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Tod eines Träumers (Vera-Lichte-Krimi) (German Edition)

Tod eines Träumers (Vera-Lichte-Krimi) (German Edition)

Titel: Tod eines Träumers (Vera-Lichte-Krimi) (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Carmen Korn
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klingen.
    »Da gibt es Drohungen gegen die Katzen«, sagte Holthusen.
    »Von wem ausgesprochen?«, fragte Pit.
    Holthusen zögerte. »Ich weiß es nicht«, sagte er schließlich, »da waren Nylonschnüre vor dem Küchenfenster gespannt. Luna hat sich an der Kehle verletzt.«
    Konnte man mit einer Nylonschnur einen Kopf abtrennen? Pit würde den Pathologen fragen.
    »Den dritten Stock hat ein Versicherungsmakler gemietet?«
    »Er hat einen Partner. Stille Leute.«
    »Was verbindet Sie mit Herrn Vlinka?«
    »Ich führe kleine Arbeiten für ihn aus.«
    »Arbeiten Sie auch für die Agentur im zweiten Stock?«
    »Ich hab mal eine Hintergrundrolle für die angebracht. Da fotografieren sie die jungen Leute vor.«
    »Eine Voute«, sagte Nick.
    »Kenn ich nicht«, sagte Pit.
    »Endloser Hintergrund«, sagte Nick, »keine Kante vom Boden zur Wand. Ganz harmlos.«
    »Sie sind handwerklich sehr geschickt.«
    Herr von Holthusen versuchte, bescheiden auszusehen.
    »Der junge Mann mit den roten Haaren, dessen Kopf Sie im Koffer gefunden haben.« Pit kam nicht dazu, den Satz zu Ende zu sprechen. Holthusen unterbrach ihn.
    »Vielleicht habe ich mich auch geirrt«, sagte er, »sind so viele, die hier auf den Treppen stehen.«
    »Hat Herr Vlinka Sie aufgefordert, nichts mehr zu sagen?«
    »Er hat mich zu gar nichts aufgefordert.«
    Gernhardt holte die Abzüge von Age aus dem Kuvert.
    Holthusen warf einen Blick darauf und zuckte zusammen.
    »Halten wir fest, dass Sie im September hier im Haus einen jungen Mann gesehen haben, dessen Kopf Sie dann in dem Koffer fanden, und dass er identisch ist mit dem Jungen auf diesen beiden Abbildungen.«
    War Pits Ton zu scharf gewesen, dass die Katzen fauchten? Er glaubte, eine Fährte aufgenommen zu haben.
    Dann wurde sein Ton manchmal scharf.
    Die hellere Katze war es, die Holthusen auf die Schulter sprang. Luna. Pit hatte Hunde immer gern gemocht.
    Vielleicht war er wirklich der Hundetyp.
    »Luna mag Sie.« Hatte Pit je Unglaublicheres gehört?
    Um was bat Holthusen mit diesem Satz? Um Schonung?
    »Er gehörte zu den Aufgeregten«, sagte der Hausmeister.
    »Sie erinnern sich also an ihn?«
    »Er hat dauernd seine Hände geknetet. Das ist das Einzige, was ich Ihnen sagen kann. Ich habe ihn danach nicht mehr gesehen«, sagte Holthusen. »Außer im Koffer«, fügte er hinzu.
    »Warum stehen die jungen Leute im Treppenhaus?«
    »Die werden immer nur in kleinen Trupps eingelassen.«
    »Haben Sie gesehen, dass der Junge mit den roten Haaren hineingegangen ist?«
    »Nein. Ich bleibe ja nicht daneben stehen. Steige nur mal die Treppen auf und ab, damit alles seine Ordnung hat.«
    Die Katzen hatten ihre Schüsseln geleert und blickten zu Holthusen hoch. Der schüttelte den Kopf.
    »Diese Holzkisten, in denen die völkerkundliche Kunst geliefert wird, transportieren Sie die in den ersten Stock?«
    »Ja. Mit der Sackkarre.«
    »Und öffnen Sie die Kisten auch?«
    Das Nein von Holthusen kam hastig, wurde noch in Pits Satz hineingesprochen. Die Katze setzte zum Sprung nach unten an. Pit trat einen Schritt nach hinten.
    »Die tut Ihnen nichts«, sagte Holthusen, »die zieht ihre Krallen ein, wenn sie jemanden gut leiden kann.«
    »Den Koffer sahen Sie an dem Morgen zum ersten Mal?«
    »Der war vorher nicht da.«
    »An der Stelle vielleicht nicht. Kannten Sie denn den Koffer?«
    »Ich dachte erst, ich hätte ihn schon mal gesehen. Doch ich hab mich geirrt. Ist ja ein ziemlich altes Ding.«
    Pit dachte an die Huldigung aus dem Labor.
    »Könnte er Herrn Vlinka gehören?«
    »Nein. Der hat Schalenkoffer. Ich hab sie oft genug hin und her getragen.« Der Hausmeister schien sich nun wieder auf sicherem Terrain zu fühlen. »Ich hab jetzt keine Zeit mehr. Der Klempner kommt gleich. Die Mieter im dritten haben feuchte Flecken an der Zimmerdecke.«
    Hörte sich an, als ob er zur Entspannung beitragen wollte mit dieser Zusatzinformation. Doch er schloss die Tür, kaum, dass Pit Gernhardt und Nick über der Schwelle waren.
    »Ist nervös, der Knabe«, sagte Nick.
    »Der vierte Stock steht leer. Da kann keiner mit Wasser geplanscht haben.«
    »Vielleicht leckt ein Rohr«, sagte Nick.
    »Ja«, sagte Pit, »das könnte sein.« Er würde sich die Flecken mal ansehen. Nicht jetzt. Das war nicht nötig, mit Holthusen und dem Klempner dort einzulaufen.
    »Jetzt zur Agentur?«, fragte Nick.
    »Da wird ja wohl endlich einer sein«, sagte Pit Gernhardt, »was haben die bloß für Arbeitszeiten.«
    Gerry hatte vor, ihr den Zettel

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