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Tod im Beginenhaus

Tod im Beginenhaus

Titel: Tod im Beginenhaus Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Petra Schier
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Beschaffenheit von Urin. Und die Arzneien, die wir für die Herren bereiten müssen, enthalten so gut wie immer ausschließlich irgendwelche Metalle und seltene Pulver.»
    Burka lachte.
    «Natürlich, denn diese Ingredienzien sind ja auch ausgesprochen teuer, nicht wahr? Meiner Meinung nach ist aber der menschliche Körper kein Schmelztiegel, deshalb versuche ich die metallhaltigen Substanzen zu meiden. Bisher mit einigem Erfolg, wie ich meine.»
    Adelina entspannte sich wieder und beugte sich erneut über ihre Kirschrinde.
    «Hättet Ihr wohl morgen Zeit, Euch das Bein eines jungen Mannes anzusehen?»
    «Warum nicht? Wenn Ihr mir sagt, wer der junge Mann ist und um welches Gebrechen es sich handelt.»
    «Der Mann heißt Benedikt. Er ist im Beginenhospital, weil sein Bein gelähmt ist. In letzter Zeit hat er häufig Schmerzen, doch ich konnte noch nicht herausfinden, was der Grund dafür ist.»
    Der Medicus nickte nachdenklich und lächelte ihr dann wieder zu.
    «Es wird mir eine Freude sein, Euch zu begleiten.»
    ***
    «Verratet Ihr mir, wo sich das Hospital befindet?» Magister Burka, heute wieder in seinen langen Mantel gekleidet, der ihn als Medicus auswies, folgte Adelina durch eine Gasse, die vom nächtlichen Regen schlammig glänzte.
    «Im Kirchspiel von St. Gereon. Es ist das Beginenhospital in der Nähe des Blidenhauses.»
    «Das ist ein weiter Weg.»
    «Man gewöhnt sich daran.» Adelina zuckte mit den Schultern.
    «Dann seid Ihr also oft dort?» Burka wechselte den Korb mit den Arzneien von der rechten Hand in die linke, um einer Frau mit einem Karren voll Gemüse Platz zu machen.
    «Wir müssen zuerst Schwester Irmingard aufsuchen. Sie wartet schon auf die Kräuter. Danach führe ich Euch zu Benedikt.»
    Schwester Agathe brachte die beiden zu Irmingards Schreibstube. Die Leiterin des Hospitals überprüfte gerade Papiere, die aussahen wie Inventarlisten. Sichtlich erfreut begrüßte sie die Besucher und nahm den Korb entgegen.
    «Vielen Dank, Adelina, dass Ihr uns die Bestellung so rasch bringt. Bitte übermittelt auch Eurem Vater meinen Dank. Der Apotheker, der uns früher beliefert hat, brauchte immer viel länger, bis er alles beisammenhatte!»
    Adelina nickte und lächelte verbindlich.
    «Ich werde es ihm ausrichten. Und nun möchte ich gern Magister Burka zu Benedikt führen. Ist er schon aus dem Speiseraum zurück?»
    Irmingard schüttelte betrübt den Kopf.
    «Er war heute Morgen nicht in der Lage aufzustehen.Schon seit heute Nacht klagt er über starke Schmerzen. Noch nicht einmal der Schlafmohn hat viel bewirkt.»
    Sie ging voran und führte die beiden Besucher in den großen Saal. Der Medicus sah sich neugierig um. Benedikts Schlafstatt lag direkt neben einem der hohen, mit Decken abgedichteten Fenster.
    «Adelina!» Benedikt strahlte, als er die junge Frau erkannte. «Bringt Ihr mir neue Umschläge? Mein Bein ist wieder schlimmer geworden. Konnte die halbe Nacht kein Auge zutun!»
    «Das tut mir Leid. Ich habe Magister Burka mitgebracht. Er ist ein Medicus und will sich Euer Bein ansehen.»
    «Ein Medicus?» Der junge Mann fuhr sich durch das zerzauste blonde Haar und musterte den Fremden. «Ich habe aber nicht viel Geld, um ihn zu bezahlen.»
    «Nun mal sachte.» Neklas Burka lächelte ihm zu und beugte sich über das kranke Bein. «Noch habe ich nichts getan, was Euch auch nur einen Heller kosten würde. Ich schaue mir die Sache an, und dann entscheiden wir zusammen, ob Ihr Euch eine Behandlung leisten könnt.» Er tastete vorsichtig das Knie und das Schienbein ab und runzelte die Stirn. «Ist das Bein schon lange gelähmt?»
    «Schon immer. Ich bin damit geboren worden», erklärte Benedikt. Der Medicus hob den Fuß des Patienten ein wenig an. Im gleichen Moment schrie Benedikt vor Schmerz auf.
    «Verzeiht, das muss leider sein. Ihr spürt also, wenn ich Euch berühre?»
    Benedikt nickte. Er war ganz blass geworden. «Ich kann das Bein nur nicht bewegen.»
    «Seltsam», Burka tastete noch einmal. «Seid Ihr in letzter Zeit vielleicht gestürzt?»
    Der junge Mann überlegte eine Weile, dann nickte er wieder.
    «Vor ein paar Wochen bin ich auf der Straße ausgerutscht. Das war, als es so schlimm geregnet hat.»
    «Und dabei scheint Ihr Euch das Schienbein gebrochen zu haben. Hier.» Er tippte leicht auf eine Stelle am Bein. «Ich kann genau spüren, wo der Bruch wieder zusammengewachsen ist. Leider nicht ganz gerade, deshalb habt Ihr auch noch immer Schmerzen. Die werden aber wahrscheinlich

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