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Tod Im Anflug

Titel: Tod Im Anflug Kostenlos Bücher Online Lesen
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entschuldigend hinzu: »… und zum Frühstück war ich ja auch immer wieder zurück.«
    »Wo wir gerade beim Thema sind: Sie wissen sicher, womit Ihr Mann sein Geld verdient hat.«
    »Seine Firma ist die Breetz Im- und Export GmbH. Aber womit er sein Geld verdient hat, das weiß ich nicht so genau. Irgendwas mit Computern, glaube ich. Charlie weiß da wesentlich mehr als ich.«
    »Wollen Sie mir tatsächlich weismachen, dass Sie nicht wissen, womit Ihr Mann sein Geld verdient hat?« Reiners sprach jetzt so laut, dass Luzie zusammenzuckte. »Im- und Export, Frau Breetz, heißt in Ihrem Fall Drogen. Ihr Mann war Drogendealer – polizeibekannt, das möchte ich betonen. Und das wollen Sie nicht gewusst haben?«
    »Ich? Nein, das kann nicht sein! Alex hat mit diesem Dreckszeug nichts zu tun. Bestimmt nicht. Geld verdienen sei seine Sache, hat er immer zu mir gesagt. Er wollte mich nicht damit belasten.« Luzie wühlte in ihrer Handtasche und fischte ein Taschentuch heraus. »Alex und Drogen? Das glaube ich nicht.«
    Tom glaubte ihr, doch Kommissar Reiners hatte sich offenbar bereits eine eigene Meinung gebildet und sich auf Luzie eingeschossen. Tom nahm es ihm nicht übel, schließlich kannte er Alex’ letzte Worte nicht. Man war wirklich im Nachteil, wenn man die Sprache der Gefiederten nicht verstehen konnte.
    »Aber das ist ja jetzt auch alles egal«, sagte Luzie und putzte sich die Nase. »Was auch immer mein Mann beruflich gemacht hat, ich habe ihn nicht umgebracht. Und dafür habe ich ein Alibi. Fragen Sie doch Bernd Stegner.«
    »Tja, das würde ich ja gerne machen, aber das geht leider nicht.«
    »Wie, das geht nicht? Wohnwagen Nummer eins, dort wohnt Bernd. Das wissen Sie doch sicher.«
    »Richtig, Frau Breetz, das weiß ich.«
    »Und warum fragen Sie ihn dann nicht? Alles, was ich gewollt habe, war doch nur ein bisschen Aufmerksamkeit. Bernie wird es Ihnen bestätigen.« Luzies Stimme war fast flehentlich.
    »Nein, Frau Breetz, Herr Stegner wird nichts bestätigen«, hörte Tom den Kommissar sagen. Leise, fast flüsternd, fügte er hinzu: »Nicht mehr.«
    »Ich verstehe nicht …« Luzie war sichtlich irritiert.
    »Mein Kollege Hump hat Herrn Stegner vor ein paar Minuten tot in seinem Wohnwagen aufgefunden.«

16
    Wie immer bei einem Leichenfund mit ungeklärter Todesursache war auch hier, genau wie bei Alex Breetz, die gesamte Polizeimaschinerie in Gang gesetzt worden. Uniformierte sicherten die Fundstelle ab, SpuSi und Gerichtsmedizin waren bereits vor Ort. Für die Campingplatzbewohner war dies ein Déjà-vu-Erlebnis. Auch wenn es für sie fast wie die Wiederholung eines
Tatorts
war, reckten sie trotzdem ihre Hälse rund um das Flatterband, das um Bernds Wohnwagen gespannt war.
    Die technische und die forensische Untersuchung hatten sich bereits eine Weile hingezogen und untermauerten das vorläufige Untersuchungsergebnis des Gerichtsmediziners. Doch die endgültige Todesursache würde erst nach Obduktion und Laborbefund feststehen. Erst dann würde man wissen, ob es Mord, Selbstmord oder nur ein Unfall gewesen war.
    Da erschienen Kommissar Reiners und Luzie Breetz am Tatort, gefolgt von einer neugierigen Nilgans.
    Nachdem Reiners Luzie über den Tod ihres Liebhabers aufgeklärt hatte, hielt sie nichts mehr in der kleinen Polizeistation. Kopflos war sie aus dem Büro gestürmt und zum Wohnwagen ihres Liebhabers gerannt, Kommissar und Gans hinterher. Der Notarzt hatte Luzie in letzter Sekunde abfangen können; Reiners hatte ihm ein Zeichen gegeben. Der Arzt würde Luzie eine Beruhigungsspritze verabreichen und anschließend dafür sorgen, dass sie nicht alleine war.
    Tom war über die erneute Anwesenheit von Polizei und Spurensicherung froh, auch wenn es ein bisschen zynisch war. An einer weiteren polizeilichen Untersuchung teilnehmen zu können, das freute ihn fast noch mehr, als unverhofft auf ein großes, unbewachtes Toastbrot zu stoßen.
    Er hielt Augen und Ohren offen und stand immer dort, wo er etwas in Erfahrung bringen konnte. So erfuhr er, dass Bernd Stegner, ein fünfundvierzigjähriger Metallveredler, in seinem Bett gestorben war. Offenbar an einer Gasvergiftung, denn aus einer losen Schlauchverbindung am Herd war Propangas getreten.
    So etwas käme immer wieder mal vor, hörte er einen der weißen Overalls zu den beiden Kommissaren sagen. Gas sei die häufigste Todesursache unter Campern, erzählte er weiter, denn Nachlässigkeiten würden, wie auch im Fall Stegner, geradewegs mit dem Tod

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