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Tod im Herbst

Tod im Herbst

Titel: Tod im Herbst Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Magdalen Nabb
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e r di e Informationen , di e e r übe r die Frau besaß, zu einem sinnvollen Ganzen zusammenfügen konnte . Dan n grif f e r zu m Telefon.
    »Geben Sie mir das Revier Pitti!«
    Es meldete sich aber nur Sergeant Lorenzini: »Tut mir leid , Wachtmeiste r Guarnacci a mach t gerad e sein e Hotel runde.«
    »Richten Sie ihm aus, er soll zurückrufen.«
    »Ja. Er müßte jeden Moment da sein... Aber heute ist Montag, da ist er erst spät hier weggekommen.«
    »Verstehe.«
    Montagmorge n wa r imme r dasselbe . Leute , di e am Sonnta g spätabend s nac h Haus e gekomme n waren , weil si e eine n Ausflu g gemach t hatte n ode r über s Wochenende we g gewese n waren , hatte n feststelle n müssen , da ß man bei ihnen eingebrochen oder das Auto geknackt hatte oder da ß de r Hun d verschwunde n war , un d dan n stande n sie am Montag in aller Frühe mit den amtlichen Formularen Schlange , u m de n Diebstah l z u melden . E s wa r scho n nach halb zwölf, als der Wachtmeister endlich wegkam, er wollte unbedingt zwei Pensionen überprüfen, denen sein besonderes Augenmerk galt. Später beschloß er, noch kur z be i ei n paa r bessere n Hotel s vorbeizusehen , a n denen er auf seinem Rückweg ohnehin vorbeikam.
    Da s Hote l Bellariv a la g ruhi g da , al s de r Wachtmeister eintrat. Im Speisesaal wurde gerade das Mittagessen serviert, und der mit einem blauen Teppichboden ausgelegte Frühstücksraum rechts neben der Rezeption war leer, mit Ausnahm e eine s ältere n Paares , da s dor t vermutlic h au f ein Tax i wartete . De r Empfangschef , ei n adrette r junge r Mann mi t schwarze r Fliege , reicht e ih m da s blau e Gästebuc h mit nicht mehr als einem knappen »Guten Tag«. Der Wachtmeister stand in freundschaftlichen Beziehungen zu den Empfangschefs, Besitzern und Portiers der einfacheren Hotels und führte offenen Krieg mit dem Personal in einigen besonders schäbigen, doch hier betrachtete man ih n al s notwendige s Übe l un d hiel t Distanz . Offene r Krieg war ihm eigentlich lieber als diese kalte Höflichkeit. Daß er hier nicht übermäßig willkommen war, störte ihn aber nicht im geringsten, er ließ sich wie immer viel Zeit, und mit seinen hervortretenden Augen, die nichts verrieten, aber alles registrierten, las er sorgfältig jede Eintragung. Als er fertig war, gab er das Gästebuch wortlos zurück, denn hier wurde so verfahren. Aus einer offenen Tür hinter der Rezeption war ein weißes Hündchen herausge kommen , da s abe r sofor t wiede r verschwand , al s de r Empfangsche f e s erblickte.
    Der Wachtmeister ging zur Tür. Draußen lud ein Por tie r i n rot-wei ß gestreifte r Jack e Gepäckstück e i n ei n Taxi, hinter dem eine Schlange ungeduldig hupender Autos wartete. Das ältere Paar kam hinter ihm heraus.
    »Einen Moment noch!«
    Der Wachtmeister ging weiter, da er annahm, daß irgend jemand dem abreisenden Paar etwas zurufen wollte, doch der Empfangschef war ihm gefolgt und holte ihn jetzt ein. Er wirkte etwas verlegen. »Ob Sie uns wohl bei einem kleinen Problem helfen könnten.. .? « Früher oder später wollten die Leute immer Hilfe bei irgendeinem Problem, ob groß oder klein, und sie zögerten keinen Moment, sich an ihn zu wenden, einerlei, wie unfreundlich sie selbst immer gewesen waren.
    Der Wachtmeister drehte sich um und ging mit hinein.
    Er ermunterte ihn nicht zum Reden, sondern stand einfach da, mit ausdruckslosem Gesicht, abwartend. »Es ist wegen diese s Hundes... « Da s Tie r wa r wiede r aufgetaucht , hatte die Vorderpfoten auf die untere Leiste des Stuhls gestellt, der hinter dem Tresen stand, und zitterte nervös. Der Wachtmeiste r sa h zuers t da s Tie r un d dan n de n Empfangs chef an.
    »Ja?«
    » Irgendetwas muß mit ihm doch passieren! Er kann hier nicht bleiben, und ich dachte mir, vielleicht könnten Si e .. . Er gehört einem unserer Gäste. Normalerweise lassen wir Hunde ja nicht ins Haus, aber sie wohnt schon seit Jahren hier, also fühlten wir uns verpflichtet, eine Ausnahme zu machen. Trotzdem...«
    »Wa s wolle n Si e vo n mir ? Da ß ic h ih n festnehme? « Die Stimme des Wachtmeisters hatte einen gefährlichen Un terton . Al s o b e r nicht s andere s z u tu n hätte , al s sich Gedanken um einen herrenlosen Hund zu machen.
    »Si e habe n mic h nich t verstanden . Normalerweise nimm t si e ih n mit , wen n si e unterweg s ist , abe r diesma l hat si e ih n dagelasse n un d nich t einma l gefragt , o b wi r einver standen sind. Man kann von uns wirklich nicht

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