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Tod im Botanischen Garten - Frank Beauforts dritter Fall

Tod im Botanischen Garten - Frank Beauforts dritter Fall

Titel: Tod im Botanischen Garten - Frank Beauforts dritter Fall Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: ars vivendi verlag GmbH , Co. KG
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ihrer Reaktion gleich aus der Liste der Verdächtigen streichst.«
    »Ja. Wenn. Aber ich würde die Aussagen von unserem französischen Jung Siegfried trotzdem mit Vorsicht genießen. Er kann auch übertrieben haben. Warum erzählt er unsWildfremden solche intimen Sachen? Möglicherweise ist er ja der Intrigant, der es als erfahrener Nicht-Akademiker nicht ertragen kann, von einer jungen Ärztin Instruktionen zu erhalten, und sie deshalb ein wenig mobbt. Frei nach dem Karriere-Motto: Wer andern keine Grube gräbt, fällt selbst hinein. Für mich zählt dein Oberpräparator nämlich auch zum Kreis der Verdächtigen.«
    Beaufort klärte Anne darüber auf, dass Heisters Chirurgie zu den gestohlenen Büchern aus der UB gehörte, und Ciseaux merkwürdig viel über das Werk wusste, obwohl es schon ewig lang nicht mehr ausgeliehen worden war. Weil ihm der Präparator nicht ganz geheuer war und Anne bei ihren Zweifeln im Hinblick auf die Neudecker blieb, einigten sie sich darauf, bei ihren Ermittlungen auf beide ein Auge zu werfen.
    »Sag mal, ist das Dekolleté wirklich so beeindruckend?«, fragte Anne ganz beiläufig.
    Frank unterdrückte die Genugtuung in seiner Stimme. »Das ist es«, sagte er wahrheitsgemäß. »Aber ihr Charmefaktor lässt erheblich zu wünschen übrig. Sie hat mich gestern regelrecht aus ihrem Büro geworfen. Und sie kocht einen lausigen Tee.«
    Anne lächelte beruhigt.
    »Apropos Tee«, Beaufort schaute sich suchend um, »siehst du die Bedienung irgendwo? Ich hab vielleicht einen Durst.«
    »Kannst es wohl nicht erwarten, dein Wasser zu bekommen?«
    »Ich hock mich doch nicht auf den Entlas Keller , um Wasser zu trinken«, entgegnete er entrüstet. »Ich nehme eine Maß Zwickelbier.«
    »Einen ganzen Liter? Und du denkst auch an die Kalorien, die da drinstecken?«, fragte sie süffisant.
    »Teilen wir uns die Maß?«, schlug er vor.
    Anne nickte. »Übrigens ist in diesem Teil des Biergartens Selbstbedienung. Steht jedenfalls da vorn auf dem Schild.«
    »Dann gehe ich uns mal was holen.« Beaufort, ganz Kavalier, erhob sich. »Was darf ich dir zu essen mitbringen? Die Schweinshaxen hier kann ich sehr empfehlen.«
    »Für mich bitte nur eine Portion Rettich und eine Brezel.« Sie schaute ihn herausfordernd an.
    Da schwand sie hin, die Haxe. »Ja, so was in der Art werde ich dann wohl auch nehmen.«
    Fünf Minuten später war er wieder da – mit zwei großen Brezeln und je einer Portion Obatzdn, Wurstsalat und Rettich. Und so, wie sie sich das Bier teilten, machten sie es auch mit dem Essen: zwei Drittel für Beaufort, ein Drittel für Anne.
    Mit einem zufriedenen Seufzer stellte Beaufort den schon viel leichter gewordenen Maßkrug zurück auf den Tisch neben die leeren Teller. »Das war gut«, verkündete er. »Und wie gehen wir jetzt weiter vor?«
    »Am Wochenende musst du erst mal ohne mich auskommen. Morgen bin ich für Heute im Stadion beim Club-Heimspiel. Am Sonntag mache ich dann für B5 aktuell einen Bericht von der Stimmung nach dem Spiel. Und dann muss ich noch meine Moderationen für Sport in Franken vorbereiten.«
    Seit Kurzem moderierte Anne jeden zweiten Sonntagabend eine kleine Sportsendung im Bayerischen Fernsehen und kam großartig rüber auf der Mattscheibe, das fand nicht nur Beaufort. Er hatte bislang keine ihrer Sendungen verpasst, obwohl er sich für die meisten Sportarten überhaupt nicht interessierte.
    »Na, dann werde ich mir derweil mal die Sammlungen anschauen, die am Wochenende geöffnet sind. Morgen besichtige ich die beiden Ausstellungen in der Kochstraße, und am Sonntag tue ich mir eine Führung durch die Informatiksammlung an. Die wird bestimmt superspannend«, sagte er ironisch.
    »Ein wenig Technik-Nachhilfe kann dir nicht schaden. Am Montag darfst du mich dann in die Zoologie begleiten. Ich habe nämlich für den Vormittag einen Interviewtermin ausgemacht.«
    »Wenn du mich fragst, sind tote Tiere im Vergleich zu alten Computern nur eine unwesentliche Verbesserung.« Er zog ein Gesicht. »Was mich aber viel mehr beschäftigt, ist die Frage, wie wir in Schifferlis Büro reinkommen. Ich würde das liebend gern mal genauer unter die Lupe nehmen. Vor allem auch seinen Computer. Da muss doch was Aufschlussreiches zu finden sein.«
    Anne schob ihre Sonnenbrille ins Haar. »Da kommen wir, wie gesagt, nicht mehr rein. Das Büro ist versiegelt.«
    »Aber warum eigentlich? Glaubst du wirklich, die Erlanger Kripo ermittelt jetzt doch wegen Mordes? Das kann ich mir nach der

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