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Tod im Botanischen Garten - Frank Beauforts dritter Fall

Tod im Botanischen Garten - Frank Beauforts dritter Fall

Titel: Tod im Botanischen Garten - Frank Beauforts dritter Fall Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: ars vivendi verlag GmbH , Co. KG
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könnte natürlich ein Name sein, aber auch für die Zoologie stehen. Das würde Schifferlis Telefonat mit diesem Professor Adler erklären. Vielleicht haben sie gestern Nachmittag den Termin ausgemacht.«
    »Aber was bitteschön ist KWmA?« Anne legte das iPhone auf den Tisch zurück.
    »Das kleine m steht vermutlich für ›mit‹. Dann ist das vielleicht ein Treffen mit zwei Personen.«
    »Nur wer ist KW? Und wer ist A? Und schau mal hier: Am Montag hatte er nur einen einzigen Termin, obwohl er sonst doch täglich vier bis fünf hatte. Findest du das nichtmerkwürdig? BB in B, steht da. Das kann ja wirklich alles Mögliche bedeuten.«
    »Bert Brecht in Berlin?«, schlug Beaufort vor.
    »Oder Benjamin Blümchen im Botanischen Garten«, konterte sie.
    »Mit dem Namen passt er da ja super hin. Es könnte aber auch Bibi Blocksberg im Biologikum sein; das ist im Erlanger Südgelände.«
    »Und was hältst du von Brigitte Bardot in Baris?«
    Er lachte. »Wie ich dir erzählt habe, war Schifferli Schweizer und nicht Franke. Da wird er wohl kaum Probleme mit dem harten und dem weichen B gehabt haben.«
    Das amüsierte Gelächter der beiden zog die Aufmerksamkeit der anderen Gäste auf sie. Als Frank und Anne sich wieder beruhigt hatten, mahnte sie ihn leise: »Zuallererst solltest du aber jetzt dieses Telefon da komplett ausschalten. Denn die Polizei wird es ganz bestimmt vermissen. Womöglich versucht sie es zu orten. Und du willst ja wohl auf keinen Fall von diesem komischen Kommissar als Dieb ertappt werden. Am besten du nimmst sogar den Chip raus.«
    Es dauerte ein wenig, bis sie es gemeinsam geschafft hatten, das Smartphone zu deaktivieren.
    »Ist der Tod des Ausstellungsleiters eigentlich nichts für eure Regionalnachrichten?«
    »Solange das offiziell ein Suizid ist, läuft bei uns gar nichts. Ist dir schon mal aufgefallen, warum du fast nie etwas über Selbstmörder im Radio hörst, im Fernsehen siehst oder in der Zeitung liest? Es gibt da ein Übereinkommen in fast allen Medien, das lautet: Über Selbstmord wird nicht berichtet.«
    »Warum denn nicht?« Tatsächlich hatte Beaufort das noch nie bemerkt.
    »Weil die Polizei festgestellt hat, dass es nach einer umfangreichen Berichterstattung häufig Nachahmer gibt. Wenn sichein Lebensmüder vor den Zug wirft, passiert das die nächsten Tage noch häufiger. Und dafür wollen wir nicht die Verantwortung tragen.«
    »Wenn bei euch im Verkehrsfunk von Störungen auf der Bahnstrecke die Rede ist, war das also ein Selbstmörder?«
    »Nicht immer. Das kann so sein, muss aber nicht.«
    Beaufort nickte.
    »Erinnerst du dich noch an das Familiendrama vor drei Wochen, wo ein Mann wegen drohender Zwangsvollstreckung erst seine Familie ausgelöscht und dann sich selbst getötet hat? Da haben wir zwar den Selbstmord erwähnt, nicht aber, wie er es gemacht hat. Er ist nämlich von der Freiung der Kaiserburg in den Tod gesprungen. Das müssen wir ja nicht noch als Selbstmordtipp verbreiten.« Anne lehnte sich in ihrem Stuhl zurück und trank einen Schluck Scheurebe. »Aber sag mal, kann es sein, dass du nur deshalb nach den Nachrichten fragst, weil du möchtest, dass ich dir auch bei diesen Recherchen helfe?«
    »Natürlich wünsche ich mir das. Erstens macht es viel mehr Spaß mit dir zusammen. Zweitens komme ich nicht überall in die Sammlungen rein, du als Journalistin aber schon. Und drittens hättest du eine exklusive Story, wenn wir beweisen könnten, dass es Mord war.«
    Anne dachte nach. »Es könnte nicht schaden, ein paar Extrapunkte in der Redaktion zu sammeln. In anderthalb Jahren geht unsere Chefin in Pension, und schon jetzt versucht sich diese karrieregeile Ines in Position zu bringen. Auf die als Chefin kann ich dankend verzichten.«
    »Morgen hast du ja zufällig frei«, ergänzte Frank.
    »Und nächste Woche habe ich noch zwei freie Tage. Ich wäre morgen zwar lieber mit dir an den Brombachsee rausgefahren – aber gut. Schließlich interessiert mich der Fall ja auch. Wie wollen wir vorgehen?«
    Beaufort war sofort Feuer und Flamme. Mit so geringem Widerstand von Anne hatte er gar nicht gerechnet. »Ich binfest davon überzeugt, dass Schifferli etwas in den Sammlungen entdeckt hat, das so brisant ist, dass ihn dieses Wissen das Leben gekostet hat. Ich wette, der Mörder kommt aus dem Umfeld der Universität, hat das belastende Material an sich gebracht und den Kurator mitsamt seinem Wissen aus dem Fenster befördert. Deshalb müssen wir uns alle Sammlungen

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