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Tod Im Anflug

Titel: Tod Im Anflug Kostenlos Bücher Online Lesen
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umfiel. »Das kann nicht sein! Da drehen Sie doch dran! Sie haben keinen anderen Verdächtigen und wollen mich jetzt fertigmachen!«
    »Na, na, beruhigen Sie sich mal, Herr Doll. War doch eine heftige Reaktion gerade. Habe ich da etwa einen wunden Punkt getroffen?« Neuner grinste herausfordernd. »Reine Gewissen schmeißen keine Stühle um, oder?«
    »Wie würden Sie denn reagieren, wenn man Ihnen so unverhohlen mit dem Knast droht? Ruhig bleiben?«, brach es aus Jupp heraus. »Verdammt! Ich sage es noch mal: Die Steuerhinterziehung, ja, ja, ja – gebe ich zu. Aber nicht den Mord.« Jupps Gesichtsfarbe wechselte. »Das soll doch nur so aussehen, als ob ich die beiden umgebracht hätte. Da will mir jemand etwas in die Schuhe schieben.«
    »Es sieht schlecht für Sie aus. Es sei denn … Sie haben ein hieb- und stichfestes Alibi.«
    »Wenn ich ein Alibi vorweisen könnte, würden Sie mich dann gehen lassen?«
    »Natürlich«, sagte Neuner in einem Ton, der keinen Zweifel daran ließ, dass er sowieso nicht an ein Alibi glaubte. »Sie haben ein Alibi?! Warum benennen Sie die Person dann nicht?« Doch dann verstand er. »Ah, eine Geliebte – und die ist verheiratet.«
    »Nein, nicht verheiratet. Trotzdem, ich wollte sie nicht mit in die Sache hineinziehen, sie nicht dem Geschwätz der Leute ausliefern.«
    »Wie edel«, höhnte Neuner. »Nun reden Sie nicht um den heißen Brei herum. Nennen Sie uns den Namen. Sonst landen Sie doch noch im Bau.«
    »Sie wollte von Anfang an für klare Verhältnisse sorgen und zu Ihnen kommen, um mir ein Alibi zu geben. Aber ich wollte das nicht. Wissen Sie, wir sind noch nicht so lange zusammen. Niemand weiß etwas davon. Ich will nicht, dass man schlecht über sie redet. Sie haben nicht die leiseste Ahnung von dem Klatsch und Tratsch auf einem Campingplatz wie diesem.«
    Reiners und Hump wechselten einen bedeutungsvollen Blick, um zu signalisieren, dass sie aufgrund ihrer Befragungen genau wussten, wovon Jupp sprach. Der Staatsanwalt dagegen bellte nur: »Jupp! Den Namen!«
    Jupp kämpfte mit sich, doch dann ließ er vor allem die Kommissare aufhorchen. »Ihr Name ist Charlotte Ley. Aber hier auf dem Platz nennen sie alle nur Lotte.«

22
    Jupp und Lotte …
    Wie hatte ihm das nur entgehen können? Dabei hatte er die beiden immer wieder zusammen gesehen – so wie Luzie und Bernd.
Magnum
, selbst kein Kostverächter, hätte den Braten natürlich gleich gerochen, keine Frage, schließlich hatte er ein Auge für Techtelmechtel.
    Jupps Befragung war überaus aufschlussreich gewesen, den Kommissaren war ein dicker Fisch ins Netz gegangen. Staatsanwalt Neuner hatte sich die Hände gerieben und siegessicher gelächelt, als Jupp seinen illegalen Dieselhandel zugegeben hatte. Tom hatte es genau gesehen. Ein großer Erfolg für Neuner und sein Team.
    Als Mörder schied Jupp jedoch aus. Alex starb, als Jupp und Lotte im Kino und anschließend bei einem Italiener waren. Auch als Bernd starb, waren sie gemeinsam unterwegs gewesen. Das hatte Lotte, die nach dem Verhör dazugeholt worden war, in Toms Beisein ausgesagt und den Mordverdacht so kurzerhand mit einem charmanten Lächeln vom Tisch gefegt. Und irgendein anderer, neutraler Zeuge, etwa ein Kellner, würde sich sicher auch noch finden. Was blieb, war der Vorwurf der Steuerhinterziehung in nicht unerheblichem Maße. Die weitere Bearbeitung des Falls wollte Staatsanwalt Neuner als »Herr des Verfahrens« von seinem Büro aus betreiben und veranlasste dazu die Verlegung des geständigen Hafenmeisters in die Kreisstadt.
    Trotz einer kühlen Brise hatte sich inzwischen eine große Menschenmenge am Eingang zum Hafenmeistergebäude gebildet. Jupps Festnahme hatte sich wie ein Lauffeuer herumgesprochen und Tom beobachtete, wie Jupp durch ein Spalier von Schaulustigen zum Polizeiwagen geführt wurde. In den Augen der neugierigen Camper und Bootseigner war stille Zustimmung, sogar Bewunderung zu erkennen. Steuerhinterziehung war eher ein Kavaliersdelikt als eine schwere Straftat – wer zahlte schon gerne Steuern?! Daher war es nicht Jupp, der für Wirbel sorgte, sondern Lotte, die wie selbstverständlich zu ihrem Jupp in den Polizeiwagen stieg, um ihn zum Kommissariat zu begleiten. Nicht nur Elke fiel vor Erstaunen die Kinnlade herunter.
    Doch weder Jupps Aussage noch die von Lotte hatte Tom weitergeholfen. Von Neptunus hatte schließlich niemand gesprochen.
    Nachdem Staatsanwaltschaft und Zollfahndung samt Ermittlungserfolg abgerückt waren,

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