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Tod eines Träumers (Vera-Lichte-Krimi) (German Edition)

Tod eines Träumers (Vera-Lichte-Krimi) (German Edition)

Titel: Tod eines Träumers (Vera-Lichte-Krimi) (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Carmen Korn
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ihre Verärgerung vielleicht doch in Kauf genommen? Tat es ihm noch weh? Dass Vera nicht ihn, sondern Hauke liebte? Pit hatte auch darüber nachts nachgedacht.
    Er wollte jedenfalls nicht länger den Liebenden nachwinken.
    Der arme Nick stünde dann alleine auf dem Rollfeld.
    Er hatte das Zeitgefühl verloren. Zwei Tage? Länger?
    Gerry sagte alle Gedichte auf, die er kannte, alle Texte.
    Nur nicht an die Kälte denken.
    Einmal hatte er Hilfe gerufen. Laut Hilfe gerufen.
    Doch er hatte Angst vor der eigenen Stimme, die da hallte.
    Dieser Ort war nicht nur der Verschlag, in dem er saß.
    Hinter dem Verschlag schien der Ort ein Saal zu sein.
    Elslein hatte ihm etwas zeigen wollen. Sie waren vom Friedhof zum Hafen gefahren. Hol das Barkassenbild, hatte sie gesagt, ich setze mich solange auf eine Bank.
    Auch das wusste sie. Dass er das Bild hatte.
    Er war nicht zu Hause angekommen. Gerry erinnerte sich nur noch an den Schlag auf den Kopf.
    Hatte Elslein ihn zu seinem Vater bringen wollen?
    War der Mann in der Barkasse sein Vater? Der zweite von hinten. Nur der war jung. Gerry fing zu zittern an.
    Er würde erfrieren. Bald würde er erfrieren.
    Herr von Holthusen sah schlecht aus. Ein kranker Kosak in einem grauen Hausmeisterkittel. Den Herrn Hauptkommissar und seinen Kollegen zu sehen schien seinen Zustand noch zu verschlechtern. Nick hatte den Eindruck, dass Holthusen gleich anfinge, Galle zu spucken.
    »Ich habe keine Zeit«, sagte der Hausmeister. Er hatte ganz offensichtlich die Absicht, sie vor der Tür abzufertigen.
    »Geben Sie uns den Schlüssel für den vierten Stock und legen Sie sich ins Bett«, sagte Pit.
    Holthusen schüttelte den Kopf. »Ich kann Sie nicht alleine da herumlaufen lassen«, sagte er, »das würde den Mietern kaum gefallen. Das gibt böses Blut.«
    »Sie sagten doch, der vierte Stock sei nicht vermietet.«
    »Herr Vlinka ist sehr verärgert über Ihre Präsenz«, sagte der Hausmeister. »Das Haus hat mit diesem Zufallsfund im zweiten Keller nichts zu tun.«
    Vermutlich der Originalton des Herrn Vlinka, der ganz offensichtlich einiges zu verbergen hatte.
    »Dann begleiten Sie uns bitte in den vierten Stock, sagte Pit höflich. Dabei wäre er gern ausfallend geworden.
    Holthusen griff nach einem dicken Schlüsselbund, der auf einem Garderobentisch lag.
    »Nur den vierten Stock«, sagte er, »zu mehr habe ich keine Zeit. Kommen Sie ein anderes Mal wieder.«
    »Herr Holthusen«, sagte Pit in einem noch höflicheren Ton, »dies hier ist eine kriminalpolizeiliche Ermittlung.«
    »Kommen Sie doch mit einem Hausdurchsuchungsbefehl.«
    »Ich beobachte eine befremdliche Entwicklung bei Ihnen«, sagte Pit Gernhardt.
    »Von einem beinah verbindlichen Mann zu einem, der gerade dabei ist, sich großen Ärger mit der Polizei einzubrocken.«
    Herr von Holthusen zuckte zusammen. Er schien zu den armen Kreaturen zu gehören, die nur auf Druck reagierten.
    »Streichen Ihre Katzen gerade im Hof herum?«, fragte Nick.
    Wollte er die Situation entspannen?
    Holthusen war schon die ganze Zeit auf der Hut gewesen, doch nun verkrampfte er sich völlig. »Warum?«, fragte er.
    Pit warf Nick einen kurzen Blick zu. »Ich glaubte, die Katzen eben gehört zu haben. Klang wie ein Jagdgeschrei.«
    »Luna und Donna jagen keine Ratten«, sagte Holthusen.
    »Vielleicht eine andere Beute«, sagte Nick.
    »Ich bringe Sie in den vierten Stock, sagte der Hausmeister und ging voran. Er atmete schwer beim Treppensteigen.
    »Gibt es keinen Aufzug?«, fragte Pit.
    »Einen Paternoster. Doch der ist längst stillgelegt.«
    »Das ist harte Arbeit für Sie hier im Haus«, sagte Nick.
    Herr von Holthusen blieb auf dem Absatz des dritten Stockes stehen. »Ja«, sagte er, »das schaffe ich nicht mehr lange.«
    Pit deutete auf die Tür. Der Name einer Versicherung. »Haben sich die Wasserflecken denn aufgeklärt?«, fragte er.
    Holthusen schien einen Augenblick lang irritiert. »Doch«, sagte er dann, »da war was am Rohr. Gehen Sie schon mal vor.« Er nestelte einen schwarz angelaufenen großen Schlüssel vom Bund und hielt ihn Pit hin.
    Nick sah ins Treppenhaus hinunter, als sie im vierten Stock angekommen waren. »Verstehst du das?«, fragte er.
    Pit Gernhardt hatte gerade den Schlüssel ins Schloss gesteckt. »Schloss und Schlüssel nach ist diese Etage zum letzen Mal zu Kaisers Zeiten vermietet worden«, sagte er.
    »Holthusen geht nach unten«, sagte Nick.
    »Vielleicht ist ihm schlecht.«
    »Er hatte doch solche Angst, uns allein zu

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