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Tod Im Anflug

Titel: Tod Im Anflug Kostenlos Bücher Online Lesen
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wollte.«
    »Bleib dran. Ruf so lange an, bis die Verbindung verständlich ist. Vielleicht ist das der fehlende Puzzlestein, das Motiv, warum Stegner Breetz umgebracht hat. Wenn Charlie mit im Spiel ist, dann steckt hinter der ganzen Sache vielleicht doch viel mehr als nur ein Eifersuchtsdrama.«
    Houston, ich habe ein Problem
, schoss es Tom durch den Kopf. Wie sollte er erfahren, was Charlie dem Kommissar mitzuteilen hatte? Es konnte ewig dauern, bis die Verbindung wieder in Ordnung wäre, und er konnte Hump ja nicht ständig belauschen. Doch dann hatte er die Antwort. Er brauchte eine Ablösung, er brauchte Verstärkung.
    Rio. Auch wenn der es selbst noch nicht wusste, er war der perfekte Spitzel. An lange Trockensitzungen war er schließlich gewöhnt.

23
    Endlich Feierabend
, dachte Tom, als er Rio einfliegen sah. Wie vereinbart, übernahm der Kormoran die nächste Schicht, da Kommissar Hump Charlie immer noch nicht erreicht hatte. Voller Vorfreude über die Ablösung flatterte Tom mit den Flügeln. Observationen waren für ihn echte Knochenarbeit, denn für ruhiges Sitzen oder das Verharren auf einem Fleck waren Gänse wie er nun wirklich nicht geschaffen. Solche Jobs waren für sie die reinste Hölle. Ein Glück, dass Rio da ganz anders geartet war.
    »Schon wieder ich?!«, hatte er zwar anfänglich darüber gemurrt, wieder nur observieren zu dürfen, wo er doch viel lieber richtig ermittelte. Doch schließlich hatte er eingesehen, wie wichtig seine Arbeit war, und ohne weitere Klagen eingelenkt. Sollte Hump etwas Neues über die Verbindung zwischen Bernd und Charlie erfahren, würde Rio umgehend davon berichten.
    Nun aber konnte Tom sich erst mal aufs Fernsehen bei Ede freuen.
    »Nili, mein Freund. Da bist du ja«, begrüßte ihn der Rentner herzlich wie immer. »Du kennst dich ja aus. Setz dich doch.«
    Als Petra Gerster mit dem Verlesen der ersten Meldungen begann, schnabulierte Tom bereits genüsslich Toastbrot. Wortlos lauschte das ungleiche Paar den Worten der Nachrichtensprecherin. Dürre und Trockenheit hier, Überschwemmung dort, auch Erdbeben und Vulkanausbrüche häuften sich in der letzten Zeit. Die Natur machte sprachlos.
    »Hast du gehört, Nili«, sagte Ede schließlich, während Inge Niedek irgendetwas über hoch- oder niedergedrücktes Wetter erzählte, »Jupp ist verhaftet worden. Steuerhinterziehung munkelt man.« Da die Nachrichten vorüber waren, zappte er lustlos durch die Programme und blieb bei einem Regionalsender hängen.
    »Ja, habe ich gesehen. Ich war live mit dabei«, antwortete Tom mit vollem Schnabel und forderte Ede mit leichten Schnabelstübern auf, den Brotfluss nicht abreißen zu lassen. Dass Jupp sogar unter Mordverdacht gestanden hatte, wusste Ede anscheinend nicht.
    »So viel Geld würde ich auch gerne mal verdienen, dass ich an Steuerhinterziehung denken müsste …«, sinnierte Ede und zerpflückte nachdenklich die nächsten Scheiben Brot. »Wäre das schön, zur Abwechslung mal solche Probleme zu haben. Ein einziges Mal genug Geld zu haben, das wär’s.«
    Er seufzte und starrte auf den Fernseher. Gerade begannen Nachrichten aus der Region. Nichts, was ihn und Tom wirklich interessierte.
    »Guten Abend, Herr Meier. Ich hoffe, ich störe nicht«, sagte eine dunkle Stimme, noch bevor Ede auf die Idee kam, weiterzuschalten.
    »Ah, Kommissar Reiners. Nein, nein, Sie stören nicht. Nili und ich unterhalten uns nur ein bisschen. Das machen wir immer um diese Zeit.«
    Aha, so weit ist es also schon.
Reiners’ Gesichtsausdruck war eindeutig, als sein Blick von Ede zu Tom wanderte. Und seine Miene änderte sich noch einmal, als er in Tom die gefräßige Gans erkannte, die ihn schon seit Tagen zu verfolgen schien.
    »Kommen Sie, setzen Sie sich. Trinken Sie ein Bierchen mit?«
    »Gern, wenn es nicht zu viele Umstände macht.« Doch Ede war schon aufgesprungen und zum Wohnwagen geeilt. »Nicht so schnell – ich komme mit«, rief Reiners ihm hinterher.
    Tom blieb derweil auf seinem Platz und sparte sich unnötige Wege. Er war schließlich kein Vierbeiner, der ohne den Anblick seines Flügellosen nicht existieren konnte.
    »… das ist doch ein Eriba Pan von 1970. Habe ich recht?«, hörte Tom den Kommissar mit Ede fachsimpeln. »Meine Eltern hatten früher so einen. Wir haben viele schöne Wochenenden darin verbracht. Wenn ich so einen Wagen sehe, geht mir immer das Herz auf und ich erinnere mich an die schöne Zeit damals. Darf ich mal hineinsehen?«
    Während Ede für den

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