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Tod im Botanischen Garten - Frank Beauforts dritter Fall

Tod im Botanischen Garten - Frank Beauforts dritter Fall

Titel: Tod im Botanischen Garten - Frank Beauforts dritter Fall Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: ars vivendi verlag GmbH , Co. KG
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Schnappauf mich einbuchten – bei Wasser und Brot.«
    »Unter dem Kalorienaspekt betrachtet keine schlechte Idee«, bemerkte Anne, »aber ich würde dich doch zu sehr vermissen. Frau van der Veldt kann ich übernehmen. Sie hat mir gemailt. Morgen Mittag zeigt sie mir das Herbarium, um 12.30 Uhr habe ich einen Interviewtermin mit ihr. Mist, jetzt muss ich aber weg. Ich bin schon wieder zu spät dran. Wir telefonieren, ja?«
    Anne trank noch schnell einen Schluck Kaffee im Stehen,wuschelte Frank zum Abschied durchs Haar, griff sich ihre Rundfunktasche und ihre Sandalen und spurtete, ganz die rasende Reporterin, barfuß los.
    *
    »So, da wären wir.« Carl Löblein brachte das Taxi auf dem Parkplatz vor dem Rechenzentrum zum Stehen. Beaufort, der sich nicht entsinnen konnte, jemals im Erlanger Südgelände der Universität gewesen zu sein, schaute aus dem Fenster. Vor ihm ragte ein kleines Hochhaus auf, ringsum standen mehrstöckige Gebäude aus Beton und Glas, dazwischen lagen Baustellen. Gesichtslose Zweckarchitektur, errichtet ab den Siebzigerjahren und ständig erweitert, doch ohne erkennbaren stadtplanerischen Impetus. Wo gerade noch ein Stückchen Land frei war, baute die Uni ein neues Gebäude hin, um die Masse der über dreißigtausend Studenten in Erlangen unterbringen zu können. Wer sich hier nicht auskannte, konnte sich leicht verlaufen. Aber wen sollte man jetzt am Sonntagnachmittag nach dem Weg fragen? Das Gelände lag da wie ausgestorben.
    »Sieht genauso öde aus, wie ich mir das immer vorgestellt habe«, bemerkte er. »Kein Wunder, dass die Absolventen der technischen und naturwissenschaftlichen Fakultäten immer so vorbildlich schnell fertig sind mit ihrem Studium. Wenn ich da studieren müsste, würde ich mich auch anstrengen, um es hinter mich zu bringen.«
    »So übel ist das hier nicht«, entgegnete der Taxifahrer. »Ich habe ja selbst ein paar Semester im Südgelände zugebracht. Klar, das Kollegienhaus in der Innenstadt ist altehrwürdiger und macht mehr her, aber die meisten Labors, Arbeitsplätze und Seminarräume hier sind ganz gut ausgestattet. Und das neue Chemikum, das sie gerade bauen, wird auch von der Architektur her richtig schick.«
    Beaufort öffnete die Beifahrertür. Sofort drang die Hitze in den angenehm klimatisierten Wagen. »Ich kann mir jedenfalls etwas Besseres vorstellen, als da drin meinen Sonntagnachmittag zu verbringen.« Er stieg aus und schaute sich suchend um. Dann beugte er sich wieder zum Fahrer hinab. »Sie haben doch auch ein bisschen Informatik studiert. Wollen Sie mich nicht bei der Führung durch die Sammlung begleiten? Dann könnten Sie mir notfalls das Fachchinesisch übersetzen. Seit gestern sind wir doch fast schon ein eingespieltes Team.« Er lächelte aufmunternd.
    »Sehr gern. Ich kenne von der Sammlung nicht mehr als ein paar Vitrinen im Eingangsbereich.« Löblein stieg aus und schloss das Taxi ab.
    Gemeinsam gingen sie auf das Informatikhochhaus zu. Und so menschenleer war es auf einmal gar nicht mehr. Vor ihnen strebten auch Großvater, Vater und halbwüchsiger Sohn dem Rechenzentrum entgegen, ebenso wie zwei pickelige Oberschüler, die sie auf Fahrrädern überholten.
    »Die sehen aus, als würden sie Stunden am Computer zubringen. Zweifellos zukünftige Informatikstudenten. Unter denen gibt es doch bestimmt eine Menge vereinsamter Freaks?«
    »Meinen Sie diese blassen Fastfood-Typen mit langem Bart und dicker Brille? Die kommen tatsächlich vereinzelt vor. Und logisch gibt es hier auch Studenten, die kaum von ihrem Notebook zu trennen sind. Aber die meisten sind doch ziemlich normal.«
    »Glaube ich nicht. Wie hoch ist der Frauenanteil hier?«
    »Unter fünf Prozent, schätze ich.«
    »Allein das spricht schon gegen ein Studium der Informatik«, behauptete Beaufort im Brustton der Überzeugung.
    Sie betraten das Gebäude, wo bereits eine kleine Gruppe von knapp zwanzig Menschen wartete. Der weibliche Anteil der Besucher entsprach prozentual haargenau dem derInformatikstudentinnen und bestand aus einer gelangweilt dreinblickenden Teenagerin, die vermutlich vom Vater und ihrem kleinen Bruder zu diesem Ausflug genötigt worden war. Selten hatte Beaufort eine solche Verbundenheit mit einer pubertierenden Dreizehnjährigen empfunden. Ihr Führer durch die Sammlung, der sich als Dr. Libor Paschek vorstellte, sah allerdings überhaupt nicht aus wie ein typischer Informatiker, sondern so cool, dass die Augen des Mädchens zu leuchten begannen. Er war groß

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