. Da war nichts im Namen von Negrinus – übrigens auch nichts im Namen seiner Mutter. Ich konnte die Glasurne mit der Asche von Metellus senior sehen. Darüber befand sich nur eine Marmortafel, angebracht von den beiden Töchtern. Vermutlich liegt die eigentliche Gedenktafel noch im Hof eines Steinmetz. Entweder hat das arme alte hoffnungslose Vögelchen vergessen, die Sache in Auftrag zu geben, oder er kann nicht dafür bezahlen, was wahrscheinlicher ist, und der Steinmetz weigert sich, die Tafel rauszugeben.«
    Das passte. Wir wussten, dass der verarmte Sohn darum hatte bitten müssen, in letzter Minute auf der Gedenktafel eines Freigelassenen aufgeführt zu werden. Julius Alexander, der sich als Liegenschaftsverwalter eine Gedenktafel für einen Patron leisten konnte, hatte zugelassen, dass Negrinus seiner eigenen Inschrift angefügt wurde. Es musste Vögelchen hart ankommen, den Erfolg eines ehemaligen Sklaven mit ansehen zu müssen, wo er selbst absolut glücklos war.
    Gab es hier sonst noch etwas Zweifelhaftes? Julius Alexander, der geheimnisvolle Mann aus Lanuvium, konnte noch so ein hochnäsiger ehemaliger Haussklave sein, der seine Familie aussaugte. Ich sorgte dafür, dass Justinus gut

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