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Tod im Dünengras

Tod im Dünengras

Titel: Tod im Dünengras Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Gisa Pauly
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könnte nicht einmal einer
Fliege ein Flügelchen ausreißen.« Sören grinste. »Und der soll einem Mann den
Schädel einschlagen?«
    Â»Sie wissen genauso gut wie ich, dass jeder Mensch zu fast allem
fähig ist, wenn der Druck auf ihn groß genug ist.«
    Arne Ingwersen sah verärgert aus, als er zu den beiden
Polizeibeamten zurückkehrte. »Wie konnten Sie Willem nach seinem Alibi fragen?
Er ist völlig fertig und glaubt, er stehe unter Mordverdacht. Hat er etwa
recht, Herr Wolf?«
    Erik hatte schon vor vielen Jahren gelernt, Fragen unbeantwortet zu
lassen und dafür zu sorgen, dass sie nicht noch einmal gestellt wurden. »Ich
gehe davon aus, Herr Ingwersen, dass Ihr Vater Sie informiert hat. Sie wissen,
dass der Schutzgelderpresser in der Nacht von Dienstag auf Mittwoch ermordet
wurde. Und dass er geblufft hat, als er behauptete, die Mafia stehe hinter ihm,
das wissen Sie sicherlich auch.«
    Â»Und nun fragen Sie alle, die mit dem Kerl was zu tun hatten, nach
ihrem Alibi?«, fragte Arne aufgebracht.
    Â»So ist es«, entgegnete Erik.
    Â»Aber Willem hat nichts damit zu tun«, rief Arne Ingwersen
entrüstet.
    Â»Immerhin scheint er ein Freund von Ihnen zu sein«, sagte Sören, und
Erik war dankbar, dass sein Assistent die Ermittlungsmethoden seines Chefs
endlich zu billigen schien.
    Â»Sie fragen also auch die Freunde derjenigen, die was mit dem
Mafioso zu tun hatten?«
    Â»Mit dem angeblichen Mafioso«, korrigierte Erik. »Sie geben also zu,
dass Sie etwas mit dem Kerl zu tun hatten?« Ingwersens Gesicht verschloss sich,
aber ehe er antworten konnte, ergänzte Erik: »Wir haben von Susanna Larsen
gehört, dass Sie regelmäßig Besuch von ihm bekommen haben.«
    Arne starrte ihn überrascht an. »Susala? Sie haben mit ihr
gesprochen?«
    Erik war ebenso überrascht. »Sie kennen ihren Kosenamen?«
    Arne wurde verlegen. »Sie hat ihn mir einmal verraten. Er gefiel
mir.«
    Â»Haben Sie Frau Larsen mit diesem Namen angeredet?«
    Â»Nein, nur … nur manchmal.«
    Â»Wenn Sie allein waren?«, fragte Sören.
    Arne fuhr auf. »Worauf spielen Sie an? Glauben Sie etwa … ich hätte
was mit Frau Larsen?«
    Erik stellte fest, dass es auch Arne hervorragend gelang, eine Frage
unbeantwortet im Raum stehen zu lassen.
    Â»Frau Larsen kannte Francesco Corrado«, erklärte Erik, als hätte er
Sörens Frage nicht gehört. »Die beiden waren Jugendfreunde. Auf Sylt sind sie
sich zufällig wiederbegegnet.«
    Â»Tatsächlich?« Arne hatte sich gefangen und war nun sehr darum
bemüht, sich locker und ungezwungen zu geben. »Wie das Leben so spielt!« Nun
lachte er sogar, obwohl ihm sichtlich nicht zum Lachen zumute war.
    Erik betrachtete ihn sehr genau, als er fortfuhr: »Sie hat
anscheinend nichts von dem wahren Grund seiner Besuche gewusst. Er hat ihr
erzählt, er arbeite für einen Investor, der Restaurants aufkauft, die nicht
mehr lukrativ sind.«
    Â»Und das hat sie geglaubt?« Arne Ingwersen sah Erik kopfschüttelnd
an.
    Auch dies war eine Frage, die nicht beantwortet wurde. »Was wissen
Sie über Susanna Larsen?«, erkundigte sich Erik stattdessen. »Ist Ihnen in
letzter Zeit etwas aufgefallen an ihr? Hat sich ihr Verhalten verändert?«
    Arne zuckte mit den Schultern. »Sie ist eine gute Kellnerin, mehr
kann ich nicht sagen.« Er stand auf, ging zum Fenster und sah eine Weile
hinaus. »Sie ist immer pünktlich und korrekt, sehr loyal …« Nun drehte er sich um. »Ich bin sehr zufrieden mit ihr.«
    Â»Und was wissen Sie von ihrem Privatleben?«, fragte Erik. »Hat sie
einen Freund? Vielleicht haben Sie mal beobachtet, dass sie von einem Mann
besucht oder abgeholt wurde?«
    Â»Nein! Nie!« Ingwersen nahm wieder Platz und schlug die Beine
übereinander. »Sie singt im Inselchor, das weiß ich, weil meine Frau die
Chorleiterin ist. Sie kommt aus gutbürgerlichem Elternhaus, hat einen
unauffälligen Lebenslauf, mehr kann ich Ihnen nicht sagen.«
    Â»Danke für die Auskünfte.« Erik nickte Sören zu und erhob sich. »Oh,
beinahe hätte ich es vergessen …«
    Arne nickte und versuchte zu grinsen. »Mein Alibi? Ich bin ein
verheirateter Mann, Herr Wolf. Ich war selbstverständlich mit meiner Frau
zusammen. Wenn Sie Vera fragen wollen, tut es mir leid. Sie ist heute in der
Perlenmuschel und

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