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Tod im Netz: Kriminalroman (Oldenburg-Krimi) (German Edition)

Tod im Netz: Kriminalroman (Oldenburg-Krimi) (German Edition)

Titel: Tod im Netz: Kriminalroman (Oldenburg-Krimi) (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Andreas Adlon
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sich zu reißen. Das hielt dann sogar noch den nächsten Tag an. Ansgar war wie eine Droge, von der man wusste, dass es nicht gut war, sie zu nehmen. Sie konnte aber trotzdem nicht die Finger davon lassen. Ihr kam das Lied in den Sinn, das sie im Auto gehört hatte:
    Hey little Porsche, I wanna try you, crazy baby girl, there ain't nothing like you.
    » Der Typ ist einfach ein scheiß Porsche. Ich will manchmal einen Volvo. Wenn ich dann drinsitze, ist es sicher und gemütlich, aber dennoch steige ich aus, Mensch«, hörte Lissi sich selbst sagen.
    Sie wählte Sannes Telefonnummer. Als sie ihre Stimme hörte, merkte sie, dass ihre Freundin noch nicht geschlafen hatte.
    »Hey, ich bin's, du glaubst nicht, wer mir heute eine Mail geschickt hat.«
    » Hey, Süße, ja nun sag schon, oder wird das hier ein Quiz?«
    » Ansgar Brinkmann.«
    » Ansgar, ist das nicht dieser gut aussehende Hallodri?«
    » Ja, genau der.« Sanne lachte herzlich in den Hörer.
    » Der hat doch diese komische Nummer mit seiner Ex-Freundin gebracht, als er sie vor deiner Nase versuchte zu küssen.«
    » Oh Mann, jetzt bohr noch in der Wunde herum. Richtig, wir sprechen beide von demselben Typen, diesem Arsch.«
    » Dann ignoriere ihn doch einfach.«
    » Ach, es ist mir egal, nein, ist es mir nicht, oder aber doch egal.« Susanne lachte erneut.
    » Ich kann gleich nicht mehr, du müsstest dich mal selbst reden hören. Wenn ich jetzt bei dir wäre, würde ich dich erst mal richtig drücken.«
    » Das würde guttun.«
    » Also, ich drück dich jetzt.«
    » Fühlt sich gut an. Sanne, irgendwie schaffe ich das nicht, ihn zu ignorieren. Der hat sogar meine letzten Facebook-Kommentare mit 'gefällt mir' versehen. Es fällt mir verdammt schwer, ihn nicht zu mögen.«
    » Lissi, du bist echt mein schwierigster Fall, aber ich verstehe dich sogar... teilweise jedenfalls.«
    » Echt? Was würdest du denn an meiner Stelle machen?«
    » Darum geht es gar nicht. Wichtig ist, was du von ihm willst. Heiraten doch sicher nicht?« Jetzt prustete Lisbeth los. »Nein, bestimmt nicht.«
    » Aber du willst ihn schon gerne treffen, oder?«
    » Nein, also ja, ich meine, ich glaube schon.«
    » Pass auf, dann machst du jetzt Folgendes: Du antwortest nicht, auch wenn es noch so schwerfällt. Schließlich hast du deine Zeit auch nicht geklaut. 'Willste was gelten, mach dich selten.', sagte mein Opa früher immer. Dann rufst du ihn an und bestimmst die Regeln. Du suchst dir die leckeren Rosinchen raus, wenn ich mich recht erinnere, war das neben dem charmanten Unterhalten auch durchaus das noch charmantere Halten «, sie hüstelte wissend, »wird dir guttun, vertrau deiner Küchenpsychologin.«
    » Aber eigentlich suche ich doch einen richtigen Freund, der mich liebt.«
    » Tja, der muss noch ein bisschen warten. Aber wer sagt denn, dass du zwischendrin nicht deinen Spaß haben darfst? Schließlich hast du auch deine Bedürfnisse.«
    » Da hast du recht.«
    » Natürlich habe ich das. Du solltest mal wieder zu mir nach Hamburg kommen.«
    » Liebend gern, aber auf der Arbeit wird es immer schlimmer, wir haben heute einen neuen Fall bekommen, wieder eine ganz junge Frau.«
    » Oh je, dann brauchst du erst recht einen Ausgleich, wir behalten das mal im Hinterkopf.«
    » Machen wir, ich muss dann auch langsam ins Bett.«
    » Halte mich auf dem Laufenden.«
    Lisbeth trank das Weinglas leer, schlurfte in ihr kuscheliges Bett und fiel in kürzester Zeit in einen tiefen, traumlosen Schlaf.

Kapitel 9
    Albert Wonka lehnte sich genervt zurück in seinen weichen Ledersessel. Vor ihm standen zwei riesige F lachbildschirme, neben ihm auf dem edlen mahagonibraunen Schreibtisch lagen noch zwei schwarze Unterschriftsmappen. Seine Sekretärin, Frau Oltmanns, hatte darauf bestanden, dass sie die Papiere zusammen mit seiner Unterschrift gleich wieder mitnehmen müsste.
    » Was schauen Sie so neugierig auf meinen Bildschirm?«, hatte er sie angeblafft und rausgejagt, als er bemerkt hatte, dass er das Chatfenster nicht geschlossen hatte.
    Wie oft hatte er sie schon angewiesen, Gespräche von seiner Ex-Frau Angela nicht durchzulei ten? Sie war gerissen. Er hatte keine Ahnung, wie sie es schaffte, an seiner Vorzimmerdame vorbeizukommen, aber ihr gelang es immer wieder. Kaum hatte sie ihn dann an der Strippe, dann nörgelte sie herum, wie sie es während der gesamten Ehe getan hatte. Er sollte sich mehr um die Kinder kümmern, sie bräuchte mehr Unterhalt, und Xandrine sollte ein eigenes Pferd im

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