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Tod im Botanischen Garten - Frank Beauforts dritter Fall

Tod im Botanischen Garten - Frank Beauforts dritter Fall

Titel: Tod im Botanischen Garten - Frank Beauforts dritter Fall Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: ars vivendi verlag GmbH , Co. KG
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Anne den Blick dann anerkennend über den Tisch wandern: Croissants, Toast, Vollkornbrot, Konfitüren, Wurst, Käse, Krabbensalat, Butter, Eier, Müsli, Joghurt, Obstsalat, Orangensaft, Kaffee, Prosecco und sogar ein Strauß bunter Sommerblumen. »Ich gebe zu: Es sieht absolut verführerisch aus. Aber was ist mit deiner Diät? Noch zwei, drei Kilos runter, und du hast es geschafft.«
    »Ach komm, Anne, es ist Sonntag. Entweder man lebt oder man ist konsequent.«
    »Ich wollte dich nur ein wenig foppen nach der Abfuhr eben.« Sie zog ihn zu sich und gab ihm einen Kuss. »Super Frühstück. Danke.« Dann schnappte sie sich ein Hörnchen aus dem Korb, strich einen dicken Klacks Butter auf die Spitze und biss mit Appetit hinein.
    Beaufort schenkte ihnen Kaffee ein. »Und was unser kleines Tête-à-Tête betrifft, können wir es ja auf heute Abend verlegen.«
    »Die Libido lässt sich nicht einfach so verschieben«, sagte sie kauend, »use it or lose it, wie Oswald Kolle schon treffend bemerkte. Außerdem will ich heute mal bei mir schlafen.«
    »Warum das denn?« Beaufort löffelte sich Obstsalat in ein kleines Porzellanschälchen.
    »Weil ich auch mal ein wenig Abstand brauche.«
    »Diese Wohnung ist zweihundertvierzig Quadratmetergroß. Das ist mehr Abstand, als die meisten Paare haben.«
    »Du willst das nicht verstehen. Ich möchte eben auch ab und zu in meiner Wohnung sein. Außerdem bin ich heute Abend bis halb elf im Sender. Das lohnt sich doch gar nicht mehr herzukommen.«
    »Für mich lohnt es sich immer, dich zu sehen«, maulte er. »Wir hätten dieses leidige Thema vom Tisch, wenn du dich endlich dazu entschließen könntest, mit mir zusammenzuziehen.«
    »Ach Frank, gib mir doch noch ein wenig Zeit.« Sie streichelte zärtlich seine Wange. »Lass uns lieber noch mal nachdenken, wer in Tom Schifferlis Büro und Wohnung eingebrochen sein könnte.«
    »Der Mörder natürlich. Wer sonst?«
    »Ja, aber wer ist es?« Auch Anne bediente sich am Obstsalat. »Was ist mit den beiden Sammlungsleitern, bei denen du gestern warst?«
    »Gäbelein und Degen?«
    »Die hätten es am leichtesten, denn sie arbeiten ja in dem Gebäude. Da ist es bestimmt nicht allzu schwierig, sich einen Schlüssel für Schifferlis Büro zu besorgen. Oder heimlich einen nachmachen zu lassen.«
    »Bei Degen kann ich mir das gar nicht vorstellen. Ich mag ihn, er ist ein sympathischer Typ. Außerdem scheinen er und Schifferli ein freundschaftliches Verhältnis gepflegt zu haben. Und Gäbelein konnte den Kurator zwar nicht ausstehen, aber der kann ja niemanden leiden. Ich sehe ehrlich gesagt keinen von beiden als Täter. Es fehlt das Motiv.«
    »Was ist mit diesen ominösen Sparmaßnahmen an der Uni, von denen du mir erzählt hast?« Sie schob sich einen Löffel Obstsalat in den Mund. »Mmmmh, lecker.«
    »Genaueres weiß ich darüber auch nicht. Aber was hat Tom Schifferli damit zu tun? Der hat die ja nicht zu verantworten.«
    »Ich halte ja die Neudecker weiterhin für verdächtig. Die istimmer in der Nähe, wenn etwas passiert. Und ein Motiv hätte sie auch, nämlich das Ausschalten eines unliebsamen Konkurrenten. Passt Schifferlis Rechner in ihren Rucksack hinein?«
    »Ich denke schon«, räumte Frank ein, »aber da gehört ganz schön Unverfrorenheit dazu, mit dem Diebesgut auf dem Rücken noch einen Rundgang durchs Haus zu machen.«
    »Mag sein. Aber was ist mit dieser Fotografin? Die taucht auch überall auf. Und sie scheint eine Menge Schlüssel zu besitzen, sonst wäre sie ja nicht allein in die Pathologische Sammlung hineingekommen.«
    »Ja, Roswitha Weyrauch müssen wir uns mal genauer vornehmen. Leider ist sie immer so schnell wieder weg, dass man gar nicht dazu kommt, mit ihr zu reden.« Beaufort bestrich sich einen Toast mit Orangenmarmelade.
    »Und was hat es mit den Herbariumspflanzen auf sich, die nicht mehr im Büro waren? Das scheint doch wirklich eine heiße Spur zu sein. Wenn der Einbrecher den Computer des Kurators klaut, dann will er wahrscheinlich dasselbe wie wir – reinschauen in der Hoffnung, dort einen Hinweis auf Schifferlis Geheimnis zu finden. Aber warum nimmt er die gepressten Pflanzen mit? Die müssen wohl für jemanden wertvoll sein. Für die Pharmaindustrie womöglich?«
    »Ich kenne mich in Botanik leider auch nicht aus. Am besten man unterhält sich darüber noch mal mit Dr. van der Veldt. Nur kann ich das nicht tun, denn mich hält sie für Kommissar Müller. Und wehe, der Schwindel fliegt auf. Dann lässt

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