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Tod eines Träumers (Vera-Lichte-Krimi) (German Edition)

Tod eines Träumers (Vera-Lichte-Krimi) (German Edition)

Titel: Tod eines Träumers (Vera-Lichte-Krimi) (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Carmen Korn
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guckte gerade zum Fenster hinaus und sah die Osterstraße vorbeigleiten.
    Hatten sie erwartet, dass Pit zu Hause saß? Wo er doch nach Eimsbüttel gezogen war, um die Kneipen vor der Tür zu haben und nicht vor dem Fernseher einzuschlafen.
    »Ich versuche es auf seinem Handy«, sagte Nick.
    »Wir werden morgen ein Auto und ein Handy kaufen«, sagte Vera, »das Handy für mich.« Gerrys Verschwinden musste ihr sehr in die Knochen gefahren sein, dass sie an eisernen Regeln rüttelte.
    »Sitzt du beim Griechen?«, fragte Nick ins Handy hinein.
    »O Gott«, sagte Nick als Nächstes, »dann kommen wir besser nicht dazu. Ein Freund von uns ist verschwunden. Kaum älter als dein Age.«
    Vera war versucht, Nick das Handy aus der Hand zu reißen. Was redeten die beiden denn da.
    Nick guckte auf seine Uhr. »Gut«, sagte er, »in einer Stunde bei mir. Vera wird es verstehen.«
    »Was verstehe ich«, sagte Vera, kaum, dass Nick das Handy wieder in die Tasche seines Jacketts versenkt hatte.
    »Dass es nicht gut ist, Gerry vermisst zu melden, wenn die Eltern des toten Age am Tisch sitzen.«
    »Wer ist Age?«, fragte Vera.
    »Ich habe vergessen, es dir zu erzählen. Der Tote aus dem Sachsenwald, dessen Kopf im Koffer gefunden wurde.«
    »Der Junge mit den roten Haaren und den Sommersprossen«, sagte Vera, »der aus Bullerbü.«
    »Er ist identifiziert. Neunzehn Jahre alt. Er kommt aus einem Ort in der Nähe von Kopenhagen. Im September abgehauen, weil seine Freundin ihn betrogen hatte.«
    »Die Eltern sitzen beim Griechen?«
    »Pit hat sie dazu überredet, damit sie nicht allein im Hotel hocken. Sie haben ihren Sohn heute identifiziert.«
    »Dass ihnen nach Essen zumute ist«, sagte Vera.
    »Sie trinken wohl vor allem. Pit bringt sie gleich ins Hotel.«
    »Dumm, dass wir das Taxi haben fahren lassen.«
    »Wir haben Zeit genug, um die U-Bahn zu nehmen.«
    »Ich will vorher nach Hause. Diesmal versuche ich gar nicht erst, Anni was zu verheimlichen. Gerry geht sie auch an.«
    »Ja«, sagte Nick, »lass uns mal zur Osterstraße vorgehen. Da gibt es Taxis.«
    Dieser eine Satz von Vera ging ihm nicht aus dem Sinn.
    Vera hatte ihn in Nicks Küche gesprochen, nachdem sie und Nick erzählt hatten, was sie von Gerry wussten.
    »Vielleicht war Age der Junge von A bis D in der Kartei.«
    Hatte ein perverser älterer Herr, der sich als Notar ausgab und vielleicht einer war, Natostacheldraht in der Kammer des Schreckens? D wie Dornen. Ein Synonym für Stacheldraht?
    Der letzte Buchstabe, den Age hatte aushalten müssen, bis sein Herz aufhörte zu schlagen?
    Pit Gernhardt hatte die halbe Nacht darüber nachgedacht und angefangen, das für wahrscheinlich zu halten.
    Age von A bis D. Gerry von E bis G.
    Von wem wurde die Kartei weitergeführt?
    War Gerry wieder das Opfer?
    Die Striemen auf Gerrys Rücken, von denen Vera sprach, hatten Peitschenhiebe als Ursache. Das vermutete Vera, die vorher noch nie Wunden von Peitschenhieben auf der Haut eines Menschen gesehen hatte. Man stellte es sich so vor.
    Sollte er ihr das Lehrbuch des kleinen Kriminalkommissars vorlegen? Abbildungen, farbig?
    Pit blickte auf das Paar, das vor seinem Schreibtisch saß.
    »Hatte euer Sohn Kontakte in Hamburg? Denkt bitte noch einmal über die Frage nach«, sagte Pit. Er sprach langsam. Die Olsons beherrschten die deutsche Sprache gut. Doch sie waren sehr aufgeregt, nachdem Pit alles Punkt für Punkt protokolliert hatte.
    Tinne und Ove. Das Du hatte sich gestern Abend einfach so angeboten. Viel Wein. Viel Verzweiflung. Viel Hoffnung auf Wärme. Die hatte vor allem Dora gegeben.
    »Nein«, sagte Ove, »davon weiß ich nichts.«
    »Hatte er in Dänemark schon einmal Kontakt zu einer Agentur aufgenommen, die Werbefotos macht?«
    Tinne schüttelte den Kopf. »Das glaube ich nicht«, sagte sie, »Age war nicht sehr selbstbewusst über sein Aussehen.«
    »Dann kann unser Sohn jetzt nach Gilleleje kommen?«, fragte Ove. Pit drehte es das Herz um.
    »Das kann er«, sagte Pit.
    »Dann kümmern wir uns darum«, sagte Ove und stand auf.
    »Ich werde mit euch in Kontakt bleiben«, sagte Pit Gernhardt, »ihr werdet über alles informiert werden.«
    Hoffentlich saß er nicht demnächst vor Vera und Anni und erzählte ihnen Schreckliches über Gerry.
    Nähere Menschen schien der Junge nicht zu haben.
    Warum hast du mir nie etwas von diesem Freund von Vera erzählt, hatte er gestern Abend Nick gefragt, kaum dass Vera einmal aus der Küche gegangen war.
    »Ich dachte, du wolltest nichts

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