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Tod im Herbst

Tod im Herbst

Titel: Tod im Herbst Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Magdalen Nabb
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Wachtmeister alles gesagt, was ich weiß«, sagte Querci.
    »Ja, ja. Ist mir klar. Ich wollte auch nur etwas fragen, wa s sic h au f eine n Punk t i n Ihre r Aussag e bezieht . Sie haben gesagt, Hilde Vogel sei vor etwa einem Monat nachts von einem Mann besucht worden.«
    »Richtig . Abe r ic h hab e auc h gesagt , da ß ic h mic h nicht gena u erinner n kann , welche r Ta g da s wa r un d da ß ich keine Möglichkeit habe, es zu überprüfen, da er kein Ho telgas t war.«
    »Verstehe. Aber mir würde eine genauere Beschreibung des Mannes helfen.«
    »Ach so. Das Dumme ist nur, daß so viele Leute ein un d ausgehen...«
    »Was mich interessiert, ist sein Alter.«
    »Tja, ich bin nicht gut im Schätzen, aber ich würde sagen , e r wa r u m di e Fünfzig...«
    »Um die Fünfzig...«
    Die Enttäuschung mußte dem Hauptmann im Gesicht gestanden haben, denn Querci fuhr fort: »Ich habe ja gesagt , ic h bi n kei n Experte . Vielleich t irr e ic h mic h um plus minus fünf Jahre.«
    Aber nicht um dreißig Jahre! Also waren sie wieder am Punkt Null, mit einem Haufen von Fakten, die beziehungslos nebeneinander standen.
    »Ic h bi n mi r ziemlic h sicher , da ß e r graue s Haa r hatte«, fuhr Querci fort, noch immer bemüht, dem Hauptmann zu helfen.
    »Ah ja. Na, vielen Dank. Und entschuldigen Sie noch mal s di e Störung. « De r Hauptman n erho b sich.
    Signor a Querc i begleitet e ih n hinaus . Vo n de r winzigen Diel e au s konnt e e r noc h eine n rasche n Blic k i n de n Raum werfen, der vermutlich das Wohnzimmer war. Dort stand eine dreiteilige Sitzgarnitur, doch die beiden Sessel waren aufeinandergestellt, und der Raum war in ein Schlafzimmer für das kleine Mädchen verwandelt worden, das dort mi t seine m Buc h un d de n Farbstifte n au f eine m Klappbett lag.
    An der Tür warf Signora Querci einen raschen Blick übe r di e Schulter , al s hätt e si e de m Hauptman n ger n etwas Persönliches gesagt, aber die Wohnung war so klein, daß man jedes Wort hörte. Schließlich kam sie mit hinaus ins Treppenhaus.
    »Ich wollte bloß sagen... Sie werden ihn doch nicht mehr als unbedingt nötig in die Sache reinziehen? Trotz allem, was ich gesagt habe, ist er ein guter Mann. Er hat einfach nur kein Glück.« Sie schien aufrichtig bekümmert zu sein, vielleicht schämte sie sich ihrer selbst. »Ich hätte nicht so reden sollen, aber manchmal... den ganzen Tag hier eingesperrt. Ich hoffe, Sie verstehen.«
    »Bitte Signora, machen Sie sich darüber keine Gedanken. Manchmal hilft es, sich bei einem Fremden auszusprechen.«
    »Genau! Einem Fremden kann man Dinge sagen, die man normalerweise nicht erzählt.«
    Aber nicht in dem Job, dachte der Hauptmann, wäh ren d e r mi t de m Lif t hinunterfuhr . E r wa r versucht , noch kur z a n de r Wach e Pitt i vorbeizufahre n – einfach , um Guarnaccia auf dem laufenden zu halten –, rief sich aber wiede r i n Erinnerung , da ß heut e sei n freie r Ta g wa r un d er gewiß seine eigenen Probleme hatte.
    »Nein, nein! Du hast nicht verstanden – unterbrich mich nicht dauernd!«
    »Ich unterbreche dich nicht. Ich habe nur gefragt, ob du mic h höre n kannst.«
    »Schrei nicht so. Natürlich kann ich dich hören.«
    Di e Fra u de s Wachtmeister s wa r jedoc h nich t über zeugt, auch wenn sie ihn ganz deutlich hören konnte. Und was die Sache noch schlimmer machte, die Verbindung wurde immer wieder für ein paar Sekunden unterbrochen, so daß er nicht mitbekam, was sie gerade sagte, was wiederum dazu führte, daß sie noch mehr brüllte. Guarnaccia s Gesich t wurd e ei n weni g rot.
    »Ich will nur sagen, daß die Jungen den Platz mehr brauchen als wir. Ich meine nicht, daß die Betten in ihrem Zimmer anders aufgestellt werden sollen, sondern daß wir ihne n unse r Zimme r geben , e s is t einfac h größe r – wo solle n si e den n schließlic h lerne n ? Wi r werde n mi t weniger Plat z scho n auskommen.«
    »Ich begreife nicht, warum du nicht warten kannst, bis wir da sind. Dann können wir uns noch immer entscheiden. Salva, hörst du?«
    »Weil es ein Chaos geben wird. Ich versuche nur, ein wenig Ordnung in die Dinge zu bringen.«
    »Mi r wär e lieber , d u würdes t warten . Un d überhaupt, waru m könne n si e nich t i n de r Küch e lernen , wi e e s immer gewesen ist und wo ich auf sie aufpassen kann?«
    »Während der Fernseher läuft?«
    »Dann kommt der Fernseher halt woanders hin. In die Diele.«
    »Du brauchst nicht zu schreien, ich bin nicht...«
    »Warte doch, bis ich

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